Gaumenmuskeln. Bänder und Gelenke.
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des knöchernen Gaumens, — zum andern Theil geht er unter
dem untern Ende des Levator veli paJatini in den weichen Gaumen
em, um mit demselben Theile der andern Seite in- der Mitte zu-
sammen zu stossen. Da nun derjenige Theil seiner Befestigung am
Gaumen, der am knöchernen Gaumen befestigt ist, hier keine Be-
wegung veranlassen kann, so wäre eine Wirkung dieses Theils des
Muskels nur möglich, wenn seine Fasern diejenigen sind, welche
an der Schädelbasis von der bewegbaren vordem äussern Wand der
-Tuba entspringen, er also auf diese erweiternd einwirkte und seine
Befestigung am Gaumen nicht seine Insertion, sondern seinen Ur-
sprung darstellte. Die genaue Untersuchung stellt auch dies als
richtig heraus. Es wäre also dieser Theil des gewöhnlich als Tensor
veli palatini aufgefassten Muskels, welcher oben an der Tuba und
unten an dem knöchernen Gaumen, aber nebstdem auch am Hamulus
'Pterygoideus befestigt ist und hiernach als Salpingopalatinus zu be-
zeichnen wäre, ein Dilatator tubae Eustachii, — während der andere
-Theil des gemeinsamen Muskels, der oben am Keilbein befestigt ist,
unten aber in den weichen Gaumen eingeht, allein den Anspruch
auf den Namen Tensor machen kann, nach Ursprung und Insertion
aber als SpJienopalatinus zu bezeichnen wäre.
Die beiden schwachen Muskeln, welche in den beiden
Gaumenbogen liegen, M. glossop>alatinus und pharyngopalatinus,
Verden leicht entblösst, wenn man die Schleimhaut dieser Falten
Vorsichtig abträgt.
2. Ton der Präparation der Bänder und Gelenke.
Die Syndesmologie gehört zu den Abtheilungen der Anatomie,
deren Studium am meisten vernachlässigt zu werden pflegt. Erst
wenn der dieses Studium Vernachlässigende später als praktischer
Arzt und Chirurg einmal in die Lage kommt, eine Lnxation oder Ge-
lenkkrankheiten zu behandeln, dann geht ihm ein Licht darüber
auf, wie gut es jetzt für ihn wäre, wenn er auf der Universität,
Wo er so schön Gelegenheit hatte, sich mit den Gelenken und Bän-
dern recht bekannt zu machen, diese Gelegenheit nicht unbenutzt
hätte vorüber gehen lassen.
Zum Präpariren der Bänder und Gelenke bieten die
Muskelpräparationen die beste Gelegenheit, indem dieselben Prä-
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des knöchernen Gaumens, — zum andern Theil geht er unter
dem untern Ende des Levator veli paJatini in den weichen Gaumen
em, um mit demselben Theile der andern Seite in- der Mitte zu-
sammen zu stossen. Da nun derjenige Theil seiner Befestigung am
Gaumen, der am knöchernen Gaumen befestigt ist, hier keine Be-
wegung veranlassen kann, so wäre eine Wirkung dieses Theils des
Muskels nur möglich, wenn seine Fasern diejenigen sind, welche
an der Schädelbasis von der bewegbaren vordem äussern Wand der
-Tuba entspringen, er also auf diese erweiternd einwirkte und seine
Befestigung am Gaumen nicht seine Insertion, sondern seinen Ur-
sprung darstellte. Die genaue Untersuchung stellt auch dies als
richtig heraus. Es wäre also dieser Theil des gewöhnlich als Tensor
veli palatini aufgefassten Muskels, welcher oben an der Tuba und
unten an dem knöchernen Gaumen, aber nebstdem auch am Hamulus
'Pterygoideus befestigt ist und hiernach als Salpingopalatinus zu be-
zeichnen wäre, ein Dilatator tubae Eustachii, — während der andere
-Theil des gemeinsamen Muskels, der oben am Keilbein befestigt ist,
unten aber in den weichen Gaumen eingeht, allein den Anspruch
auf den Namen Tensor machen kann, nach Ursprung und Insertion
aber als SpJienopalatinus zu bezeichnen wäre.
Die beiden schwachen Muskeln, welche in den beiden
Gaumenbogen liegen, M. glossop>alatinus und pharyngopalatinus,
Verden leicht entblösst, wenn man die Schleimhaut dieser Falten
Vorsichtig abträgt.
2. Ton der Präparation der Bänder und Gelenke.
Die Syndesmologie gehört zu den Abtheilungen der Anatomie,
deren Studium am meisten vernachlässigt zu werden pflegt. Erst
wenn der dieses Studium Vernachlässigende später als praktischer
Arzt und Chirurg einmal in die Lage kommt, eine Lnxation oder Ge-
lenkkrankheiten zu behandeln, dann geht ihm ein Licht darüber
auf, wie gut es jetzt für ihn wäre, wenn er auf der Universität,
Wo er so schön Gelegenheit hatte, sich mit den Gelenken und Bän-
dern recht bekannt zu machen, diese Gelegenheit nicht unbenutzt
hätte vorüber gehen lassen.
Zum Präpariren der Bänder und Gelenke bieten die
Muskelpräparationen die beste Gelegenheit, indem dieselben Prä-