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Oldenberg, Hermann
Ṛgveda: textkritische und exegetische Noten (1): Erstes bis sechstes Buch — Berlin, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.33279#0206
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HERMANN OLDENBEEG

2. dmartiam wie immer mit i. — ukthair vgl. zu V, 4, 7. — 3. Der Yers
ist schwer, h möglicherweise so verderbt, daß Herstellung mißlingen muß. Ich
beginne mit c d. Der Dichter bewegt sich in Ausdrücken, die er gern wiederholt
und zugleich etwas verschieden wendet. Zu yäsu mandasänah vgl. 14 ye ca man-
dasänah, 15 yesu mandasändh, 17 süra mandasändh. Zu prd väydve vgl. 14 pra
väydvah. Danach wird man die an sich gefällige Aenderung väyavah (Ludwig zu
v. 14) kaum wagen; väydve parallel dem tübhya scheint durchaus am Platz. Sub-
jekt werden wohl, wie auch Ludwig annimmt, die Grewässer sein: vgl. apsv äbhi
süra mandase X, 50, 2; etäh von den Wassern IV, 18, 6; Benennung der Wasser
als subhra häufig; die Wasser prd sisrate II, 17, 3, wohl auch IV, 22, 6. Ich
schlage danach vor: „dir strömen jene (Wasser) vorwärts, an denen du dich
freust, wie dem Väyu (die Somas), die prächtigen“ — wo „die prächtigen“ zu-
gleich im Hauptsatz auf die Wasser und in der Vergleichung auf die Somas
gehen mag, die an erster Stelle dem Väyu strömen. nd aus metrischen Griinden
abnorm gestellt. Enthält nun ab mit seinen Lokativen nähere Bestimmung zu
diesem Satz oder eignen Satz? Proleg. 90 A. 1 nahm ich das Letztere an und
schlug für ca vor cäkan l); iibrigens könnte auch abgerissene Diktion auf Haupt-
verb verzichten, und sicher ist auch nicht, daß die metrische Absonderlichkeit
des Liedes sich nicht bis zu solcher Unform, wie sie überliefert ist 2), verstiegen
hat. Von den bezeichneten beiden Möglichkeiten kommt aber nun auch die erste
in Betracht (eventuell des Metrums wegen mit Textänderung, für die spezieller
Anhalt fehlt). ukthesu etc. wiirde besagen, daß der Vorgang von cd sich unter
dem Erklingen der ukthd etc. zutrug; vgl. 2 d und etwa V, 6, 9; VIII, 45, 29.
Die vollkommene Unsicherheit der Vermutungen verberge ich mir nicht. —
4 d wird wiederholt X, 148, 2 3); jenes Lied ahmt überhaupt dieses mehrfach nach.
Weber’s (SB. Berl. Akad. 1901, 776) Vermutung svaryena fiir süryena überzeugt
nicht. — 5 a (wiederholt III, 39, 6; X, 148, 2): hier der metrischen Eigentümlich-
keit des Lieds entsprechend wohl gühyam zweisilbig. — tastabhuamsam ('tastam-
bhuämsam Arnold VM. 95 iiberzeugt nicht). — dhan ? vgl. Proleg. 429 f. —
6. Daß das stdva (3 mal) des Pp. falsch ist, bemerkt Weber Ind. St. 13, 58.
Desselben Vorschlag (SB. Berl. Akad. 1901, 776) in c und d stdväma herzustellen
wird dem besondern Metrum nicht gerecht. — Vielleicht für ta indra zu lesen
te\ indra aus v. 7 eingedrungen. Vgl. Grrassm. Ueb. 1, 569; Proleg. 90 A. 1.
Allenfalls tendra mit Verschleifung. Denkbar schließlich auch, daß der Dichter
einen Trochäus zu viel setzte. — 7. väjayantä zu schreiben wage ich nicht;
ZDMGr. 55, 294. — asvarstäm. — samanä (vgl. IV, 51, 8?) änderte man gern,

1) Statt dessen könnte man auch imEingang von b cäkän hinzufügen; das doppelt gesetzte
Wort wäre einmal ausgefallen. Dann am Schluß ca zu tilgen, durch das allzu dürftige Aussehen
des verstümmelten Päda herbeigefiihrtes Flickwort?

2) Man könnte dieser Unform z. B. durch Umstellung des ca (hinter stömesu) abhelfen, Aber
wer möchte solcher Abhilfe vertrauen?

3) Metrum wie X, 148, 2 zeigt, daß der Päda mit cläsir beginnt. Die Konkordanz, die irrig
abteilt, läßt die Identität des Päda an beiden Stellen nicht erkennen.
 
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