Mäher Vote
Botenzust-llung und Post monakl. 2.— <^L, bei berSelchüfts-
scheinen Einzeln. 10 Erscheint wöckenli. ö mal Ist die Zeitung am Er»
MlsvolNn» omn^'> bestehl kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die
m^^- ^ ^^Eterzeils (24 mm breit) 10 ^/. Reklame- Di« 70 mm breite Milli.
Mle 2d zsj/ — gerichtlicher Beitreibung ober Konkurs erlischt jeder Rabatt.
Kund Land
2 Schriftleitung und Geschäftsstelle: Heidelberg, Bergheimerstraste SS—öl, — Fernsprech«
12S/127 - Geschäftsstunden von 7.20 Uhr bis IS Uhr. Sprechstunden der Redaktion,
11.20—12.20 Uhr. Anzeigenschiust S Uhr. Samstag 8 20 Uhr vorm. Für telefonisch übermit-
teile Aufträge wird keine Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Amt Karlsruhe Nr. S10S
- Geschäftsstelle in Wiesloch - Hauptstraße IIS, Fernsprecher Amt WieSIoch Ar. 204.
Beilagen bzw. Mteilungen: Für die Frauenwelt / Sonntag der Seele / HSHenfeuer / Heimatwarte / Soziale Zeitsragen / Funk und Sckaü
dir. 5 Ketdrllmg, Samstag, 7. Januar 1933 68. Jakrg.
AuWWims deutscher
Vorankündigung aufzuschiebsn.
Januar beginnt die vorbereitende Welt-
wirtschaftskonferen
sie hat neue ff ' '
läge e '
Truppen werden nach besten Kräften der neuen
Offensive Widerstand leisten.
Die Opfer von Schanhaikwan.
Peiping, 5. Jan. Die Zahl der bei der Be-
Wer wird diese politische Trumpfkart« im Osten
ausspielen und wie wird sie fallen? Eine wertere,
und über nichts anderes ist die Unterhaltung ge-
führt worden.
gez. Kurt Freiherr von Schröder.
PreuWüm Landtag am 17. Annar
Berlin, 6. Jan. Im Zusammenhang mit dec
Verschiebung der Reichstagsfitzung war die Ver-
mutung aufgetaucht, daß im Interesse der vor-
herigen Klärung politischer Fragen auch der
Wisdeczusammentritt des Preußischen Landtags
sich verzögern werde. Demgegenüber hört das
Nachrichtenbüro des VDZ. an maßgebender
Stelle, daß Präsident Kerrl den Preußischen
Landtag für den 17. Januar einberufen wolle.
Die Tagesordnung habe der Präsident bisher
noch nicht festgesetzt, doch könne mit Sicherheit
angenommen werden, daß vor Klärung der
Dinge im Reich auch im Preußenparlament
wichtige Politische Fragen nicht zur Debatte
kommen. Danach dürfte der Landtag in seinem
nächsten Sitzungsabschnitt insbesondere kaum die
begonnene Kulturaussprache forffetzrn,
weil bei den Schul- und Kirchenfragen politische
Gegensätze sich stark zeigen könnten. Dagegen
wird sich das Haus mit dem umfangreichen
Programm beschäftigen können, das auf Grund
zahlreicher Einzelanträge der Fraktionen in-
zwischen in den Ausschüssen vorbereitet wurde
sel, die belgische Regierung habe am Mittwoch
eine Antwortnote auf dis amtlichen Vorstellun-
gen des deutschen Gesandten in der Angelegen-
heit des Kaplans Gilles aus Eupen überreicht,
rrrfst nicht zu. Bei der in der betreffenden Mel-
dung wiedergegebenen Auslassung handelt es
sich um ein." allgemeine Verlautbarung, die von
der Agence Belge ohne sede Berufung auf amt-
liche Kreise zum Falle Gilles verbreitet worden
ist und den bekannten belgischen Standpunkt
wiedergibt.
Keine amerikanische Intervention wegen
Schanhaikwan.
Washington, 5. Jan. Ueber die amerikanische
Haltung gegenüber den Ereignissen von Schan-
haikwan verlautet von maßgebender Seite, die
amerikanische Regierung beabsichtige, weder
Trupven noch Kriegsschiffe an den Schauplatz
der Zusammenstöße zu entsenden. Sie beschränke
sich auf eine Mißbilligung des japa-
nischen Vorgehens und würde Konferen-
zen mit den europäischen Mächten erst dann er-
wägen, wenn die fremden Niederlassungen in
Tientsin und Peping bedroht werden sollten.
