Nene Untersuchungen. 209
Yon subjektiven Beobachtungen nannte S. eine schon nach wenigen,
etwa 5—6 Minuten einsetzende ganz leichte, nicht nnangenehme Be-
nommenheit und einen geringen Druck in der Stirn. Dieser Druck
steigerte sich mit zunehmender objektiver Wirkung deutlich und zog
sich nach den Schläfen, wo zur Zeit der stärksten Wirkung ein sehr
lästiges Schmerzgefühl auftrat, etwa um die 20. und 26. Minute. Dies
Gefühl ging rasch vorbei. Und am Ende der Beihe war, wie er-
wähnt, nur noch ein ziemlich beträchtliches Müdigkeitsgefuhl vor-
handen, so daß S. einmal nach einem Versuch mitten in einem zwei-
stündigen Kolleg die Vorlesung verließ, um sich daheim niederzulegen.
Das Urteilen fiel S. unter Alkohol Wirkung nicht schwerer als
sonst, und sie war von der Richtigkeit ihres Urteils immer überzeugt.
Wie S. sich überhaupt durch besonders feste Entschlüsse auszeichnet,
war auch hier das einzige sie ausfällende Bestreben, richtig und be-
stimmt zu urteilen.
Ganz anders zeigte sich die Alkoholwirkung bei N., der sich
schon in seinem normalen Betragen sehr lebhaft gibt. Bei ihm waren
die liebenswürdigen Wirkungen kleiner Alkoholmengen in besonders
angenehmer Weise ausgeprägt. Er sprach viel, hatte alle möglichen
guten Einfälle, fühlte sich »sauwohl« und brach einmal mitten in
einer 20 ccm-Versuchsreihe, um seine Stimmung zu illustrieren,
spontan in die Worte Verlaine s aus: >ich war von einer Schmieg-
samkeit, die wirklich man bewundern mußte, Herrgott, welche Kraft,
welche Puste«. Trotz seiner Heiterkeit war er ganz bei der Sache
und wies absichtliche zweifelnde Fragen des Versuchsleiters energisch
zurück. Ja er war dauernd der Meinung, daß der Versuchsleiter
80 große Reizdifferenzen einstelle, daß man sich nicht täuschen könne,
sagte, das sei ja kinderleicht, der Vergleichsreiz >wie der reine Tag«,
•wie die reine Nacht«, selbst wenn er falsche Urteile abgab. Auch
bei inni machte sich die Wirkung des Alkohols um die 5. bis 8. Minute
bemerkbar; Druckschmerzen in den Schläfen waren auch bei ihm
vorhanden und nahmen ein wenig zu, waren zur Zeit der stärksten
Wirkung auf die Unterschiedsempfindlichkeit deutlich ausgeprägt,
■elten aber noch an, während die Werte schon beBser wurden, und
estanden noch einige Zeit fort. Ebenso verlor sich eine ziemlich
ebhafte Injektion der Skleragefäße, die schon 3 Minuten nach der
«oholeinnahme sehr deutlich war, erst nach ungefähr 1—1 i/j Stunden.
Yon subjektiven Beobachtungen nannte S. eine schon nach wenigen,
etwa 5—6 Minuten einsetzende ganz leichte, nicht nnangenehme Be-
nommenheit und einen geringen Druck in der Stirn. Dieser Druck
steigerte sich mit zunehmender objektiver Wirkung deutlich und zog
sich nach den Schläfen, wo zur Zeit der stärksten Wirkung ein sehr
lästiges Schmerzgefühl auftrat, etwa um die 20. und 26. Minute. Dies
Gefühl ging rasch vorbei. Und am Ende der Beihe war, wie er-
wähnt, nur noch ein ziemlich beträchtliches Müdigkeitsgefuhl vor-
handen, so daß S. einmal nach einem Versuch mitten in einem zwei-
stündigen Kolleg die Vorlesung verließ, um sich daheim niederzulegen.
Das Urteilen fiel S. unter Alkohol Wirkung nicht schwerer als
sonst, und sie war von der Richtigkeit ihres Urteils immer überzeugt.
Wie S. sich überhaupt durch besonders feste Entschlüsse auszeichnet,
war auch hier das einzige sie ausfällende Bestreben, richtig und be-
stimmt zu urteilen.
Ganz anders zeigte sich die Alkoholwirkung bei N., der sich
schon in seinem normalen Betragen sehr lebhaft gibt. Bei ihm waren
die liebenswürdigen Wirkungen kleiner Alkoholmengen in besonders
angenehmer Weise ausgeprägt. Er sprach viel, hatte alle möglichen
guten Einfälle, fühlte sich »sauwohl« und brach einmal mitten in
einer 20 ccm-Versuchsreihe, um seine Stimmung zu illustrieren,
spontan in die Worte Verlaine s aus: >ich war von einer Schmieg-
samkeit, die wirklich man bewundern mußte, Herrgott, welche Kraft,
welche Puste«. Trotz seiner Heiterkeit war er ganz bei der Sache
und wies absichtliche zweifelnde Fragen des Versuchsleiters energisch
zurück. Ja er war dauernd der Meinung, daß der Versuchsleiter
80 große Reizdifferenzen einstelle, daß man sich nicht täuschen könne,
sagte, das sei ja kinderleicht, der Vergleichsreiz >wie der reine Tag«,
•wie die reine Nacht«, selbst wenn er falsche Urteile abgab. Auch
bei inni machte sich die Wirkung des Alkohols um die 5. bis 8. Minute
bemerkbar; Druckschmerzen in den Schläfen waren auch bei ihm
vorhanden und nahmen ein wenig zu, waren zur Zeit der stärksten
Wirkung auf die Unterschiedsempfindlichkeit deutlich ausgeprägt,
■elten aber noch an, während die Werte schon beBser wurden, und
estanden noch einige Zeit fort. Ebenso verlor sich eine ziemlich
ebhafte Injektion der Skleragefäße, die schon 3 Minuten nach der
«oholeinnahme sehr deutlich war, erst nach ungefähr 1—1 i/j Stunden.