Neue Untersuchungen. 187
für die einzelnen Reizunterschiede. Besonders wenn wir die Werte
für die kleineren Reizunterschiede ins Äuge fassen, ist die Beein-
trächtigung der Unterschiedsempfindlichkeit deutlich. Bei den Reiz-
unterschieden 1,5° und 3° stehen den arithmetischen Mittelwerten
16 und 19,3 der Normalversuche die Werte 13,75 und 17,5 in den
Alkoholversuchen gegenüber.
Das Gesamtbild ist demnach ein ganz ähnliches wie bei dem vorigen
Beobachter. Immerhin scheint die Unterschiedsempfindlichkeit des
Beobachters N. durch den Alkohol nicht so stark beeinflußt zu sein
wie diejenige von S. Wenn wir die arithmetischen Mittelwerte der
Normalversuche bei beiden Beobachtern addieren, so erhalten wir
fast die gleichen Zahlen, bei S. nämlich 85,8, bei N. 85. Der Wert
von 85,8 sinkt aber in den Alkoholversuchen bei S. auf 74,75, bei
N. nur auf 79,25 herab. Zweitens beträgt die Summe der r-Urteile
in den Alkoholversuchen bei S. am ersten Alkoholtage 79,5, am
zweiten Alkoholtage 74. Die Leistung hat sich also bei dem zweiten
Alkoholversuche noch erheblich verschlechtert. Nach den Erfahrungen
von Kraepelin ist es sehr wahrscheinlich, daß in dieser Zunahme
der Verschlechterung der Leistung von dem einen zu dem folgenden
Alkoholversuch eine kumulierende Wirkung des Alkohols zum Aus-
druck kommt. Diese zunehmende Verschlechterung der Leistung
fehlt in den Alkoholversuchen von N. Die Summe der r-Urteile be-
trägt bei ihm am ersten Alkoholtag 75, am zweiten 79,5. Nun war
aber N. gegenüber S. an einen größeren Alkoholgenuß gewöhnt.
Wir gehen deshalb in der Annahme nicht fehl, wenn wir den Größen-
nnterschied der Alkoholwerte bei den beiden Beobachtern so deuten,
«aß die persönliche Empfänglichkeit für die psychische Alkoholwirkung
hei beiden verschieden ist, daß sie bei S. größer ist als bei N., der
eben mehr an den Alkoholgenuß gewöhnt war. Wir werden sehen,
daß sich das gleiche Ergebnis bei den späteren Versuchen wieder-
holt.
In Tig. 4 gind fae ej,ea besprochenen Zahlenwerte in gleicher
Weise wie bei S. graphisch dargestellt. Die Kurven bedürfen kaum
einer Erläuterung. Wir sehen, wie die Alkoholkurve (40 ccm) die
Ordinate 100 erst bei der großen Helligkeitsdifferenz von 7,5° er-
reicht.
Zeitschrift f. Psthopsycholoïie. III. 13
für die einzelnen Reizunterschiede. Besonders wenn wir die Werte
für die kleineren Reizunterschiede ins Äuge fassen, ist die Beein-
trächtigung der Unterschiedsempfindlichkeit deutlich. Bei den Reiz-
unterschieden 1,5° und 3° stehen den arithmetischen Mittelwerten
16 und 19,3 der Normalversuche die Werte 13,75 und 17,5 in den
Alkoholversuchen gegenüber.
Das Gesamtbild ist demnach ein ganz ähnliches wie bei dem vorigen
Beobachter. Immerhin scheint die Unterschiedsempfindlichkeit des
Beobachters N. durch den Alkohol nicht so stark beeinflußt zu sein
wie diejenige von S. Wenn wir die arithmetischen Mittelwerte der
Normalversuche bei beiden Beobachtern addieren, so erhalten wir
fast die gleichen Zahlen, bei S. nämlich 85,8, bei N. 85. Der Wert
von 85,8 sinkt aber in den Alkoholversuchen bei S. auf 74,75, bei
N. nur auf 79,25 herab. Zweitens beträgt die Summe der r-Urteile
in den Alkoholversuchen bei S. am ersten Alkoholtage 79,5, am
zweiten Alkoholtage 74. Die Leistung hat sich also bei dem zweiten
Alkoholversuche noch erheblich verschlechtert. Nach den Erfahrungen
von Kraepelin ist es sehr wahrscheinlich, daß in dieser Zunahme
der Verschlechterung der Leistung von dem einen zu dem folgenden
Alkoholversuch eine kumulierende Wirkung des Alkohols zum Aus-
druck kommt. Diese zunehmende Verschlechterung der Leistung
fehlt in den Alkoholversuchen von N. Die Summe der r-Urteile be-
trägt bei ihm am ersten Alkoholtag 75, am zweiten 79,5. Nun war
aber N. gegenüber S. an einen größeren Alkoholgenuß gewöhnt.
Wir gehen deshalb in der Annahme nicht fehl, wenn wir den Größen-
nnterschied der Alkoholwerte bei den beiden Beobachtern so deuten,
«aß die persönliche Empfänglichkeit für die psychische Alkoholwirkung
hei beiden verschieden ist, daß sie bei S. größer ist als bei N., der
eben mehr an den Alkoholgenuß gewöhnt war. Wir werden sehen,
daß sich das gleiche Ergebnis bei den späteren Versuchen wieder-
holt.
In Tig. 4 gind fae ej,ea besprochenen Zahlenwerte in gleicher
Weise wie bei S. graphisch dargestellt. Die Kurven bedürfen kaum
einer Erläuterung. Wir sehen, wie die Alkoholkurve (40 ccm) die
Ordinate 100 erst bei der großen Helligkeitsdifferenz von 7,5° er-
reicht.
Zeitschrift f. Psthopsycholoïie. III. 13