Neue Untersuchungen. 215
später, wenn wir die zahlenmäßigen Resaltate der von nns durch-
geführten Versuche kennen gelernt haben, noch besonders erörtern,
ob diese Resultate den Schluß zulassen, daß die Beizschwelle unter
der Wirkung des Alkohols rerändert wird. Zunächst muß aber auf
die wesentlichen der Physiologie des Auges entnommenen Daten ein-
gegangen werden, auf die bei der Ausarbeitung der Methode und
bei der späteren Interpretation der Versuchsergebnisse Rücksicht zu
nehmen ist.
Was zunächst den Ruheznstand des Sinnesorgans betrifft, so sind
die Schwellenversuche auf optischem Gebiet insofern viel günstiger
gestellt als diejenigen auf den anderen Sinnesgebieten, als sich hier
Bedingungen herstellen lassen, unter denen die Erregung des Sinnes-
organs durch objektive Reize fortfällt. Bei seinen akustischen Reiz-
schwellenversnchen hat Specht * sehr anschaulich geschildert, wie es
kaum möglich ist, einen Ort ausfindig zu machen, an dem objektive
Stille herrscht Wenn er spät in der Nacht mit seinem Beobachter
das »Stillzimmer« des Leipziger psychologischen Instituts betrat, so
batten beide zunächst den Eindruck lautloser Stille. Aber schon nach
wenigen Minuten begann die bis dahin lautlose Umgebung sich zu
beleben. >Bald waren es verworrene Geräusche, die aus der Ferne
an unser Ohr drangen, bald ein leises Knistern, das irgendwo im
Zimmer entstand, bald leise Geräusche, die durch das Reiben der
Stiefelsohlen am Fußboden erzengt wurden oder auch an den Kleidern
des Beobachters und des Versuchsleiters dadurch entstanden, daß es
auf die Dauer nicht möglich ist, alle Bewegungen der Glieder zu
unterdrücken.«
Aber während nun im Dunkelzimmer sich jede Erregung des Auges
dnrch objektive Lichtreize ausschalten läßt, erlangen hier bekanntlich
16 endogenen Erregungen des Sinnesorganes, die beim Ohr fehlen
önnen, eine ganz besondere Bedeutung. Es macht sich hier der
störende Einfluß des sogenannten Eigenlichtes der Netzhaut geltend,
naem Lichtphänomene der verschiedensten Gestalt und Farbe im
ebfeld auftreten. Ihre Ursache haben sie zum Teil in mechanischen
eizen, die durch Bulbus- und Akkommodationsbewegungen erzeugt
«den, zum Teil wohl auch in Stoffwechselvorgängen in der Netz-
11- «t. pag. 73.
später, wenn wir die zahlenmäßigen Resaltate der von nns durch-
geführten Versuche kennen gelernt haben, noch besonders erörtern,
ob diese Resultate den Schluß zulassen, daß die Beizschwelle unter
der Wirkung des Alkohols rerändert wird. Zunächst muß aber auf
die wesentlichen der Physiologie des Auges entnommenen Daten ein-
gegangen werden, auf die bei der Ausarbeitung der Methode und
bei der späteren Interpretation der Versuchsergebnisse Rücksicht zu
nehmen ist.
Was zunächst den Ruheznstand des Sinnesorgans betrifft, so sind
die Schwellenversuche auf optischem Gebiet insofern viel günstiger
gestellt als diejenigen auf den anderen Sinnesgebieten, als sich hier
Bedingungen herstellen lassen, unter denen die Erregung des Sinnes-
organs durch objektive Reize fortfällt. Bei seinen akustischen Reiz-
schwellenversnchen hat Specht * sehr anschaulich geschildert, wie es
kaum möglich ist, einen Ort ausfindig zu machen, an dem objektive
Stille herrscht Wenn er spät in der Nacht mit seinem Beobachter
das »Stillzimmer« des Leipziger psychologischen Instituts betrat, so
batten beide zunächst den Eindruck lautloser Stille. Aber schon nach
wenigen Minuten begann die bis dahin lautlose Umgebung sich zu
beleben. >Bald waren es verworrene Geräusche, die aus der Ferne
an unser Ohr drangen, bald ein leises Knistern, das irgendwo im
Zimmer entstand, bald leise Geräusche, die durch das Reiben der
Stiefelsohlen am Fußboden erzengt wurden oder auch an den Kleidern
des Beobachters und des Versuchsleiters dadurch entstanden, daß es
auf die Dauer nicht möglich ist, alle Bewegungen der Glieder zu
unterdrücken.«
Aber während nun im Dunkelzimmer sich jede Erregung des Auges
dnrch objektive Lichtreize ausschalten läßt, erlangen hier bekanntlich
16 endogenen Erregungen des Sinnesorganes, die beim Ohr fehlen
önnen, eine ganz besondere Bedeutung. Es macht sich hier der
störende Einfluß des sogenannten Eigenlichtes der Netzhaut geltend,
naem Lichtphänomene der verschiedensten Gestalt und Farbe im
ebfeld auftreten. Ihre Ursache haben sie zum Teil in mechanischen
eizen, die durch Bulbus- und Akkommodationsbewegungen erzeugt
«den, zum Teil wohl auch in Stoffwechselvorgängen in der Netz-
11- «t. pag. 73.