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Nervenapparat; Uebersicht über denselben.
bis auf seine Grösse, die bedeutend geringer ist, völlig gleicht.
Zwischen diesem, dem vorhergehenden und dem Transversus perinaei
superficialis rindet man auch wieder, wie beim Mann,, eine dreieckige,
einen fibrösen Boden besitzende Vertiefung, welche dem männlichen
sog. Trigonmn pubo-urethrale entspricht, nur viel weiter, als dort
ist. Entfernt man nun noch die vordem Enden der Labia majora
von oben herab bis zum Praeputium clitori&is, so wird der Körper
der Clitoris sichtbar, der, wie der Penis, aus zwei cylindrischen
Corpora cavernosa zusammengesetzt wird, die, wie beim Manne,
beiderseits vom aufsteigenden Ast des Sitzbeins entspringen,
und überhaupt, wie dort, sich verhalten, nur alles „en miniature".
Das Diaphragma oder Septum urogenitale des Weibes verhaltet
sich im Ganzen, wie das des Mannes, ist nur wegen der grössern Weite
des Schoossbogens breiter und wegen der Kleinheit der dasselbe von
aussen deckenden Theile leichter zugänglich. Man legt es ähnlich,
wie beim Manne, bloss, indem man die deckenden cavernösen Ge-
bilde mit ihren Muskeln abträgt. Um auch seinen Antheil an der
Verschliessung des vordem Theils des Beckenausganges
leichter bemessen zu können, muss man den vordem Theil- des
Levator ani sowohl von unten her, als auch besonders von der
Beckenhöhle her freilegen, wobei dann auch der die Urethra um-
gebende Constrictor urethrae, der dem die Pars membranacea umge-
benden des Mannes entspricht und gleicht, präparirt werden kann.
5. Nervenapparat.
a) Uebersicht über denselben.
Obschon keine Körperthätigkeit ohne den Einfluss des Nerven-
apparates von Statten zu gehen im Stande ist und die Aeusserung der
in ihm waltenden Kräfte die grösste Mannigfaltigkeit zeigt, so ist sein
Bau doch insoweit überraschend einfach, als — wesentlich nur zweierlei
Formelemente es sind, aus denen er sich aufbaut, nämlich Nerven-
zellen und Nervenfasern, von welchen die ersteren, die anatomischen
und physiologischen Centralherde der letzteren darstellend, hauptsächlich
die Träger der im Nervenapparate waltenden Kräfte sind, während die
Nervenfasern, gleich Telegraphendrähten, nur Leiter von Erregungs-
zuständen sind, in welche sie entweder von den Nervenzellen aus versetzt
werden, um sie nach ihrem andern, entgegengesetzten, mit den Körper-
Nervenapparat; Uebersicht über denselben.
bis auf seine Grösse, die bedeutend geringer ist, völlig gleicht.
Zwischen diesem, dem vorhergehenden und dem Transversus perinaei
superficialis rindet man auch wieder, wie beim Mann,, eine dreieckige,
einen fibrösen Boden besitzende Vertiefung, welche dem männlichen
sog. Trigonmn pubo-urethrale entspricht, nur viel weiter, als dort
ist. Entfernt man nun noch die vordem Enden der Labia majora
von oben herab bis zum Praeputium clitori&is, so wird der Körper
der Clitoris sichtbar, der, wie der Penis, aus zwei cylindrischen
Corpora cavernosa zusammengesetzt wird, die, wie beim Manne,
beiderseits vom aufsteigenden Ast des Sitzbeins entspringen,
und überhaupt, wie dort, sich verhalten, nur alles „en miniature".
Das Diaphragma oder Septum urogenitale des Weibes verhaltet
sich im Ganzen, wie das des Mannes, ist nur wegen der grössern Weite
des Schoossbogens breiter und wegen der Kleinheit der dasselbe von
aussen deckenden Theile leichter zugänglich. Man legt es ähnlich,
wie beim Manne, bloss, indem man die deckenden cavernösen Ge-
bilde mit ihren Muskeln abträgt. Um auch seinen Antheil an der
Verschliessung des vordem Theils des Beckenausganges
leichter bemessen zu können, muss man den vordem Theil- des
Levator ani sowohl von unten her, als auch besonders von der
Beckenhöhle her freilegen, wobei dann auch der die Urethra um-
gebende Constrictor urethrae, der dem die Pars membranacea umge-
benden des Mannes entspricht und gleicht, präparirt werden kann.
5. Nervenapparat.
a) Uebersicht über denselben.
Obschon keine Körperthätigkeit ohne den Einfluss des Nerven-
apparates von Statten zu gehen im Stande ist und die Aeusserung der
in ihm waltenden Kräfte die grösste Mannigfaltigkeit zeigt, so ist sein
Bau doch insoweit überraschend einfach, als — wesentlich nur zweierlei
Formelemente es sind, aus denen er sich aufbaut, nämlich Nerven-
zellen und Nervenfasern, von welchen die ersteren, die anatomischen
und physiologischen Centralherde der letzteren darstellend, hauptsächlich
die Träger der im Nervenapparate waltenden Kräfte sind, während die
Nervenfasern, gleich Telegraphendrähten, nur Leiter von Erregungs-
zuständen sind, in welche sie entweder von den Nervenzellen aus versetzt
werden, um sie nach ihrem andern, entgegengesetzten, mit den Körper-