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für Bücherzädm, Bibliothekenkunde und Gelehrtengefchichte", die
unter dem Haupttitel Ex-libris von dem gleichnamigen Vereine
in Berlin herausgegeben wird. DU Zeitfchrift iß fehr gefchickt
geleitet wnd fehr fchön ausgeßattet, zumal m dm Reproduktionen,
diefie nach alten und neuen Bücherzeichen giebt. Jedem Bücher-
liebhaber iflfie befonders zu empfehlen. — Gußave Geffroy trüt
im parifer Journal" lebhaft für Gründung eines kunftgewerUichen
Mufeums mit Abendkurfm („Le Muße du Soir") ein.

Aus Anlaß feines 75. Geburtstages wurde Theodor
Fontane zum Ehrendoktor der Berliner Univerfität ernannt.
Er hat aü du Ehrungen, du ihm der Tag gebracht hat, gut
überflandm und iß an Frifche, geißiger Beweglichheit wnd lübens-
würdigem Intereffe für aües Tüchtige immer noch das fchöne
Mußer für Alle. Die erflen drei Kapitel feiner Lebmserinner-
migen werden in diefen Blättern erfcheinen. — Am 1. März
wurde im Grand Hotel zu Paris von feinen „Freunden und
Bewunderern " Edmond de Goncourt ein großes Bankett gegeben,
an dem auch die Genoffenfchaft PA N vertreten war. — Im Hotel
Drouot zu Paris wurden kürzlich für 20000 Francs Werke Paul
Gaugums verßeigert. Das Vorwort zu dem Auctionskatalog rührte
von Auguß Strindberg her. Gauguin beabßchtigt, wieder nach
Tahiti zurückzukehren. — Richard Muther iß als Profeffor an die
Breslauer Univerfität berufen worden. — Vom 21. bis zum
28. September wird der ij. Congreß der Affociation litteraire et
artiflique internationale in Dresden abgehalten werden, als dererfle
diefer Congreffe auf deutfchem Boden. — In ihren Märznummern
veröffentlichten gleichzeitig die Neue Deutsche Rundschau m
Berlin und der Mercure de France in Paris die Antworten, du
fie auf eine Anfrage über die Mittel zu einer intimeren deutfch-
franzpßfchen Annäherung erhalten haben. Die Thatfache diefer ge-
mdnfchaftlichen Frageßeüung allein fchon wnd dann der Erfolg,
daß in beiden Ländern zahlreiche Stimmen fich im Sinne guter
Kulturkameradfchaft geäußert haben, geben dem Unternehmen der
beiden Revueen das Gepräge eines hödoß erfreulichen Ereigniffes.
C Notizen zu Beiträgen in diesem Hefte und Mitteilungen über
einige künftige Beiträge. 9 Das Original des Gedichtes „Die
Tanzgilde" von Arne Garborg iß in der verallgemeinerten,
litterarifierten norwegifchen Volksfprache, dem fogenannten Lands-
maal, gefchrieben wnd ein Teil am einem größeren Ganzen.
Die Heldin diefer Erzählung iß das „Hügelweibchen", eine junge
Hirtin, die dizfen Namen zum Spotte führt. Ihre Kameraden
wollen fie damit als Eine verhöhnen, die im Aberglauben an du
Geifter des Blauhügels verdummt iß. In Wahrheit iß fie eine
Hellfeherin, „Spökenkiekerm." — Axel Gallen, von dem wir
die lüußrationen zu Scheerbarts Königslied veröffentlichten, iß
geboren 1865 in Bjerneborg, Finnland, ging 1884 nach Paris,
ßuäürte bei Bouguereau und Toni Robert Fieury und kehrte 1889
nach Finnland zurück. Er debütierte i88ß im Salon des Champs
Elysees mit einem Bilde „Automne," flellte 1890 im Salon du
Champ de Mars ein Bild „Souffrance muette" aus, das auch
im vorigen Monat m der mit Munch zufammen veranflalteten
Separatausftellung in Berlin zu fehm war> und wurde dafür
Zum Associe ernannt. — Seine erflen Bilder, meifl Motive aus
finnifchen Volhsfagen, darunter das Triptychon „la legende d'Aino"

