Wedjanifd) rubren ftcf> feine ©lieber unb bewegt er fte,
fo wie eß jwectroaftg iff, unb feine trunfenen SMicfe gleiten
in biefem Säumet inftinffmäfig hinüber, um in bero tiefen,
füllen Sunfel ber il>ren 3cw)e ju fünben . . .
<piof3ud? ein weiter ©lanj! ©ie fief>en auf faf)fero SSerge,
unb ringsum ffürjen weit bic fonnigen SBalber in bie raufct)enbe
£t)altiefe.
sföannfjaft ftef>t er neben if>r unb ffcljt hinein in baß weite
©raufen ber t)erriict)en ©nfamfeif, ftd>er feineö 33eft£e& Sllfc
€inö ftnb fie nun: SBinbraufcfyen, ©onne, SIBipfel, ©eton,
enblofe SSeife unb Siefe . . .
Seife, fauro merflid), ein 3upfen.
©ein Slrro . . . gleitet . . . £rauro!
3t)r Slugc! Sact)eln! €in Saut!
Sit)! <Sx ...??!... 3f)r lad»elnber, erftaunter SSticf??!...
3t)r ift . . . €r iff fo . . . @o bang ft'ef>t fie aaß . . .
tylbfylid) foromt er juro Qkwuf tfein, wag eigentlich jwifc^en
ifjnen »ergebt.
3t)re tleinc ijanb rul>t auf feinem Slrm unb fte fprect)en
»on ber 2lugftct)t. 2Run ja!
€r iad)elt. ©n wenig bitter . . .
Sllfo natürlich! & foll eben fo ber regelrechte Verlauf
eineg jufalligen Siebeöabenfeuerg werben! . . .
5Wan lernt fid) fennen, t)af fo oiel unmittelbare^ ©efallen
aneinanber, baf man ein gleichgültige^ ©efprad) anfnüpft,
man fünbet watjrenbbero 55erül)rung3punfce, trifft fid) öfter,
finbet i(>rer immer mef>r, baß SSer^altniö wirb immer tarnet
rabfcfyaftlicfyer, frcunbfdjaftlidH'r, forperlid;c ^Berührungen »er*
lieren immer roel)r an gufalligfeit, wie bie ber ©eelen unb
ber @r>mpafl)ieen junimmt, nun u. f. w.
S)aß fagt er fid) unb ger>t barauf ein. Sie will eß nun
einmal fo. & ift nun mal if>re Saprice, fid) in biefer SBeife,
in biefer ©eftalt ju materialifteren.
3m ©anjen füfjtt er, baf fte nun auß it)m fyetauß unb
baf er frei ift. €ß fd)einf, alß wolle er „gefunben."
3n ü)ro ift jefsf nur noct) ein unauggefefjter Jrieb ju il>r,
bie alfo nun fo unb fo t)eift, bie unb bie ift; ein Srieb, ber
il)tt jwingt, jebe geringffe ©elegenfjeit ju benu^en, mit il>r —
o enblict)! — fo, in biefer 2Beife, forperlict) jufaromen $u fein.
Sa3 gef)t fo ein paar 2Boct)en lang. 3" bero Keinen Ort
fpricfjt man fcfyon barüber. ©ie, bie fo unb fo f>eif t, bie unb
bie ift, gewahrt feine entfcl)ic*ene, brangenbe Neigung. 33on
©eftalt ift er ein ganj wot>lgebilbcter SDcann mit angenehmen
3ugen. ©ie ift nur ju wenig ©tein unb £rj. Sa3 SBeib
erwacfjt in it>r bei feinen ungeftüroen SBerbungen, me^r unb
met)r, mit all feinen ©efct)lect)f3injtmften.
"Slm t)at er ab unb ju für fte etwaß »erwunberlid)e&
9Kef>r unb roeljr. Slber fobalb er tf>r ein leifeö SSefremben
anmvtt, richtet er fein S3enef>men banac^ ein, fo t>af if>r
nid)tß oon feiner irren 3&« offenbar wirb.
2(ber bod)i etwaß bleibt jwifc^en iljnen, baß fid) in i^re
Einigungen mit einem wütenben, ungefüllten ©efmen hinein;
brangt. £)aß ©ewefenc, baß Sllfc, unb baf fte im ©runbc
nid)t »ollig bie grünere werben will . . .
