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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0356
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336

Ortsbeschreibung.

6 die Kirchenbaufondspflege zum Neubau eiuer Kirche, ur-
sprüuglich der Stiftung entuommeu, jetzt 50151 Mark betrageud.

e. Die Lutherstiftuug aus Ueberschüsseu der Stiftungspflege,
2237 Mark betrageud, zu Traubibelu.

ä. Die Landsmauuschaftsstiftuug aus Beiträgeu bei einer
Vereiuiguug auswärts wohnender Ebinger 1843 entstaudeu, vou
149 fl. auf 800 Mark augewachseu; sie muß 100000 fl. be-
tragen, ehe Ziusen vertheilt werdeu.

e. Brotstiftungen vou 8485 fl., zu Schulbüchern 1268 st.,
zur Uuterstützung armer, rechtschasfeuer Familieu 1000 fl., zu
Kirchengeräthschafteu und Kircheumusik 98 fl. Die Zinseu wer-
deu stiftungsgemäß verweudet.

Von gemeiunützigen Vereinsaustalteu sind zu uenueu: der
schon angeführte, 1878 ueu gegrüudete, erfolgreich thätige Ver-
fchöuerungsvereiu, die 1877 auf Aktien gegrüudete Badaustalt,
der Schützenvereiu mit Schützeuhaus, Fohlenweide (s. o.), Feuer-
wehr (s. o.), eiu Fraueuvereiu uud ein Kraukenuuterstützuugs-
verein.

Das Klima Ebingeus ist rauh und windig. Hagelschläge
sind felteu, Gewitter häufig.

Die große, aber mit Ausuahme der Thalgründe des Ried-
bachs und der Schmiech durchaus bergige Markuug gehört den
Zersetzungeu des mittlereu uud oberen weißeu Jura an; ihr
Boden ist oben leicht, humusreich, an den Thalhängen schmer,
lehmig, im Thal torfig, doch ohne viel faures Futter, im all-
gemeiuen mittelfruchtbar.

Au uutzbareu Gesteinen liefert die Markuug Kalksteiue,
auch Lehm-, Sand- uud Kiesgrubeu siud vorhauden.

Der Zustand der Laudwirthschaft ist eiu befriedigender, menu
auch ihr Betrieb der Jndustrie halber sich iu althergebrachteu
Schrankeu hält. Die weitaus meisteu Güter werdeu mit natür-
lichem Dünger gedüngt, die Bergwiesen erhalten vielfach auch
Gips und Asche.

Ju Betreff der Düugerstätten herrscht noch viel Gleich-
giltigkeit. Der häufigste Pflug ist der Weudepflug. Eiuige Dresch-
maschiueu sind im Betrieb. Es besteht Dreiselderwirthschaft,
wobei die Brache gauz augebaut wird, hauptsächlich mit Acker-
bohneu, Kartoffeln, dreiblättrigem Klee. Reps mird gauz wenig,
Mohn gar nicht, Flachs und Hanf in geringeni Umfang gebaut.
Die Hauptfrüchte siud Diukel, Gerste, Haber, Ackerbohueu, Wei-
zeu. Am besten gedeiheu Dinkel uud Haber. Futterkräuter
 
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