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Pauli, Gustav; Beham, Barthel [Ill.]
Barthel Beham: ein kritisches Verzeichnis seiner Kupferstiche : 4 Lichtdrucktafeln — Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Heft 135: Strassburg: Heitz, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.62105#0007
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EINLEITUNG.

Barthel Beham steht neben seinem älteren Bruder Sebald
als die edlere Erscheinung und gleichzeitig als die fremdartigere.
Wohl gehört er durchaus dem Kreise der Nürnberger Kleinmeister
an. Innerhalb jener Sphäre hat aber keiner, von dem Geiste der
Hochrenaissance ergriffen, so hohen Flug gewagt wie er. Sein
Kupferstich eines heroischen Kampfes um die Fahne steht in der
deutschen Graphik seiner Zeit als singuläre Leistung da.
Von seinen äußeren Lebensumständen ist wenig bekannt.
Wir wissen, daß er 1502 in Nürnberg geboren wurde1 und
dürfen es nach Neudörffers kurzer Mitteilung glauben, daß er in
Italien, wohin ihn Herzog Wilhelm von Bayern geschickt hatte,
1540 gestorben sei2. In einem Augenblick seines früh vollen-
deten Lebens erscheint er uns in hellerem Lichte, als er 1525
in dem bekannten Prozeß der gottlosen Maler nebst seinem
Bruder und Georg Pencz aus Nürnberg verbannt wurde. Wohin
er damals seine Schritte gelenkt hat, wissen wir nicht, möglicher-
weise zunächst nach Ingolstadt, weil dahin die Spuren der Tätig-
keit seines Bruders weisen.
Jedenfalls tritt er 1527 in München auf. Dort malt er in
jenem Jahre das Bildnis des bayrischen Kanzlers Leonhard von
Eck3 und muß bald in Verbindung mit dem herzoglichen Hause

1 Eine Medaille mit seinem Bildnis, von der es im Kgl. Münz-
kabinett zu Berlin einen Bleiabguß gibt, trägt die Umschrift: Bartolme
Beham alt XXIX • An: XXXI. Abb. derselben bei Doppelmayer,
Nachrichten ... Nürnberg 1720, Taf. XVI und bei Ad. Rosenberg,
Sebald und Barthel Beham, Leipzig 1875, p. 4. — Vgl. auch I hieme-
Becker, Allgem. Lexikon der bild. Künstler III, p. 191.
2 Neudörfler, Nachrichten . . . Quellenschr. z. Kunstgesch.
X. r38. '
3 Jetzt in der Sammlung Weber in Hamburg.
p. 1
 
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