Er zügelt des Kastiliers Lauf
Und ruft: Was ist? Wer hält uns auf? —
So ritt er zu dem Knaben vor.
Der blickt verzückt an ihm empor:
Wann sah er je so Lichtes wieder?
Lang fiel der Wappenrock hernieder,
Dass er den Tau vom Grase strich;
Viel goldne Glöcklein wiegten sich
Am Stegreif; auch sein Arm erklang
Von Schellen, wenn das Schwert er schwang.
So hielt der Fürst in prächtger Zier
Und fragte: Jungherr, sähet Ihr
Zwei Ritter hier vorüberkommen,
Die eine Maid mit Raub genommen? —
Jedoch der Knabe hört' ihn nicht.
Dem war er Gott: er strahlt so licht,
Ganz wie die Mutter ihn beschrieb.
Hilf, Gott! Dir ist ja helfen lieb! —
So ruft er immer wieder
Und neigt sich betend nieder.
Da spricht der Fürst: Gott bin ich nicht;
Doch steh' ich gern in seiner Pflicht.
Vier Ritter siehst du da vor dir. —
Was ist das: Ritter? Sag es mir!
Hast du nicht Gottes Kraft, so sag',
Wer Ritters Namen geben mag. —
Den teilt der König Artus aus,
Und kommt Ihr, Jungherr, in sein Haus,
So wird er's Euch gewähren,
Bringt Euch zu Ritters Ehren.
Ihr scheint von Ritters Art geboren. —
Sie stehn im Anschaun ganz verloren,
Wie Gottes Kunst an ihm erschien:
Ein schönres Menschenbild als ihn
Sah man nicht seit Adams Tagen.
Und wieder hub er an zu fragen:
Ei Ritter Gott, was mag das sein?
Du hast so manches Ringelein
C 68 D
Und ruft: Was ist? Wer hält uns auf? —
So ritt er zu dem Knaben vor.
Der blickt verzückt an ihm empor:
Wann sah er je so Lichtes wieder?
Lang fiel der Wappenrock hernieder,
Dass er den Tau vom Grase strich;
Viel goldne Glöcklein wiegten sich
Am Stegreif; auch sein Arm erklang
Von Schellen, wenn das Schwert er schwang.
So hielt der Fürst in prächtger Zier
Und fragte: Jungherr, sähet Ihr
Zwei Ritter hier vorüberkommen,
Die eine Maid mit Raub genommen? —
Jedoch der Knabe hört' ihn nicht.
Dem war er Gott: er strahlt so licht,
Ganz wie die Mutter ihn beschrieb.
Hilf, Gott! Dir ist ja helfen lieb! —
So ruft er immer wieder
Und neigt sich betend nieder.
Da spricht der Fürst: Gott bin ich nicht;
Doch steh' ich gern in seiner Pflicht.
Vier Ritter siehst du da vor dir. —
Was ist das: Ritter? Sag es mir!
Hast du nicht Gottes Kraft, so sag',
Wer Ritters Namen geben mag. —
Den teilt der König Artus aus,
Und kommt Ihr, Jungherr, in sein Haus,
So wird er's Euch gewähren,
Bringt Euch zu Ritters Ehren.
Ihr scheint von Ritters Art geboren. —
Sie stehn im Anschaun ganz verloren,
Wie Gottes Kunst an ihm erschien:
Ein schönres Menschenbild als ihn
Sah man nicht seit Adams Tagen.
Und wieder hub er an zu fragen:
Ei Ritter Gott, was mag das sein?
Du hast so manches Ringelein
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