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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0554
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Orrsbeschreibung.

534

Die gesschichtliche Entmicklung der kirchlichen Verhältnisse
ist schon oben (S. 313 ff.) dargestellt. ^)

Parzelle: Wannenthal, Hos in der von Schalksburg
und Böllat gebildeten ^Wanne^ gelegen.

Unter der zollerischen Schalksburg lag schon vor der Gründung
des alsbald zu nennenden Klosters ein Hos, welcher von seiner
Lage Wannenthal hieß und aus melchen es allem nach zu be-
ziehen ist, wenn in der östers erwähnten Verkaussurkunde der
.Herrschast Schalksburg vom 3. November 1403 ^Zu Wannenthal
3 Psd. 4 Schill. Hllr. Zinsen, 4 Mltr. Korngelds, 6 Hühner
und Eier", d. h. ebcn wohl der Gülthof Wannenthal, aus-
geführt werden.

Gegen^^) Ende des 14. Jahrhunderts ließen sich unterhalb
dieses Hoses, gleichfalls aus zollerischem Grund und Boden,
mehrere Einsiedler (Augustiner-Eremiten) unter Leitung eines
gewissen Konrad nieder. Gras Friedrich von Zollern schenkte
ihnen den Platz und unterstützte sie beim Bau einer Kapelle,
welche zu Ehren des h. Kreuzes, des h. Sebastiau und aller
Heiligen geweiht wurde. Als der geschenkte Platz sich zu den
für die Einstedler nothwendigen Gebüuden zu klein zeigte, er-
weiterte ihn Gras Friedrich so, daß er von der Kapelle als
Mittelpunkt nach allen Richtungen hin 50 Ellen maß, und be-
sreite ihn von allen Abgaben. Weil aber dieser Platz innerhalb
der Gränzen der Pfarrei Dürrwangen lag und das Patronat
dieser letzteren dem Kloster St. Georgen zustund, so besreite
Abt Johann den 15. September 1395 mit Einwilligung des
Dürrwanger Psarr-Rektors Berthold die Kapelle und den Ort
selbst mit den gegenwärtigen und zukünstigen Bewohnern von
aller Unterthänigkeit und der Leistung aller pfarrlichen Pslichten,
nur daß die Brüder zum Dank für ihre Freiheit sährlich an
Martini V2 Psd. Wachs und den großen Zehnten von aller
Ackerwirthschaft an die Kirche zu zahlen hatten. Auf die voni

^) Umichtig ist es, wenn in Non. ^olloi'un. 1, 213 vergl. rnit
'558 die iin I. 1370 Friedrich dein Weißgrafen von Zollern-Schaltsburg
verliehene Probstei Zaisselczhusen auf unser Zillhausen bezogen wird.

Zur Geschichte des Klosters Wanneuthal ist zu vergl. Urano.
Uetri Kuovia 6oel68. 855—858 (in Uuen Oolloetio 5, 227—229);
Württ. Jahrb. 1838 H. 1, S. 204 fs; Alonurn. ^olloran. an den unten
angeführten Orten.
 
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