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Präparation der weiblichen Dammmusculatur.
Wand des Canalis colli uteri und der Höhle des Uteruskörpers
(Cavum corporis uteri) in der Medianlinie bis zum Uterusgrund
einsehneidet und von da nach jeder Seite zur Einmündungssteile
der Eileiter den Schnitt fortsetzt. Durch diese Eröffnung gewinnt
man eine Anschauung der Gestalt der Uterushöhle, der bedeu-
tenden Dicke seiner Wandung, der Besonderheiten der aus-
kleidenden Schleimhaut, der Plicae pahnatae im Uterushalse, der
Glätte der Schleimhaut in der Höhle des Uteruskörpers
und der Lage und Enge der Ostia uterina tubarum, welche man
durch Einführung einer Borste von aussen her erkennbar macht.
Schliesslich untersucht man noch die Duplicaturbildungen des
Pudendummuliebri, die ansehnliche Mündung der Harnröhre über
dem Introitus vaginae und die engen Oeffnungen der seitlich vor
letzterm in das Vestibulum vaginae führenden Ausführungsgänge
der beiderseitigen Bartholinischen oder Cowper'schen Drüsen.
Hinter den Duplicaturbildungen der äussern Haut, so namentlich
hinter den Labia pudendi, majora, findet man, wenigstens einen Theil
noch, von dem M. constrictor vaginae, der beiderseits die Bulbi caver-
nosi vestibuli und die abwärts sich anreihenden haselnussgrossen
Bartholinischen Drüsen überdeckt. Wo seine beiden Seiten-
hälften nach oben zusammenstossen, findet man die, von zwei cylin-
drischen cavernogen Körpern {Corpora cavernosa clitoridis) zu-
sammengesetzte Clitoris, deren freies Ende, als Glans clitoridis,
zwischen dem vordem Theil der Labia majora sichtbar ist.
ö. Präparation der weiblichen Dammmusculatur. (Fig. 50.)
Zu ihrer Ausführung gibt man der Leiche dieselbe Lage, wie
bei der Präparation der männlichen Dammmuskeln. Die anzulegen-
den Hautschnitte werden auch nach den dort angegebenen Ge-
sichtspunkten in ähnlicher Weise ausgeführt, überhaupt verfährt man
bei dieser Präparation ähnlich, wie bei der des männlichen Apparates,
und die Blosslegung der Aftermuskeln unterscheidet sich hier vol-
lends gar nicht von derjenigen beim Manne.
In dem, vor dem weiblichen Damm befindlichen vordem
Theil des Beckenausganges trifft man auch Gebilde, die, wenn
auch der Form nach von den äussern männlichen verschieden, doch
dem Wesen nach die gleichen sind.
Ist man mit der Präparation bis zur Blosslegung des ober-
Präparation der weiblichen Dammmusculatur.
Wand des Canalis colli uteri und der Höhle des Uteruskörpers
(Cavum corporis uteri) in der Medianlinie bis zum Uterusgrund
einsehneidet und von da nach jeder Seite zur Einmündungssteile
der Eileiter den Schnitt fortsetzt. Durch diese Eröffnung gewinnt
man eine Anschauung der Gestalt der Uterushöhle, der bedeu-
tenden Dicke seiner Wandung, der Besonderheiten der aus-
kleidenden Schleimhaut, der Plicae pahnatae im Uterushalse, der
Glätte der Schleimhaut in der Höhle des Uteruskörpers
und der Lage und Enge der Ostia uterina tubarum, welche man
durch Einführung einer Borste von aussen her erkennbar macht.
Schliesslich untersucht man noch die Duplicaturbildungen des
Pudendummuliebri, die ansehnliche Mündung der Harnröhre über
dem Introitus vaginae und die engen Oeffnungen der seitlich vor
letzterm in das Vestibulum vaginae führenden Ausführungsgänge
der beiderseitigen Bartholinischen oder Cowper'schen Drüsen.
Hinter den Duplicaturbildungen der äussern Haut, so namentlich
hinter den Labia pudendi, majora, findet man, wenigstens einen Theil
noch, von dem M. constrictor vaginae, der beiderseits die Bulbi caver-
nosi vestibuli und die abwärts sich anreihenden haselnussgrossen
Bartholinischen Drüsen überdeckt. Wo seine beiden Seiten-
hälften nach oben zusammenstossen, findet man die, von zwei cylin-
drischen cavernogen Körpern {Corpora cavernosa clitoridis) zu-
sammengesetzte Clitoris, deren freies Ende, als Glans clitoridis,
zwischen dem vordem Theil der Labia majora sichtbar ist.
ö. Präparation der weiblichen Dammmusculatur. (Fig. 50.)
Zu ihrer Ausführung gibt man der Leiche dieselbe Lage, wie
bei der Präparation der männlichen Dammmuskeln. Die anzulegen-
den Hautschnitte werden auch nach den dort angegebenen Ge-
sichtspunkten in ähnlicher Weise ausgeführt, überhaupt verfährt man
bei dieser Präparation ähnlich, wie bei der des männlichen Apparates,
und die Blosslegung der Aftermuskeln unterscheidet sich hier vol-
lends gar nicht von derjenigen beim Manne.
In dem, vor dem weiblichen Damm befindlichen vordem
Theil des Beckenausganges trifft man auch Gebilde, die, wenn
auch der Form nach von den äussern männlichen verschieden, doch
dem Wesen nach die gleichen sind.
Ist man mit der Präparation bis zur Blosslegung des ober-