Pauli, Gustav: Hans Sebald Beham: ein kritisches Verzeichnis seiner Kupferstiche, Radirungen und Holzschnitte (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Straßburg: J.H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1901)

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Auctionspreise: 33o fl. (1872 Posonyi,
München). — 17 Thaler (1874 Marx, Leipzig). — 430 .Al.
(1880 Schloesser, Frankfurt a. M.). — 44 Jl. (1881 Loftie,
Frankfurt a. M.). — 8 4 8 sh. (1884 Fountaine, London).
— 3o Jl. (1889 Coppenrath, Leipzig).

154a Gegenseitige Kopie von Aldegrever, B. 180.

154b Gegenseitige Kopie. Vergrössert. Das Weib
hält einen Zweig in der Rechten, dessen Blätter die Scham
bedecken.
Unten rechts: die nacht, la nvit.
172 : 120 Einf.
Berlin.

Sittenbilder
In drei Kupferstichfolgen hat uns Sebald Beham ein
ausgelassenes Bauernfest geschildert. Zwei dieser Folgen
schuf er auf der Höhe seines Lebens und seiner Kraft, in
der Mitte der dreissiger Jahre. Sie sind in jeder Hinsicht der
werthvollste Theil seines Werkes, in ihrer Art klassische
Sittenschilderungen und gleichzeitig die vollkommenste
stecherische Leistung ihres Meisters. Als Beham zehn Jahre
später denselben Stoff noch einmal bearbeitete (1546—1547),
waren seine besten Kräfte traurig erlahmt. Wie gewöhnlich
in jener Zeit vermochte er sich nicht mehr zu einer neuen
Auffassung des Stoffes aufzuraffen. Er nahm die alten Ent-
würfe wieder vor, gruppirte sie anders, brachte überall
kleine Veränderungen an, die ebensoviele Verschlechterungen
waren und verdarb sich seine Arbeit vollends, indem er
ihr ein allegorisches Mäntelchen umhängte. Die Bauerntänzer
sollten als Vertreter der zwölf Monate gelten.
Mit unserer Nummernfolge sind wir auch in diesem
Falle — freilich im Gegensatz zu den bisherigen Katalogen
— der üblichen und natürlichen Ordnung gefolgt, indem
wir die Originale den Kopien vorangehen lassen.