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Zeitschrift für Pathopsychologie — Leipzig und Berlin, 3.1914-1919

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Viertes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.2777#0379
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Vom Traumbewußtsein.

Von

Ludwig Klages.

II. Das Wachbewußtsein im Traume.

A. Wahmehuiungsakt und Sinnesdatum.

B. Visionäre und gewöhnliche Träume.

C. Die Reizentstehnngstheorie des Traumes.

D. Die Kontinuität der Lebensstimmung.

E. Die Fasmen des Wachbewußtseins im Traum.

A. Wahrnehmungsakt und Sinnesdatum.

Da das »Ich« in mehr als einer Bedeutung vorkommt, so müssen
wir vorweg Gewißheit haben, mit Bewußtseinsphänomenen welcher
Art sich dasjenige als präsent'erweise, worin das erlebte seine
Wurzel hat. Erwägen wir nun, daß es zum Menschen gehört und
nicht zum Einzelnen, sich als Ich zu fühlen, daß jeder Verkehr auf
die gemeinsame Ichheit aufgebaut ist und an ihr für den Spielraum
der Beziehungen Determinanten hat, die ihn z. B. charakteristisch
verschieden machen vom Verkehr mit den Tieren, so werden wir im
Ich den ttberpersönlichen Träger der geistigen Akte sehen und führen
die Frage nach seiner Wirksamkeit im Bewußtsein auf die andere
hinaus, wann es mit dessen Natur verträglich sei, Akte hervorzubringen.
Wir sprachen im ersten Kapitel der Traumerscheinung Gegenständlich-
keit ab, weil sie außerhalb des Gesetzes von Ursache und Wirkung
stehe; wir gehen jetzt auf das gleiche Ziel mit dem Nachweis aus,
daß der Zustand des Träumens die Erzeugung geistiger Akte aus-
schließe. Sollte dem aber die Aufgabe des Kapitels zu widersprechen
scheinen, wo wir doch gerade dem Wachzustande im Traume nach-

Zottichrift f. P»thopsycbologle. III. 26
 
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