3mmer me^r fpürt er, wenn er allein ift, baf? ©ie wieber
in if)tn ift, unb öon Sag ja Xag mef)r wirb fte auf er il>ro ju
einer oollig freroben tyexfon.
& fommt §um SSrucfy . . .
59Jit einem bummen, bloben Sac^eln f>at er if>r eine^ Zaacß
ben 2lbfcf)iebgfuf? gegeben, irgenb fo eine SSerüljrung, bei ber
er nic^fö gefüllt fyat alß ©cf)am unb peinliche Sßerlegen^eit.
€r entftnnt fid), bafj it>rc Sippen ein wenig feucfyt waren
oon ©peic^el, unb baß ift ib,m bireft wiberwartig gewefen.
€r mufte ftc^ nacl)^er eine <Haavctte anjünben, um biefe
Sropfünbung bireften <£teiß ju betäuben.
2(13 er auf ber ©äffe ift unb jwifcfjen ben fOillengarten
f>ingef)t, fyat er fo einen unangenehmen faben ©efc^road bic
Äe^tc fjerauf unb bie wunberlic^e (£mpfiinbung aiß müfte er
in einen Raufen jufamroenftnfen. ©anj med)anifd), willenlos,
mit gebeugten» Stücten unb fct)laffen ©eftct)tejügen fd)leppt er
fid) oorwarte, ftef)t md)tß, fyfot nid)tg, unb fein ganjeö Senfen
(oft fid) wie in einen 3cebel.
Sfber allmal)licf) reagieren feine fRereen wieber, unb wie
eleftrifdje ©fronte bringen aufjere ®al)rnel)roungen in bie
mübe, trage SiJjaffe, bie er ift. Saö ©d)reien eineö Mnbeß,
ein Sact)en, ein ©efpract;, eine grellleucf;tenbe 23tume, baß
Stattern eineö 2Bagenö, ein £mnbegebelt peitfct)en if>n gleicl)fam
wieber lebenbig.
3(m 3(benb, wie ber Sftonb fct)on über bie 95erge t)crauf#
fteigt, finbet er fid) in feiner SSo^nung, taube unb boct) nict)t
mübe, munter unb boct) nid)t munter.
59?it feiner ©garre ftf^t er am genfter, weif nici)f, waß
er anfangen foll, fiarrt in bie Sommerung.
Kur noct) einen ©ebanfen f)at er: baf eß nun boct) baß
anbre ift, unb baf er fid) toten muf.
Sraufen ift eß pract)tig. Sic l)errlict)f{e ©ommcrnaci)t!
©ie ganje Umgebung ift ein einuger blauer £icl)tnebet. Sie
^aufer rul)en brin mit grellweif en 3Bcmbcn. ^aume, Süfct)e,
©rag, SSluroen: aüeß fo fcf;croent)aft, mit gelfeften Umriffen.
50?it fc^weren füfcn Süften foromt eß jum offnen genffer l)crein.
Unb wie er baft|t mit fonberbar wad;en ©innen, bie in
enblofe gemen l)memlaufct)en, allerfcinfte £id)fe unb Suftbewe^
gungen, feinfteö 2Bed)feln ber Jemperatur waf>rnel)roen, fct)en
toaß fie fonft nict)f fc^en fönnen, fjoren toaß fie fonft nid)t
t)oren: toebt eß fid) wieber fo wunberfaro eigen in ferne Um;
gebung t)inein. ©tiromen l)ort er, glüfterworfc, ftct)t @effct)te
unb ©eftalten, bie anbringen unb ncbclt)aft weichen, fül)lt 35e#
rüt)rungen, jarfefte SSerüfjrungcn, wie warmen fyaud) füffem
ber Sippen. ®it feinem £aar fpielt eß. Sin feiner SSruff ber
@d)(ag eineö ^erjenö im Soppcttaft mit bero feinen, unb ein
warmer SrucI, ber feine £anb urofpannt, unb baß t)üpfcnbe
spoct)en eine^ <j)ulfeö.
Sföit wilb; weiten Slugen, lacljelnb, blieft er »or fid) t)in,
fiei)t ©ie unb fid). 0, wie »ernünftig unb gut fte ift!...
