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Festungen und befestigte Linien des 17. und 18. Jahrhunderts
am Oberrhein
von Günter Stein
Im Aufsatz von Eugen Reinhard in diesem Band wird auf die Umgestaltung der Kul-
turlandschaft im Barock hingewiesen. Dabei wurde ein Bereich ausgespart bzw. nur am
Rande erwähnt, der jedoch gerade in dieser Zeit von größter Bedeutung geworden ist:
der Festungsbau. Über diesen und vor allem auch über befestigte Linien, die bisher weit-
gehend unbeachtet blieben, da sie nur von temporärem Wert gewesen sind, soll hier ge-
handelt werden1.
In den letzten Jahren sind — als Folge wachsenden Interesses am Festungsbau — eine
Reihe von Aufsätzen, kleineren und größeren Publikationen erschienen, die sich auch
des Festungsbaues im oberrheinischen Raum im einzelnen oder in der Überschau an-
nehmen. Der Verfasser dieser Zeilen versuchte sich erstmals 1963 mit einer zusammen-
fassenden Darstellung von Festungen, befestigten Linien und Schanzen auf einer Karte
des „Pfalzatlas” für den pfälzischen und die benachbarten Randbereiche2 (Abb. 1). Dieter
Lautzas nahm sich der Festung Mainz (wenn auch mehr unter soziologischen Gesichts-
punkten) an3, Paul Habermehl widmete sich der Speyerbachlinie4, Fritz Steegmüller5,
Ludwig Schütte6 und der Verfasser7 den Queichlinien, Willi Alter und Hans Heß den Fe-
1 Diese Ausführungen sind in veränderter und erweiterter Form Teil eines Vortrages, den der
Verfasser am 7. Juli 1967 vor der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Ober-
rhein e.V. in Karlsruhe gehalten hat. Sie wurden teilweise abgedruckt in: Pfälzer Heimat 19, 3
(1968), S. 91 ff, 19,4 (1968), S. 127 ff. und 20,1(1969), S. 8 ff.— Die hiervorliegende Fassung, als Vor-
trag am 26. Oktober 1980 gehalten, ist auf den neuesten Stand gebracht. — Zu den Fachausdrücken
vgl. Glossarium Artis, hrsg. vonR. Huber und Renate R i e t h, Bd. 7, Festungen (Tübingen 1979).
2 G. Stein in: Pfalzatlas (hrsg. von W. Alter), Karte Nr. 49 (Speyer 1966) Textheft 9 (Speyer
1968) S. 313ff, bes. S. 320ff. (im folgenden zitiert: Stein, Pfalzatlas).
3 V.Lautzas, Die Festung Mainz im Zeitalter des Ancien Regime, der Französischen Revolu-
tion und des Empire, 1736-1814 (= Geschichtliche Landeskunde Mainz Bd. VIII, Wiesbaden
1973).
4 P. H ab er m eh l, Neustadt im Spanischen Erbfolgekrieg. In: Neustadt an der Weinstraße.
Beiträge zu Geschichte einer pfälzischen Stadt, hrsg. von K.-P. Westrich (Neustadt/Wstr. 1975) S.
315 ff.
5 F. Steegmüller, Die Queichlinien bei Ottersheim. In: Ottersheim im Landkreis Germers-
heim (Landau 1967) S. 88 ff.
6 L. Schütte, Die Rolle der Queich in kriegerischen Zeiten. In: Kreis Landau in der Pfalz
(Landau 1969) S. 125 ff.
7 G. Stein, Bellheim und die Queichlinien. In: 1200 Jahre Bellheim. Ein Heimatbuch, hrsg.
von K. Heinz (Neustadt/Wstr. 1974) S. 177ff.
Festungen und befestigte Linien des 17. und 18. Jahrhunderts
am Oberrhein
von Günter Stein
Im Aufsatz von Eugen Reinhard in diesem Band wird auf die Umgestaltung der Kul-
turlandschaft im Barock hingewiesen. Dabei wurde ein Bereich ausgespart bzw. nur am
Rande erwähnt, der jedoch gerade in dieser Zeit von größter Bedeutung geworden ist:
der Festungsbau. Über diesen und vor allem auch über befestigte Linien, die bisher weit-
gehend unbeachtet blieben, da sie nur von temporärem Wert gewesen sind, soll hier ge-
handelt werden1.
In den letzten Jahren sind — als Folge wachsenden Interesses am Festungsbau — eine
Reihe von Aufsätzen, kleineren und größeren Publikationen erschienen, die sich auch
des Festungsbaues im oberrheinischen Raum im einzelnen oder in der Überschau an-
nehmen. Der Verfasser dieser Zeilen versuchte sich erstmals 1963 mit einer zusammen-
fassenden Darstellung von Festungen, befestigten Linien und Schanzen auf einer Karte
des „Pfalzatlas” für den pfälzischen und die benachbarten Randbereiche2 (Abb. 1). Dieter
Lautzas nahm sich der Festung Mainz (wenn auch mehr unter soziologischen Gesichts-
punkten) an3, Paul Habermehl widmete sich der Speyerbachlinie4, Fritz Steegmüller5,
Ludwig Schütte6 und der Verfasser7 den Queichlinien, Willi Alter und Hans Heß den Fe-
1 Diese Ausführungen sind in veränderter und erweiterter Form Teil eines Vortrages, den der
Verfasser am 7. Juli 1967 vor der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Ober-
rhein e.V. in Karlsruhe gehalten hat. Sie wurden teilweise abgedruckt in: Pfälzer Heimat 19, 3
(1968), S. 91 ff, 19,4 (1968), S. 127 ff. und 20,1(1969), S. 8 ff.— Die hiervorliegende Fassung, als Vor-
trag am 26. Oktober 1980 gehalten, ist auf den neuesten Stand gebracht. — Zu den Fachausdrücken
vgl. Glossarium Artis, hrsg. vonR. Huber und Renate R i e t h, Bd. 7, Festungen (Tübingen 1979).
2 G. Stein in: Pfalzatlas (hrsg. von W. Alter), Karte Nr. 49 (Speyer 1966) Textheft 9 (Speyer
1968) S. 313ff, bes. S. 320ff. (im folgenden zitiert: Stein, Pfalzatlas).
3 V.Lautzas, Die Festung Mainz im Zeitalter des Ancien Regime, der Französischen Revolu-
tion und des Empire, 1736-1814 (= Geschichtliche Landeskunde Mainz Bd. VIII, Wiesbaden
1973).
4 P. H ab er m eh l, Neustadt im Spanischen Erbfolgekrieg. In: Neustadt an der Weinstraße.
Beiträge zu Geschichte einer pfälzischen Stadt, hrsg. von K.-P. Westrich (Neustadt/Wstr. 1975) S.
315 ff.
5 F. Steegmüller, Die Queichlinien bei Ottersheim. In: Ottersheim im Landkreis Germers-
heim (Landau 1967) S. 88 ff.
6 L. Schütte, Die Rolle der Queich in kriegerischen Zeiten. In: Kreis Landau in der Pfalz
(Landau 1969) S. 125 ff.
7 G. Stein, Bellheim und die Queichlinien. In: 1200 Jahre Bellheim. Ein Heimatbuch, hrsg.
von K. Heinz (Neustadt/Wstr. 1974) S. 177ff.