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vvll Gemüt, dann nach einer Schweizerreise 1831 dnrch sein berühmtes Berner
Banernbild, wo ein zurückgekehrter Schweizersoldat eben seinen 'Landsleuten die
Jnlirevvlution schildert. Das war nun mit gutem Humvr und einer wenigstens
für jene Zeit immerhin feinen Charakteristik gegeben. Ebenso eine Preisverteilung
des landwirtschaftlichen Vereins (Karlsruher Galerie). Jhm zur Seite trat Fritz
Moosbrngger ans Konstanz jgeb. 180P f in Petersburg 1830st der in München
an der Akademie studierend, zuerst durch die Darstellung einer Szene im Bockkeller

Drr Schmri^rrgrrnadirr. Don I. B. Rirner

Aufsehen machte. Leider glaubten beide Künstler der abgeschmackten Sitte der Zeit
gemäß nach Jtalien gehen zu müssen, wo sie ganz und gar nicht hinpaßten und
dort auch nichts lernten, was sie nicht in Deutschland viel besser hütten lernen
können. So brachte denn Moosbrugger nur einen verunglückten Jmprovisator im
Gols von Neapel und ein sein römisches Studio darstellendes Bild heim, wo seine
sämtlichen Freunde versammelt sind. Letzteres zeigt viel entschiedenes, malerisches
Talent bei völlig unfertiger Bildung (Karlsruher Galerie). Kirner aber brachte
neben einer Anzahl Studien als Hauptfrucht einen Raffael nach München zurück,
der Michelangelos Kneipe mit seinen Schülern besucht, wo wenigstens die italieni-
schen Landleute, die den Raum süllen, mit gesundem Talent gegeben sind. — Das
kann aber gar keine Frage sein, daß beide Meister genau wie so viele hundert
andere weit besser gethan hütten, rnhig in München zu bleiben und dort ihr Talent
der Volksschilderung auszubilden, da sie in Jtalien weit mehr verloren, als ge-
wonnen haben. Aber dies verhüngnisvolle Vorurteil, daß man seine künstlerische

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