C 19 »
3*
fo wie eß jwectroaftg iff, unb feine trunfenen SMicfe gleiten
in biefem Säumet inftinffmäfig hinüber, um in bero tiefen,
füllen Sunfel ber il>ren 3cw)e ju fünben . . .
<piof3ud? ein weiter ©lanj! ©ie fief>en auf faf)fero SSerge,
unb ringsum ffürjen weit bic fonnigen SBalber in bie raufct)enbe
£t)altiefe.
sföannfjaft ftef>t er neben if>r unb ffcljt hinein in baß weite
©raufen ber t)erriict)en ©nfamfeif, ftd>er feineö 33eft£e& Sllfc
€inö ftnb fie nun: SBinbraufcfyen, ©onne, SIBipfel, ©eton,
enblofe SSeife unb Siefe . . .
Seife, fauro merflid), ein 3upfen.
©ein Slrro . . . gleitet . . . £rauro!
3t)r Slugc! Sact)eln! €in Saut!
Sit)! <Sx ...??!... 3f)r lad»elnber, erftaunter SSticf??!...
3t)r ift . . . €r iff fo . . . @o bang ft'ef>t fie aaß . . .
tylbfylid) foromt er juro Qkwuf tfein, wag eigentlich jwifc^en
ifjnen »ergebt.
3t)re tleinc ijanb rul>t auf feinem Slrm unb fte fprect)en
»on ber 2lugftct)t. 2Run ja!
€r iad)elt. ©n wenig bitter . . .
Sllfo natürlich! & foll eben fo ber regelrechte Verlauf
eineg jufalligen Siebeöabenfeuerg werben! . . .
5Wan lernt fid) fennen, t)af fo oiel unmittelbare^ ©efallen
aneinanber, baf man ein gleichgültige^ ©efprad) anfnüpft,
man fünbet watjrenbbero 55erül)rung3punfce, trifft fid) öfter,
finbet i(>rer immer mef>r, baß SSer^altniö wirb immer tarnet
rabfcfyaftlicfyer, frcunbfdjaftlidH'r, forperlid;c ^Berührungen »er*
lieren immer roel)r an gufalligfeit, wie bie ber ©eelen unb
ber @r>mpafl)ieen junimmt, nun u. f. w.
S)aß fagt er fid) unb ger>t barauf ein. Sie will eß nun
einmal fo. & ift nun mal if>re Saprice, fid) in biefer SBeife,
in biefer ©eftalt ju materialifteren.
3m ©anjen füfjtt er, baf fte nun auß it)m fyetauß unb
baf er frei ift. €ß fd)einf, alß wolle er „gefunben."
3n ü)ro ift jefsf nur noct) ein unauggefefjter Jrieb ju il>r,
bie alfo nun fo unb fo t)eift, bie unb bie ift; ein Srieb, ber
il)tt jwingt, jebe geringffe ©elegenfjeit ju benu^en, mit il>r —
o enblict)! — fo, in biefer 2Beife, forperlict) jufaromen $u fein.
Sa3 gef)t fo ein paar 2Boct)en lang. 3" bero Keinen Ort
fpricfjt man fcfyon barüber. ©ie, bie fo unb fo f>eif t, bie unb
bie ift, gewahrt feine entfcl)ic*ene, brangenbe Neigung. 33on
©eftalt ift er ein ganj wot>lgebilbcter SDcann mit angenehmen
3ugen. ©ie ift nur ju wenig ©tein unb £rj. Sa3 SBeib
erwacfjt in it>r bei feinen ungeftüroen SBerbungen, me^r unb
met)r, mit all feinen ©efct)lect)f3injtmften.
"Slm t)at er ab unb ju für fte etwaß »erwunberlid)e&
9Kef>r unb roeljr. Slber fobalb er tf>r ein leifeö SSefremben
anmvtt, richtet er fein S3enef>men banac^ ein, fo t>af if>r
nid)tß oon feiner irren 3&« offenbar wirb.
2(ber bod)i etwaß bleibt jwifc^en iljnen, baß fid) in i^re
Einigungen mit einem wütenben, ungefüllten ©efmen hinein;
brangt. £)aß ©ewefenc, baß Sllfc, unb baf fte im ©runbc
nid)t »ollig bie grünere werben will . . .
