All meine schönste und reinste Wonne, all meine Ruhe,
Mein holdester Lohn,
Deine Augen zu sehen
Und dein liebes altes Gesicht,
Wie es mit gelassener Freundlichkeit
All diese Berichte da verfolgt
Von Kriegesnöten, Unfällen zu Wasser und Land,
Den Roman, Zeitungsenten und die Lokalberichte,
Entdeckungen und Erfindungen,
Verlobungen und Heiraten,
Geburtsanzeigen und Todesfälle . . .
Stimmen, vertraute, liebe Stimmen rufen von drüben her, schon lange
Gar manche. —
Uns Beide. —
Licht erlosch mit ihnen um Licht,
Immer ernster das Leben, ernster und rauher meine reifende Mannheit.
Wenn du tot bist, ist alles drüben,
Was meines Lebens innerster, heiligster Sinn,
Und deine Stimme ihnen zugesellt,
Wird die entscheidende sein,
Die hinüberführende ...
Und doch bleibt diese letzte Stunde des Abschiedes zu bedenken,
Und ihr dunkler Schatten will mich bangen machen;. . .
Und dieses harte Wort: nie wiedersehn! Nie wiedersehn! . ..
Wohl! Wohl!...
Aber heilige drei sind ewig verbundene Einheit,
Sind die unermefsliche Vielheit der Welt:
Vater, Mutter und Kind . ..
Die Angel der Welt, treibender Sinn, ewige Schöpfung ist diese Verbundenheit,
Und diese heiligste Trinität. . .
O nein! diese milde, weise, lächelnde Abendstunde kann nichts bange machen! .
Fromm bin ich wie ein Kind,
Und all die holden Märchen, die du dereinst deinem Kind erzählt:
Ich weifs: Wahrer sind sie als alle stolzesten Erkenntnisse und Weisheiten! .. .
Dieser heitere, blaue, fromme Abendhimmel,
Friedlich belebt von Schwalbengezwitscher und weifsblitzendem Taubengefieder:
Noch wohnt Gott über diesem reinen Blau mit all seinen Engeln und Heiligen,
Und hat uns ein Wiedersehen vorbehalten
In den seligeren Sphären . . .
Johannes Schlaf
C i35 D
Mein holdester Lohn,
Deine Augen zu sehen
Und dein liebes altes Gesicht,
Wie es mit gelassener Freundlichkeit
All diese Berichte da verfolgt
Von Kriegesnöten, Unfällen zu Wasser und Land,
Den Roman, Zeitungsenten und die Lokalberichte,
Entdeckungen und Erfindungen,
Verlobungen und Heiraten,
Geburtsanzeigen und Todesfälle . . .
Stimmen, vertraute, liebe Stimmen rufen von drüben her, schon lange
Gar manche. —
Uns Beide. —
Licht erlosch mit ihnen um Licht,
Immer ernster das Leben, ernster und rauher meine reifende Mannheit.
Wenn du tot bist, ist alles drüben,
Was meines Lebens innerster, heiligster Sinn,
Und deine Stimme ihnen zugesellt,
Wird die entscheidende sein,
Die hinüberführende ...
Und doch bleibt diese letzte Stunde des Abschiedes zu bedenken,
Und ihr dunkler Schatten will mich bangen machen;. . .
Und dieses harte Wort: nie wiedersehn! Nie wiedersehn! . ..
Wohl! Wohl!...
Aber heilige drei sind ewig verbundene Einheit,
Sind die unermefsliche Vielheit der Welt:
Vater, Mutter und Kind . ..
Die Angel der Welt, treibender Sinn, ewige Schöpfung ist diese Verbundenheit,
Und diese heiligste Trinität. . .
O nein! diese milde, weise, lächelnde Abendstunde kann nichts bange machen! .
Fromm bin ich wie ein Kind,
Und all die holden Märchen, die du dereinst deinem Kind erzählt:
Ich weifs: Wahrer sind sie als alle stolzesten Erkenntnisse und Weisheiten! .. .
Dieser heitere, blaue, fromme Abendhimmel,
Friedlich belebt von Schwalbengezwitscher und weifsblitzendem Taubengefieder:
Noch wohnt Gott über diesem reinen Blau mit all seinen Engeln und Heiligen,
Und hat uns ein Wiedersehen vorbehalten
In den seligeren Sphären . . .
Johannes Schlaf
C i35 D