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Pataky, Sophie
Lexikon deutscher Frauen der Feder: eine Zusammenstellung der seit dem Jahr 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme (Band 1): A - L — Berlin: Pataky, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.60982#0007
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Vorwort.

Der im Sommer 1896 im Berliner Rathause abgehaltene Inter-
nationale Frauen-Kongress, dessen ausdauernde und aufmerksame
Zuhörerin die Herausgeberin war, erregte ihr lebhaftestes Interesse
für die auf diesem Kongresse behandelten Fragen, die man im All-
gemeinen als „Frauenfrage“ bezeichnet, und der sie bisher fern stand,
da sie durch Haus- und Familienpflichten sowie die thätige Mit-
hilfe an den Berufsarbeiten ihres Gatten vollauf in Anspruch ge-
nommen war. Bis dahin war ihr die geistige Thätigkeit der Frau, wenn
auch nicht unbekannt, so doch ein von ihr wenig beachtetes und ge-
würdigtes Gebiet. Erst auf diesem Kongresse wurde sie gewahr, wie-
viel Intelligenz, Wissen, Energie und zielbewusstes Streben, Eigen-
schaften, die man nur bei Männern zu finden gewohnt ist, auch bei
Frauen vorhanden sind. Auf sie machten diese Wahrnehmungen
einen um so tieferen Eindruck, als sie sich auch zu jenen Frauen
zählen darf, die ihre Stellung in der Gesellschaft zumeist der eigenen
Kraft und dem ernsten Streben zu danken haben.
Das oben angedeutete Interesse veranlasste sie in der Frauen-
litteratur Umschau zu halten. Dabei machte sie die Wahrnehmung,
dass ein riesiges Anwachsen des von der Frau und über die Frau
Geschriebenen innerhalb der letzten 30 Jahre zu verzeichnen ist, dass
aber ein übersichtliches, das ganze Gebiet umfassendes Nachschlage-
werk, welches über die Frauenthätigkeit auf litterarischem Gebiete
ein einwandfreier und zuverlässiger Wegweiser sein könnte, nirgends
zu finden ist. Die verschiedenen, die gesamten Schriftsteller um-
fassenden Lexika, in welchen auch weibliche Autoren sich finden, sind
 
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