Auf diesen Lärm hin treten Camilla und Polidoro aus dem Hause;
diesem erscheint das Zusammenkommen verdächtig und er erklärt
seiner Geliebten, sie solle einen andern heiraten. Da erscheinen
wieder Pantalon und sein Diener Arlequin, beide vom Fuß bis zum
Kopf bewaffnet mit Flinten, Säbeln, Degen und Dolchen, um sich an
ihren Gegnern zu rächen. Sie führen wilde Lufthiebe aus, aber keiner
wagt aus Furcht den ersten Angriff. Polidoro, der ihre Feigheit be-
merkt, ruft auf einmal: „Signor Pantalon" — und nun, bei seinem
Ehrgefühl gepackt, will dieser von einer Waffe Gebrauch machen,
doch Arlequin weiß nicht, welche seiner vielen Waffen er zuerst
ergreifen soll. Da greift die schöne Camilla ein: sie stiftet Frieden,
indem sie erklärt, daß sie den Arlequin heiraten wolle. Ein
italienischer Tanz beschloß das Spiel.
Nur einen halben Tag hatte der Regisseur zur Ausarbeitung
dieser Komödie zur Verfügung. Doch sie erreichte ihren Zweck,
indem sie den hohen Gästen einen sehr heiteren Abend ver-
schaffte. So berichtet Massimo di Trajano, dem wir die ausführ-
liche Schilderung des Hochzeitsfestes und des Komödienspiels
verdanken.
Als Bustelli die Figuren der italienischen Komödie modellierte,
waren zweihundert Jahre seit jener Erstaufführung in der Mün-
chener Residenz vergangen. Während dieses langen Zeitraumes
hat sich die Eigenart dieses Komödienspieles wenig verändert, die
Stoffe sind die gleichen geblieben, und ebenso die Rollen der
hauptsächlichen Charakterfiguren. Waren schon bei jener Auf-
führung des Jahres 1568 hervortretende Rollen von Hofleuten
und Hofbeamten besetzt, so ist auch weiterhin die Commedia
dell’ arte in München vorwiegend eine Angelegenheit höfischer
Kreise geblieben — ganz im Gegensatz zu dem derben, burlesken
Volkstheater, wie Goethe es noch in Italien sehen konnte.
diesem erscheint das Zusammenkommen verdächtig und er erklärt
seiner Geliebten, sie solle einen andern heiraten. Da erscheinen
wieder Pantalon und sein Diener Arlequin, beide vom Fuß bis zum
Kopf bewaffnet mit Flinten, Säbeln, Degen und Dolchen, um sich an
ihren Gegnern zu rächen. Sie führen wilde Lufthiebe aus, aber keiner
wagt aus Furcht den ersten Angriff. Polidoro, der ihre Feigheit be-
merkt, ruft auf einmal: „Signor Pantalon" — und nun, bei seinem
Ehrgefühl gepackt, will dieser von einer Waffe Gebrauch machen,
doch Arlequin weiß nicht, welche seiner vielen Waffen er zuerst
ergreifen soll. Da greift die schöne Camilla ein: sie stiftet Frieden,
indem sie erklärt, daß sie den Arlequin heiraten wolle. Ein
italienischer Tanz beschloß das Spiel.
Nur einen halben Tag hatte der Regisseur zur Ausarbeitung
dieser Komödie zur Verfügung. Doch sie erreichte ihren Zweck,
indem sie den hohen Gästen einen sehr heiteren Abend ver-
schaffte. So berichtet Massimo di Trajano, dem wir die ausführ-
liche Schilderung des Hochzeitsfestes und des Komödienspiels
verdanken.
Als Bustelli die Figuren der italienischen Komödie modellierte,
waren zweihundert Jahre seit jener Erstaufführung in der Mün-
chener Residenz vergangen. Während dieses langen Zeitraumes
hat sich die Eigenart dieses Komödienspieles wenig verändert, die
Stoffe sind die gleichen geblieben, und ebenso die Rollen der
hauptsächlichen Charakterfiguren. Waren schon bei jener Auf-
führung des Jahres 1568 hervortretende Rollen von Hofleuten
und Hofbeamten besetzt, so ist auch weiterhin die Commedia
dell’ arte in München vorwiegend eine Angelegenheit höfischer
Kreise geblieben — ganz im Gegensatz zu dem derben, burlesken
Volkstheater, wie Goethe es noch in Italien sehen konnte.