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Pataky, Sophie
Lexikon deutscher Frauen der Feder: eine Zusammenstellung der seit dem Jahr 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme (Band 1): A - L — Berlin: Pataky, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.60982#0313
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Günther.

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Gesundheitsrücksichten nötigten sie dieser Laufbahn zu entsagen.
Ins Elternhaus zurückgekehrt, widmete sie sich der dramatischen
Schriftstellerei, für die sie eine besondere Anlage schon in der
Kindheit zeigte, denn bereits mit 12 Jahren schrieb sie Stücke für
ihr Puppentheater. Im Jahre 1891 vermählte sie sich mit dem
damaligen Hofschauspieler Oskar Brauer, doch wurde die Ehe schon
nach vierjährigem Bestand wieder gelöst. Einige ihrer dramatischen
Arbeiten schrieb sie in Gemeinschaft mit ihrem Vater. Am 19 Oktober
1899, dem Tage, an welchem am Schweriner Hoftheater ihr erstes
kleines Lustspiel „Mama muss heiraten“ seine Premiere erlebte,
wird sie ihr 25jähriges Jubiläum als Theaterdichterin feiern.
Werke s. Maria Günther.
Günther, Karoline. Schule u. Lehen. Blätter aus der Briefmappe e. Erzieherin.
8. (186) Frankfurt a. M. 1856, Sauerländers Verlag. 2.25
Günther, Leontine. Die Mädchen- u. Frauenwelt. Ein Lehrbuch f. alle Verhältnisse
d. weibl. Lebens. Mit e. Anweisg. zur oriental. Malerei u. mit 3 Kpfrn. 2. Aufl.
Encyklopädie aller weibl. Hauptkenntnisse. 2. Bd. 8. (214) Leipzig 1843, Friese. 3.—

Günther v. Freiberg, Biographie s. Ada Pinelli.
- Aquarelle. Nov. 1860.
-Aus dem Süden. 1872.
- Dijonrosen. Gedichte. 8. (298) Wien 1888, Konegen. n 3.—
- Die Perle von Palermo. Rom. 3 Bde. 8. (928) Berlin 1872, Janke. 12.—
- Don Juan de Marana. Monodrama. Musik v. Dr. A. Boczek. 12. (24) Leipzig
1894, 0. Mutze. n —.50
- Fiamma. Rom. 2 Bde. 8. (440) Leipzig 1869, Dürrs Buchhandlung. 7.50

- Geschichten aus Welschland. 8. (127) Berlin 1895, R. Eckstein Nachfolger. 1.—
-Kinder der Flamme. Rom. 8. (284) Leipzig 1896, Litterarische Anstalt, A. Schulze.
n 3.—
-■ König Phantasus. Rom. 1886.
- Puderwolken. 8. (132) Berlin 1890, Eckstein Nachfolger. n 1.—
- Thorwaldsens Liebe. 8. (71) Ebda. 1895. n —.50
*Günther, Frau Juliane, Ps. Engell-Günther uni Freifrau Luminica v. X,,
Boveredo, Kanton Graubünden, geboren am 3. August 1819 zu
Sülz in Mecklenburg, hat als Kind nie eine Schule besuchen können,
aber wurde so früh von den Eltern in den notwendigsten Anfangs-
gründen unterrichtet, dass sie sich dessen kaum entsinnen kann.
Da die Eltern viel Sinn für Litteratur und Musik hatten, unter-
wiesen sie auch darin die Tochter, so dass sie nach des Vaters
Tode selbst als Lehrerin wirken konnte. 1849 ging sie mit ihrem
Manne, dem Ingenieur Günther, nach Brasilien, wo sie bis 1858
einem Erziehungsinstitute vorstand. Nach Europa zurückgekehrt,
war sie 1872—77 Chefredaktrice des „Bazar“, 1883—89 in Zürich
Lehrerin in einem Internationalen Erziehungsinstitut für Knaben.
Stets nahm sie lebhaften Anteil an allen Fortschritten einer frei-
sinnigen, menschenwürdigen Entwickelung und war immer bemüht,
ihre Gedanken darüber in verschiedener Form zu veröffentlichen.
Viele Erzählungen, welche besonders die verkehrte Stellung der
beiden Geschlechter zu einander behandeln, sind in verschiedenen
Zeitschriften veröffentlicht worden. Gern möchte sie. dieselben in
billigen kleinen Bändchen herausgeben, da es stets ihre Überzeugung
war, dass die erzählende Litteratur viel mehr, als es bis jetzt ge-
schehen, zur allgemeinen Aufklärung beitragen könnte.
 
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