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Präparation der Pars petrosa des Nervus facialis. 321

werden indess nicht leicht Gegenstand der Untersuchung von Seiten
eines Präparanten sein, da sie eine schon grosse Meisterschaft im
Präpariren so feiner Theile voraussetzen.

dd) Präparation der Pars petrosa des Nervus facialis.

Ein fleissiger Präparant, dem kein Zeitopfer zu gross und keine
Mühe zu viel ist, wenn es sich darum handelt, etwas lernen zu
können, wird sein Kopfnervenpräparat soweit, als irgend es
möglich ist, noch ausnützen. Dazu gehört zunächst die Bloss-
ieg ung der Pars petrosa des Nerv, facialis, zumal dieselbe leicht
auszuführen ist. Man kann auch noch das gleiche Präparat zur
Darlegung des vom N. glossopharyngeus stammenden N. tympanicus
verwenden, und wenn es auch nicht immer gelingt, die verschiedenen
Zweige und Verbindungen mit andern Nerven, die sämmtlich sehr
fein sind, sichtbar zu machen, so dient doch ein, wenn auch un-
vollkommenes, Präparat darüber immerhin zur bessern Orientirung.
Zur Blosslegung des N. facialis in der Schläfenbeinpyramide
öffnet man den innern Gehörgang mittelst des Meisseis von oben,
wodurch die beiden darinliegenden Nerven, der N. facialis und
acusticus, freigelegt werden. Dann öffnet man den Anfang des
Fallopischen Kanals bis zum Hiatus, wo der N. facialis unter
Bildung einer gangliösen Anschwellung {Ganglion geniculalum)
seine Verlaufsrichtung ändert, indem er, aus der transversalen Rich-
tung von hinten nach vorn, nun rechtwinklich sich umbiegt und in
die Richtung der Längsaxe der Pyramide übergeht.

Der im Gehörgang liegende Theil des Stammes des Facialis
zeigt gewöhnlich eine Zerlegung in ein grobes und feines Bündel
{Portio major et minor s. Portio intermedia Wrisbergii), wovon letzteres
ein feines Fädchen in den N. acusticus entsendet. Da nun letzterer
seinerseits auch wieder ein Verbindungsfädchen zum Knie des
Facialis sendet, so darf man annehmen, dass letzteres nur eine
Portsetzung des ersteren sei.

An der knieförmigen Anschwellung geht der N. facialis
die wichtige Verbindung mit dem N. petrosus superficialis major ein,
der durch den Hiatus auf die vordere Fläche der Schläfenbeinpyramide
tritt, um, nach Durchgang durch das sog. Foramen lacerum anterius
und Eintritt in den Canalis Vidianits, mit dem Ganglion sphenopala-
timtm, dessen motorische Wurzel bildend, sich zu verbinden.

Nuhn, Pract. Anatomie. 21




 
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