Präparation des Brust- und Bauchtheils des Nervus vagus.
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pariren, weil dazu der grösste Theil einer Leiche verwendet werden
iniisste; ja nicht einmal zur Präparation des Brust- und Bauchtheils
des X. Vagus bietet sich leicht Gelegenheit. Für solche Fälle, wo
die Untersuchung dieser wichtigen Nervengebiete an Leichen Er-
wachsener versagt ist, leisten Kinderleichen einigen Ersatz und zwar
um so mehr, je älter die Kinder geworden waren.
In Anbetracht des erwähnten Umstandes verbinden wir beide
Präparationen mit einander, und wenn die hier folgende Darstellung
auch auf Leichen Erwachsener berechnet ist, diese doch auch für
Kinderleichen vollkommen anwendbar ist.
Was nun zunächst die Präparation des Brust- und Bauch-
t heiles des Vagus anbelangt, so trifft man für dieselbe folgende
Vorbereitungen. Zunächst trägt man am Halse, nach Entfernung
der oberflächlichen Schichten, die Muskeln ab, welche, wie der
Kopfnicker und die untern Zungenbeinmuskeln, die grossen Ilals-
gefässstämme decken, und sucht man nun den zwischen Carotis und
Vena jugtdaris interna liegenden Stamm des Vagus auf, um dessen
Lauf am Halse herab blosszulegen. Hiernach durchsägt man die
Clasicula an ihrem äussern Ende und löst ihr sternales Ende aus
seiner Gelenkverbindung mit dem Brustbein. Dann öffnet man die
Brust- und Bauchhöhle durch Entfernung der ganzen vordem Brust-
und Bauchwand. Zur Entfernung der vordem Brustwand durch-
schneidet man zuerst die sämmtlichen Rippenknorpel nahe an ihrer
Verbindung mit den Rippen, um sie mit dem Brustbein wegnehmen
zu können. Hierauf durchsägt man beiderseits die Rippen noch
einmal, möglichst weit hinten, um auch die Seitenwände der Brust-
höhle zu entfernen und dadurch bei der Präparation besser von der
Seite beikommen zu können. Die Bauchorgane belässt man vor-
läufig in situ.
Sind diese Vorbereitungen getroffen, so beginnt man die Ver-
folgung des N. Vagus mit der Blosslegung des zwischen Carotis und
Vena jugularis liegenden untern Theils des Halsstückes seines Stam-
mes und verfolgt dasselbe, das vor der Art. subclavia herabsteigt, in
die Brusthöhle, bis zu der Stelle hinab, wo er hinter den Bronchus
seiner Seite tritt und dadurch von vorn her jeder weitern Verfol-
gung sich entzieht. Bevor der Nerv vor der Art. subclavia herab-
steigt, findet man einige einwärts herabgehende Zweige (lii. cardiaci
sitperiores), die in Verbindung mit Herznerven der Halsganglien
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pariren, weil dazu der grösste Theil einer Leiche verwendet werden
iniisste; ja nicht einmal zur Präparation des Brust- und Bauchtheils
des X. Vagus bietet sich leicht Gelegenheit. Für solche Fälle, wo
die Untersuchung dieser wichtigen Nervengebiete an Leichen Er-
wachsener versagt ist, leisten Kinderleichen einigen Ersatz und zwar
um so mehr, je älter die Kinder geworden waren.
In Anbetracht des erwähnten Umstandes verbinden wir beide
Präparationen mit einander, und wenn die hier folgende Darstellung
auch auf Leichen Erwachsener berechnet ist, diese doch auch für
Kinderleichen vollkommen anwendbar ist.
Was nun zunächst die Präparation des Brust- und Bauch-
t heiles des Vagus anbelangt, so trifft man für dieselbe folgende
Vorbereitungen. Zunächst trägt man am Halse, nach Entfernung
der oberflächlichen Schichten, die Muskeln ab, welche, wie der
Kopfnicker und die untern Zungenbeinmuskeln, die grossen Ilals-
gefässstämme decken, und sucht man nun den zwischen Carotis und
Vena jugtdaris interna liegenden Stamm des Vagus auf, um dessen
Lauf am Halse herab blosszulegen. Hiernach durchsägt man die
Clasicula an ihrem äussern Ende und löst ihr sternales Ende aus
seiner Gelenkverbindung mit dem Brustbein. Dann öffnet man die
Brust- und Bauchhöhle durch Entfernung der ganzen vordem Brust-
und Bauchwand. Zur Entfernung der vordem Brustwand durch-
schneidet man zuerst die sämmtlichen Rippenknorpel nahe an ihrer
Verbindung mit den Rippen, um sie mit dem Brustbein wegnehmen
zu können. Hierauf durchsägt man beiderseits die Rippen noch
einmal, möglichst weit hinten, um auch die Seitenwände der Brust-
höhle zu entfernen und dadurch bei der Präparation besser von der
Seite beikommen zu können. Die Bauchorgane belässt man vor-
läufig in situ.
Sind diese Vorbereitungen getroffen, so beginnt man die Ver-
folgung des N. Vagus mit der Blosslegung des zwischen Carotis und
Vena jugularis liegenden untern Theils des Halsstückes seines Stam-
mes und verfolgt dasselbe, das vor der Art. subclavia herabsteigt, in
die Brusthöhle, bis zu der Stelle hinab, wo er hinter den Bronchus
seiner Seite tritt und dadurch von vorn her jeder weitern Verfol-
gung sich entzieht. Bevor der Nerv vor der Art. subclavia herab-
steigt, findet man einige einwärts herabgehende Zweige (lii. cardiaci
sitperiores), die in Verbindung mit Herznerven der Halsganglien