(Kalevala), find in der Galerie von Helfingfors. Sein neuefles
Bild, Conceptio artis, wird von ihm für PAN bunt auf Stein
gezeichnet. Er lebt feit kurzem in Berlin. — Die Hölle von
Gustav Vigeland ifl die erfte größere Arbeit (3 x 1% Meter)
des jungen norwegifchen Bildbauers, der gegenwärtig in Berlin
weilt und hier an mehreren Gruppen für Bronze arbeitet. —
Prof. Köpping hat es übernommen, die Herflettwng des Facfimile
eines altjapanifchen Buntdruckes für PAN zu überwachen. Der
technifche Teil iß Fritz Götz, dem neuen Chef von Meißenbach &■
Riffarth, anvertraut. — Profeffor Wilhelm Hertz hat eine Er-
neuerung [des Wolframfchen Parceval nahezu vollendet. PAN
wird ein Stück daraus im nächflm Hefte veröffentlichen. —■ Prof.
E. M. Geyger arbeitet unter Anderem an Kleinfculpturen kunfl-
indufirieller Art, Kämmen, Spiegeln und dergl, die er mit einem
Auffatz über Kleinfiulptur im PAN zu publizieren gedenkt. —
PAN wird an Plattendrucken in nächfler Zeit u. a. Arbeiten von
Zorn, Thoma, Klinger, Peter Halm, Israels, Touloufe-Lautrec, Sattler,
Eckmann, Meyer-Bafel, Vattotton, William Unger, Karl Koepping,
Schlittgen, Besnard, Toni Stadler veröffentlichen. — Des Norwegers
Obstfelder erfte größere Arbeit im, Profa „Liv" erfcheint, über-
fetzt von Dagny Przybyszewska, im Juniheft mit einer Rahmen-
von Dora Hitz- — Eckmann arbeitet an einer
m fechs Farben für PAN, die bereits in der erflen
Nummer erfcheinen fottte, nunmehr aber mit anderen Arbeiten
des Künftlers im Jwniheft publiziert werden wird.
C Societe L'Art. 3 PAN hat für Deutfchland die künfllerifche
Vertretung der Societe L'Art in Brüffel übernommen und du.
Societe L'Art zu feinem hünfllerifchen Vertreter in Brüffel ernannt.
Die Societe L'Art ifl eine neue Vereinigung von Künfllern, denen
ein reicher Kimftfreumd ein fihönes Ausftellungsgebäude in der
avenue de la toison d'or zur Verfügung geftellt hat, wo äußerfl
gefchmachvolle Ausfüllungen von hünfllerifchen und aller Art
hunflgewerblichen Werken flattfinden. Der Charakter des Wobn-
haufes wnd von Wohnräumen iß beibehaltm worden und verleiht

C Verlag Pa'n. D Als erfles Verlagswerk erfcheint im Mai
O. ]. Bierbaum's Singfpiel „ Lobetanz. " Diefem folgen „ Lebens-
BLATTER, Gedichte und Anderes von Richard Dehmel." (Mit Bild-
fchmuch von Sattler.) Geplant wird die Herausgabe eines Werkes
über Medaillen, an dem Alfred Lichtwark arbeitet und dem der
in diefem Hefte befindliche Auffatz entnommen ifl.
C Depot. B Pari hat einige Originalzdchnungen von Sattler;
Fernand Klmopff Doudelet, einige Originaldrucke von Otto Eck-
mann (Radierungen und Holzfchnitte), einige Radierungen von
Eduard Munch und Originalholzfchnitte von VaUotton zum Ver-
trieb übernommen. Mitglieder erhalten Vergünfligung wnd du
Blätter auf Wunfeh zur Anfidot gefandt. — Von dem von Jofeph
Sattler für du Genoffenfchaft PAN in drei Farben ausgeführten
Plakat find 20 Stück auf japanifches Büttenpapür abgezogen
und vom Künfller figniert, zum Preifi von je 15 Mark, wnd
so Stück, gleichfalls figniert wnd nummeriert, auf getöntem Papier,
zum Preife von je 7 Mark $0 durch die Gefchäftsftette zu beziehen.
Mitglieder erhalten die Abzüge auf dem japanifchen Papier zu
10 Mark, die auf dem getönten zu 5 Mark.
 
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