Papyrus
- Inventarnummer: P. Heid. Inv. Hebr. 1
- Breite: 11,5
- Höhe: 12,0
- Material: Hadernpapier
- zuletzt geändert am: 4. Mai 2023
recto
- Originaltitel: Entwürfe zweier Bitten um ein Darlehen gegen Pfand
- Datierung: XI
- Datierung (Hijra): 5 Jh. H.
- Textinfo: Art: Dokumentarisch
- Sprache: Arabisch
- Status: Publiziert
- Publikation: P. Heid. Arab. 3 42
- Inhalt des Textes: In den Briefen P. Heid. Arab. 3 42r und 42v äußert der Schreiber die Bitte, der Adressat möge ihm gegen das Pfand eines Turbans Geld leihen, wobei im Rectobrief 30 Dirham und im Versobrief 40 Dirham genannt werden. Da der Schreiber jeweils von "einem" und nicht etwa von "seinem" Turban spricht, müssen die Turbane überzählig gewesen sein. Im vorliegenden Briefentwurf P. Heid. Arab. 42r betont der Schreiber zunächst, er sei dem Adressaten noch nie lästig gefallen (r 7), und rühmt die Großzügigkeit des Adressaten gegenüber "Nah und Fern", d. h. gegenüber allen Menschen (r 8). Wenn der Adressat, so ist impliziert, so großzügig ist, dann sollte er auch dem Schreiber seine kleine Bitte nicht abschlagen. Von den vier Eulogien, die hierauf folgen (r 8-12), verweisen die zweite und dritte Eulogio auf den himmlischen Lohn, der den Adressaten für seine Wohltat erwarten würde, wobei auf jede dieser beiden Eulogien ein bekräftigendes hebräisches Bibelzitat folgt, während die vierte Eulogio erneut die Großzügigkeit des Adressaten evoziert. Der Schreiber verfolgt gegenüber dem Adressaten des Rectobriefes somit die Strategie, an seine Angelich oder tatsächlich allgemein bekannte Großzügigkeit zu appellieren, zugleich aber auch den Lohn im Jenseits, den der Adressat hierfür erlangen würde, herauszustreichen. Diese Strategie ist für Bittbriefe jener Zeit an hochgestellte Personen typisch. Spezifisch jüdisch ist die Bekräftigung mit Bibelzitaten.
- Bemerkungen: Beide Seiten des Papiers P. Heid. Arab. 3 42 enthalten je einen Brieftext desselben Schreibers, der sich auf Recto Barakat ibn ad-Dayyan, also "Barakat, Sohn des (jüdischen) Richters" (r 1), und auf Verso Barakat ibn Abu l-Farag ad-Dayyan (v 2) nennt. Von derselben Person stammen auch P. Heid. Arab. 3 43, 44r und 44 v. Insgesamt handelt es sich also um 5 Texte desselben Schreibers. Bei dem vorliegenden edierten Text handelt es sich um einen Briefentwurf in arabischer Sprache und hebräischer Schrift, der 12 Zeilen umfasst und dessen linker Rand mit einem Textverlust von jeweils wenigen Buchstaben bzw. Zeichen ausgerissen ist. Im freien oberen Rand von Recto, ferner mitten in Z. 5 sowie am unteren rechten Rand finden sich einzelne Wörter in arabischer Schrift sowie griechische Zahlbuchstaben, offensichtlich Schreibübungen, die vom selben Schreiber stammen könnten. In der Konkordanz des Instituts zwischen alten und neuen Nummern vorübergehend als P. Heid. Inv. Arab. 838 geführt.
- zuletzt geändert am: 4. Mai 2023