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Zeitschrift für Pathopsychologie — Leipzig und Berlin, 3.1914-1919

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Zweites Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.2777#0161
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Neue Untersuchungen über die Beeinflussung der
Sinnesfunktionen durch geringe Alkoholmengen.

Von
Johannes Lange und Wilhelm Specht.

Mit 13 Figuren im Text.

Vorwort.

Durch die Untersuchungen Kraepelins und seiner Schüler ttber
die psychische Wirkung des Alkohols ist bekanntlich an Stelle sub-
jektiver Meinungen darüber objektive, wissenschaftliche Erkenntnis
getreten. Mit experimentellen Methoden ist der Nachweis geführt
worden, daß assoziative Leistungen, dann aber auch die Auffassung
eines simultanen Komplexes von Buchstaben oder Zahlen, das fort-
laufende Bechnen, das Memorieren und das einfache Merken von
Zahlen und Silben, endlich auch die sogenannten Unterscheidungs-
und Wahlreaktionen sämtlich durch den Alkohol beeinträchtigt werden.
Und so haben denn diese Versuche die vielfach herrschenden An-
schauungen über die psychische Wirkung dieses Genußmittels wesent-
lich umgestaltet.

Gleichwohl ist unser Wissen darum immer noch ein sehr be-
grenztes. Die emotionale Wirkung des Alkohols ist bisher nicht zum
Gegenstand einer selbständigen Untersuchung gemacht worden. Aus
leicht begreiflichen Gründen. Die objektiven experimentellen Me-
thoden versagen hier. Auch über seinen Einfluß auf die produktive

antasietätigkeit 8*nc* w*r *m unklaren. Aber auch, wenn wir hier-

von ganz absehen und uns nur an die Gegenstände der bisherigen

orschung halten, so ist zu bedenken, daß es sich bei ihnen, so ein-

a°h sie auch erscheinen, wie z. B. die Wahrnehmung eines Kom-

Pexes von Buchstaben, doch um Gebilde von sehr komplizierter

^«schritt f. Pathopsyohologi». m. 11
 
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