Reichskabinett im Rahmen dieser allgemeinen
Aussprache überhaupt nicht berührt worden sind.
gez. Adolf Hitler, gez. von Papen.
Eine Erklärung
des Freiherrn von Schröder
Köln, 6. Jon. Freiherr von Schröder hat orm
Conti-Büro folgende Erklärung zur Verfügung
gestellt:
Mit Rücksicht auf die in der Presse verbreite-
ten, zum großen Teil unrichtigen Nachrichten
über das Gespräch des Herrn Reichskanzlers
a. D. von Papen mit Herrn Hitler, das in ms'-
nem Hause stattgefunden hat, ermächtige ich Sie
zu folgender Erklärung:
Die Initiative, eine Aussprache zwischen dem
ehemaligen Reichskanzler von Papen als dem
Repräsentanten weitester nationalkonservativer
Kreise und Herrn Hitler als dem alleinigen Füh-
rer der nationalsozialistischen Bewegung heroe.-
zuführen, ist einzig und allein von mir persönlich
ausgegangen. Der Zweck war, in einer solchen
vertraulichen Aussprache den Boden für eine
Verständigung aller nationalen Kräfte wieder
zu suchen, der mir in den Politisch aufgeregten
Zeiten der letzten Monate immer mshr verloren
zu gehen schien. Nichts anderes war die Absicht
Berlin, 5. Jan. Die Wochen vor dem Zusmn-
«nentritt des Reichstags am 24. Januar werden
allem Anschein nach ausgefüllt sein mit Göherm-
ikonferenzen aller Art. Sehr schwierig, ia vor-
läufig kaum lösbar ist die Frage, wie 'n,dieser
langen und doch kurzen Frist gine Verständi-
gung und damit Aussicht auf eine Zusammen-
arbeit Wischen Regierung und Volksvertretung
gefunden werden kann. Wieder einmal erleben
'wir eine Phase der Geheimkonferenzen, die eine
besondere.Beleuchtung durch auffällige Demen-
tis erfahren. So teilt die „Tägliche Rundschau
vom 5. Januar mit, daß am Mittwoch in Köln
in der Wohnung des Freiherrn v. Sch r o e d e r
eine geheime Unterredung zwischen Adolf Hitler
und dem Reichskanzler a. D. v. PaPen stattge-
snnden Habs die anderthalb Stunden dauerte,
wobei die Möglichkeit erwogen wurde, noch
einmal den Versuch einer Kanzlerschaft
Hitlers zu unternehmen unter Becucksich-
ffgung des Umstandes, daß nach wie vor Herr
von Papen i n s e hr q u t e n B e z i e h u n -
«en zumReichsPräsidentenstehe und
so vielleicht diesen umstimmen könne de bis-
herigen Bedenken gegen eine Kanzlerschaft Hit-
lers fallen zu lassen.
München, 5. Jan. Die Naffonalsozialisti-
fche Korrespondenz bestätigt jetzt die in verseh.e-
dcnen Blätter wiödergegebene Meldung, wonach
Wischen dem früheren Reichskanzler v. P a p e n
und Adolf Hitler im Köln eine Unter-
redung stattgesunden hat. Es habe sich dabei,
so schreibt die Korrespondenz, lediglich um eine
Kivanglose Unterhaltung über dis innerpoU-
tifchen Vorgänge der letzten Wochen gehandelt.
Dis Zusammenkunft habe im Haufe eines
Freundes der NSDAP in Köln ftattgefnnden.
Süd SMMtMiM» in Berlin
Berlin, 5. Jan. In den verschiedensten For-
mulierungen häufen sich die Behauptungen, daß
eine Unterredung zwischen dem Reichskanzler
Md dem tatsächlich in Berlin weilenden Gregor
'Strasser stattfand oder noch stattsinden soll.
