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https://doi.org/10.11588/diglit.25649#0011
Dauer, weder daß eine das gantze Rund vcrdunckeln sollte; Allein,
O lcydcr! am zwölften haben Sie, Durchlauchtigste ^kNN
Wittib! mit Dero allergrösten Bestürtzung und schmcrtzlichenEm,
pfindung eine grosse Sonnen, Finsternüß undVerduncklung vcrspüh,
ren müssen; Ja, an diesem Tage iß sie nur allzuerkanntltch, allzu,
sichtbar und Schreckens, voll eingefallen/ denn Dero und dcsLan»
des Sonne iß an ihrem Hellen Mittag Untergängen. Das gantze
Land traurct um seinen Joseph, so können wir gar leicht erachten,
was vor ein Schwcrdt durch Dero Seele gehe, und wie Ihnen zu
Muthe scyn muß; Ich höre Ihnen sprechen: Ich bin vonIu-
ncnd aus die unter dnsCreutz gesetzte
ich bin ein häancipium milerise, cjuse in lacrvmh tÄNtum vivit:
ich bin eine Leibeigene aller Trübsalen, deren Leben nur inThranen
bestehet.
Sie weinen immerhin. Durchlauchtigste! denn Dero Der,
tust ist schon der Thräncn Werth; Wen« Sie aber der innerlichen Be,
wegung und natürlichen Regung eine sattsamc Folge geleistet, und De-
ro Pflicht ein Genügen gcthan, so vcrhoffe ich / Sie werden dem all,
weisen Willen des höchsten Gebieters über Leben und Tod als eine Ahn',
stin Sich unterwerffen, und inDeroGemükh auch der Vernunft ei,
ncn Platz vergönnen, anbei) bchcrtzigcn / daß zwar Thränen die Lie,
bcs, Pflicht bezeugen, sie können uns aber dasjenige, was wir be,
weinen, nicht wieder geben.
Wir wünschen indessen: Der Höchste wolle Dieselben mit sei,
nem krässtigcn Trost unterstützen, in Dero Bctrübnüß Sie aufrich,
ten l Und gleichwie höchst - Dieselben schon viele und mancherley
Stuffen des Kreutzes und Ungemachs betketten, solche aber mit groß,
müthigcr Gelassenheit überstiegen, auch viele andere dergleichen gross
se und Hertz , dringende Trauer, Fälle mit Khristlichcr Großmueh in
göttlicher Willens, Übergebung höchst - rühmlichst überwunden haben/
so wolle die göttliche Tröstung auch diesen mit nicht weniger gelassenem
Gemüthc übertragen hclffcn! Der HErr des Lebens verlängere De-
ro Jahre, erhalte Sie bey beständigen Leibes , und GcmüthS,Kräff,
ten, unterstütze Dero Rcgierungs, und vormundschafftliche Last mit
seinem gnädigen Bcystand, und lasse Sie zum Vergnügen und Wohl,
fahrt derer Durchlauchtigsten Herren Enckel / des gantze»
Hochfürstlichen Hauses zurWonne, zurFreude desLandos
und Trost getreuer Dienerschafft, das größte Alter menschlichen Le,
tuns erreichen! K L Dmm
O lcydcr! am zwölften haben Sie, Durchlauchtigste ^kNN
Wittib! mit Dero allergrösten Bestürtzung und schmcrtzlichenEm,
pfindung eine grosse Sonnen, Finsternüß undVerduncklung vcrspüh,
ren müssen; Ja, an diesem Tage iß sie nur allzuerkanntltch, allzu,
sichtbar und Schreckens, voll eingefallen/ denn Dero und dcsLan»
des Sonne iß an ihrem Hellen Mittag Untergängen. Das gantze
Land traurct um seinen Joseph, so können wir gar leicht erachten,
was vor ein Schwcrdt durch Dero Seele gehe, und wie Ihnen zu
Muthe scyn muß; Ich höre Ihnen sprechen: Ich bin vonIu-
ncnd aus die unter dnsCreutz gesetzte
ich bin ein häancipium milerise, cjuse in lacrvmh tÄNtum vivit:
ich bin eine Leibeigene aller Trübsalen, deren Leben nur inThranen
bestehet.
Sie weinen immerhin. Durchlauchtigste! denn Dero Der,
tust ist schon der Thräncn Werth; Wen« Sie aber der innerlichen Be,
wegung und natürlichen Regung eine sattsamc Folge geleistet, und De-
ro Pflicht ein Genügen gcthan, so vcrhoffe ich / Sie werden dem all,
weisen Willen des höchsten Gebieters über Leben und Tod als eine Ahn',
stin Sich unterwerffen, und inDeroGemükh auch der Vernunft ei,
ncn Platz vergönnen, anbei) bchcrtzigcn / daß zwar Thränen die Lie,
bcs, Pflicht bezeugen, sie können uns aber dasjenige, was wir be,
weinen, nicht wieder geben.
Wir wünschen indessen: Der Höchste wolle Dieselben mit sei,
nem krässtigcn Trost unterstützen, in Dero Bctrübnüß Sie aufrich,
ten l Und gleichwie höchst - Dieselben schon viele und mancherley
Stuffen des Kreutzes und Ungemachs betketten, solche aber mit groß,
müthigcr Gelassenheit überstiegen, auch viele andere dergleichen gross
se und Hertz , dringende Trauer, Fälle mit Khristlichcr Großmueh in
göttlicher Willens, Übergebung höchst - rühmlichst überwunden haben/
so wolle die göttliche Tröstung auch diesen mit nicht weniger gelassenem
Gemüthc übertragen hclffcn! Der HErr des Lebens verlängere De-
ro Jahre, erhalte Sie bey beständigen Leibes , und GcmüthS,Kräff,
ten, unterstütze Dero Rcgierungs, und vormundschafftliche Last mit
seinem gnädigen Bcystand, und lasse Sie zum Vergnügen und Wohl,
fahrt derer Durchlauchtigsten Herren Enckel / des gantze»
Hochfürstlichen Hauses zurWonne, zurFreude desLandos
und Trost getreuer Dienerschafft, das größte Alter menschlichen Le,
tuns erreichen! K L Dmm