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Pataky, Sophie
Lexikon deutscher Frauen der Feder: eine Zusammenstellung der seit dem Jahr 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme (Band 1): A - L — Berlin: Pataky, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.60982#0142
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Carola — Castner.

Sie lernte dann immer mehr, dem Vater, der oft leidend war, bei
seiner litterarischen Arbeit zu helfen. Nach ihrer Verheiratung
mit dem Fabrikbesitzer Carnap in Ronsdorf bei Barmen und dem
1893 erfolgten Hinscheiden ihres Vaters unternahm sie es, nach
Aufforderung der nächsten Freunde des Verstorbenen seine Bio-
graphie zu schreiben.
-- Friedrich Wilhelm Dörpfeld. Aus seinem Leben u. Wirken. Von seiner Tochter.
8. (664 mit Bildnis.) Gütersloh 1897, 0. Bertelsmann. n 5.40, geb. n 6.—
Carola. Biographie s. Caroline Bruch-Sinn.
Carola, M. s. Toni Wald.
Caroline, Luise. Baruch v. Spinoza. Drama. 8. (147) Berlin 1855, Weber, n 2.—
Cartheuser, Maximiliane. Erzählungen f. d. reifere Jugend. 8. (184) Baden-
Baden 1883, Sommermeyer. n 2.—
Caspari, Johanna, übersetzt aus dem Spanischen und lebt zur Zeit in
Madrid.
-- Verrechnet. Nov. aus dem spanischen Leben von Don Luis Colonia. Übersetzg.
Köln, J. P, Bachem. 1.50; geb. 2.50
Castell, Henriette, stille Grösse. Eine Mitteilg. aus dem Leben. 2. Aull. 8. (172)
(1869) 1870, Königsberg, Braun & Weber. n 2.40
Castner, Frl. Dr. Elvira, Friedenau bei Berlin. In einer kleinen Stadt
Westpreussens als Tochter eines Apothekers am 12. März 1844 ge-
boren, wuchs Elvira im Hause ihrer wohlhabenden Eltern inmitten
einer grossen Kinderschar erst in kleinstädtischen, dann in ländlichen
Verhältnissen als ein überaus lebhaftes, reich begabtes Kind auf.
Hergebrachter Weise erhielt sie den ersten Unterricht von einer
Erzieherin, später wurde sie mit einer Anzahl Knaben unterrichtet,
welche ein energischer, schulmännisch gebildeter Landpfarrer um
sich versammelte. Mit diesen Knaben im Wettkampf, lernte das
heranwachsende Mädchen eifrig. Im Alter von 15 Jahren trat sie
alsdann in das Lehrerinnenseminar in Posen ein, das unter Leitung
des Seminardirektors Barth stand, und machte mit 17 Jahren ihr
Examen als Lehrerin. Dieser Beruf befriedigte Elvira vollauf. Sie
wurde Erzieherin in einer Familie und später Lehrerin an einer Volks-
schule in einer kleineren Stadt Westpreussens, musste aber eines Hals-
leidens wegen den Lehrberuf aufgeben. Dem Beispiel der Frau Dr.
Tiburtius-Hirschfeld folgend, welche als erste deutsche Frau die Zahn-
heilkunde studiert hatte, wählte auch sie diesen Beruf, nachdem der
Widerstand der Familie glücklich besiegt war. Elvira ging 1876
nach Baltimore, wo sie unter Leitung bedeutender Männer, wie
Gergas, Harris, Wilkerson und anderer mehr die entsprechenden
Studien machte, das Examen ablegte und die amerikanische Doktor-
würde erhielt. Sie kehrte dann nach Deutschland zurück, trat
erst als Vertreterin der Frau Dr. Tiburtius in Berlin während
einer Reise derselben ein und liess sich dann selbständig hier nieder.
Nachdem Dr. Elvira Castner sich ein eigenes Grundstück in
Friedenau gekauft hatte, auf dem sie zwei Landhäuser bauen liess,
führte sie ihren Lieblingsplan aus und begründete daselbst eine
Obst- und Gartenbauschule für Frauen. Ihre Vorträge sind im
Druck erschienen.
 
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