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Nuhn, Anton
Lehrbuch der practischen Anatomie als Anleitung zu dem Präpariren im Secirsale — Stuttgart, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.4006#0188
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170 Handwurzel-Mittelhandgelenk.

Zipfeln von den Knochen der einen Carpalreihe kommt und mit
mehreren solchen an die andere Reihe der Carpalknochen sich hin-
überspannt und auf die Hemmung der Beugung berechnet ist. An
der volaren Seite besitzt dieses Gelenk zwei kurze starke Faser-
bänder (Ligg. fibrosa articuli carpi volaria s. Ligg. carpi volaria obliqua),
welche vom Kopfe des Os capitatum ausgehen und divergirend zu
den Knochen der obern Carpalreihe emporsteigen, das eine zum
Os naviculare, das andere zum Os triquetrum. Will man das Innere
des Gelenkes eröffnen, so geschieht dies vom Rücken aus. Die
Knochen jeder der beiden Carpalreihen sind auch noch durch Faser-
bänder unter einander straff verbunden (Ligg. fibrosa ossium carpi
dorsalia, volaria et interossed), die theils auf dem Rücken, theils
in der Hohlhand, theils zwischen den einzelnen Knochen liegen und
leicht sichtbar werden, wenn man die deckenden Weichtheile von den
Knochen säuberlich entfernt.

An der Hohlhandseite des Carpus ist noch das, eine
Bandbrücke darstellende Lig. carpi volare proprium, welches wir
schon bei den Muskeln der Hand kennen gelernt haben, hervorzu-
heben. Ist es bei der Präparation der Muskeln nicht schon durch-
schnitten worden, so kann man es jetzt genauer präpariren, und
namentlich die Befestigung seines ulnaren Endes an das Os pisi-
forme und den Hamulus ossis hamati (sog. Eminentiae carpi ulnares)
und die seines radialen Endes an die Eminentiae carpi radiales,
d. i. an das Tubercuhtm ossis navicularis und Tuberculum ossis mul-
tanguli majoris untersuchen.

s. Handwurzel -Mittelhandgelenk (Articulatio carpo-metacarpea) und
Fingergelenke (Articulationes digitorum).

Der auf dem Os multangulum majus aufsitzende Mittelhand-
knochen des Daumens hat sein eigenes Gelenk (Articulatio carpo-
metacarpea pollicis) mit sattelförmigen Flächen (Peronarthrosis),
das ihm gestattet, sich in volarer, dorsaler, radialer und ulnarer Rich-
tung zu bewegen, wonach auch die Anlegung von Hemmungsbändern
sich richtet. Doch sind nicht vier, wie man erwarten sollte, son-
dern nur drei solcher Bänder, nämlich ein Lig. dorsale, ein volare
und ulnare vorhanden, da ein Lig. radiale nicht nothwendig war, weil
die Bewegung des Daumens gegen den Zeigefinger durch diesen
verhindert wird, zu weit ausgedehnt zu werden.


 
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