3mmer me^r fpürt er, wenn er allein ift, baf? ©ie wieber
in if)tn ift, unb öon Sag ja Xag mef)r wirb fte auf er il>ro ju
einer oollig freroben tyexfon.
& fommt §um SSrucfy . . .
59Jit einem bummen, bloben Sac^eln f>at er if>r eine^ Zaacß
ben 2lbfcf)iebgfuf? gegeben, irgenb fo eine SSerüljrung, bei ber
er nic^fö gefüllt fyat alß ©cf)am unb peinliche Sßerlegen^eit.
€r entftnnt fid), bafj it>rc Sippen ein wenig feucfyt waren
oon ©peic^el, unb baß ift ib,m bireft wiberwartig gewefen.
€r mufte ftc^ nacl)^er eine <Haavctte anjünben, um biefe
Sropfünbung bireften <£teiß ju betäuben.
2(13 er auf ber ©äffe ift unb jwifcfjen ben fOillengarten
f>ingef)t, fyat er fo einen unangenehmen faben ©efc^road bic
Äe^tc fjerauf unb bie wunberlic^e (£mpfiinbung aiß müfte er
in einen Raufen jufamroenftnfen. ©anj med)anifd), willenlos,
mit gebeugten» Stücten unb fct)laffen ©eftct)tejügen fd)leppt er
fid) oorwarte, ftef)t md)tß, fyfot nid)tg, unb fein ganjeö Senfen
(oft fid) wie in einen 3cebel.
Sfber allmal)licf) reagieren feine fRereen wieber, unb wie
eleftrifdje ©fronte bringen aufjere ®al)rnel)roungen in bie
mübe, trage SiJjaffe, bie er ift. Saö ©d)reien eineö Mnbeß,
ein Sact)en, ein ©efpract;, eine grellleucf;tenbe 23tume, baß
Stattern eineö 2Bagenö, ein £mnbegebelt peitfct)en if>n gleicl)fam
wieber lebenbig.
3(m 3(benb, wie ber Sftonb fct)on über bie 95erge t)crauf#
fteigt, finbet er fid) in feiner SSo^nung, taube unb boct) nict)t
mübe, munter unb boct) nid)t munter.
59?it feiner ©garre ftf^t er am genfter, weif nici)f, waß
er anfangen foll, fiarrt in bie Sommerung.
Kur noct) einen ©ebanfen f)at er: baf eß nun boct) baß
anbre ift, unb baf er fid) toten muf.
Sraufen ift eß pract)tig. Sic l)errlict)f{e ©ommcrnaci)t!
©ie ganje Umgebung ift ein einuger blauer £icl)tnebet. Sie
^aufer rul)en brin mit grellweif en 3Bcmbcn. ^aume, Süfct)e,
©rag, SSluroen: aüeß fo fcf;croent)aft, mit gelfeften Umriffen.
50?it fc^weren füfcn Süften foromt eß jum offnen genffer l)crein.
Unb wie er baft|t mit fonberbar wad;en ©innen, bie in
enblofe gemen l)memlaufct)en, allerfcinfte £id)fe unb Suftbewe^
gungen, feinfteö 2Bed)feln ber Jemperatur waf>rnel)roen, fct)en
toaß fie fonft nict)f fc^en fönnen, fjoren toaß fie fonft nid)t
t)oren: toebt eß fid) wieber fo wunberfaro eigen in ferne Um;
gebung t)inein. ©tiromen l)ort er, glüfterworfc, ftct)t @effct)te
unb ©eftalten, bie anbringen unb ncbclt)aft weichen, fül)lt 35e#
rüt)rungen, jarfefte SSerüfjrungcn, wie warmen fyaud) füffem
ber Sippen. ®it feinem £aar fpielt eß. Sin feiner SSruff ber
@d)(ag eineö ^erjenö im Soppcttaft mit bero feinen, unb ein
warmer SrucI, ber feine £anb urofpannt, unb baß t)üpfcnbe
spoct)en eine^ <j)ulfeö.
Sföit wilb; weiten Slugen, lacljelnb, blieft er »or fid) t)in,
fiei)t ©ie unb fid). 0, wie »ernünftig unb gut fte ift!...
C 19 »
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