Nun sind auch diese Behauptungen wiederholt
dementiert worden, absr man erklärt in Politi-
schen Kreisen, daß man von ihnen unbedingt
Notiz nehmen muß, ganz abgesehen davon, daß
sicherlich Gregor Strasser nicht zum Privatver-
gnügen nach Berlin gefahren ist oder nur zu
dem Zwecke, sich mit seinen engeren Freunden
wieder einmal zu treffen. Außerdem bleibt un-
bestritten, daß gerade der Reichskanzler von
Schleicher mit allen Mitteln bestrebt ist, über
Gregor Strasser ein besseres Verhältnis zwischen
Reichskabinett und Nationalsozialisten bezw.
ihrer Fraktion im Reichstag zu schaffen. Dar-
über könnte er also unbedenklich mit Strasser
konferieren. Etwas anderes ist es. ob über-
haupt irgendwelche Politisch weittragende Bsr-
«inbarungen bei solchen Unterredungen getrof-
fen werden können. In den Politischen Kreisen El
werden diese Aussichten für unmöglich gehalten, AM)»»«*'»
einmal weil der Konflikt Hitler-Strasser noch st,.. Monoton meldet soll
-besteht und zum anderen, weil nach all den bis- „Herold Tnbum «us L 'du Z mitgeteilt
hengen Erfahrungen mit den Nationalsozialisten Deutschland Schatzsekretar --
irgendwelche Vereinbarungen, die mit Unter- '
süchrern getroffen wurden, keine Beveutung
haben, da sie stets von Hitler wieder desavouiert
werden.
GtnwinsaM ErMrung Wims und
Mrrs
Köln, 6, Jan. Usber die gestrige Unterredung
Wischen dem früheren Reichskanzler von Papen
und Adolf Hitler ist von beiden an der Unter-
redung Beteiligten folgendes Kommunique aus-
gegeben worden:
Gegenüber unrichtigen Kombinationen, die in
der Presse über das Zusammentreffen Adolf
Hitlers mit dem früheren Reichskanzler von
Papen vielfach verbreitet werden, stellen hie Un-
terzeichneten fest, daß di« Besprechung sich aus-
schließlich mit den Fragen der Möglichkeit einer
großen nationalen, politischen Einheitsfront be-
saßt hat und daß insbesondere die beiderseitigen
Auffassunaen über das
moniellem Rahmen wurden ausgetauscht, man
ging vielmehr auf neuen Wegen des fruchtbrin-
genden Gedankenaustausches über die ernsten
Zeitprobleme, die alle Völker, alle Regie-
rungen beschäftigen. Man traf auf wichtigen
Gebieten Feststellungen, daß die schlimm-
ste Notzeit überwunden sei, daß sich in der Wirt-
schaft ein noch gedämpfter, aber gesunder Opti-
mismus zeige, der festen Willen bekunde, d:e
Bahn der langsamen Erholung nicht mehr zu
verlassen. Wir suchten nach ersten Ansätzen
derEntspannung und haben sie gefunden.
Auch in der Außenpolitik, obwohl d:e
Kämpfe um höchste deutsche Rechte erst begin-
nen. Immerhin haben sich die internationalen
Bezsthungen günstiger gestaltet! Sogar mit
Frankreich. Erklärte doch der französische Bot-
schafter in seiner Neujahrsansprache an die Mit-
glieder der Berliner französischen Kolonie, daß
das deutsch-französische Handelsabkommen e:u
Ansatz zu „positiver Zusammenarbeit" sei.
Die Januarkonferenzen
,1 Es wird sich sehr bald die Gelegenheit finden,
jsu erproben, ob die Ansätze der Entspannung,
zur friedfördernden und rechtschaffenden Tal
vorgetrieben werden können. Denn schon^am 9.
tskonferenz in Genf. Auch
Aufgaben, die der Weltwirtschaffs-
—ge entsprechen. Früher sahen wir lediglich
Kommissionssitzungen, in denen treu und br.w
Empfehlungen und Ratschläge ausgearbeitst
wurden, die — wieder in Vergessenheit gerieren
od,sr in den Schrankfächern der Diplomatie ver-
sanken. In diesem Jahre nun soll die Konferenz
einen förmlichen Vertragsentwurf ausfertigen,
der an die beteiligten Regierungen geht, um Sw
Vorarbeiten für die Entscheidung der eig'.nt«
lichen großen Konferenz im Frühjahr zu be-
end en.
Mitte Januar wird sich die Ratstagung
des Völkerbundes anschließen und gegen Enos
Januar die Abrüstungskonferenz, an
der nach dem Genfer Abkommen Deutsch-
land wieder teilnimmt. Besonders d:e
Abrüstungskonferenz bildet den Prüfstein für d-e
weltpolitische Klärung. Wir versagen es uns,
Prognosen aufzustellen, denn erst die Januar-
kämpfe werden zeigen, ob tatsächlich die Ent-
spannung so weit gediehen ist, daß wir in
Europa und der Welt zum Dauerfriesen, zur
Sicherung des vollen Rechts für alle Völker und
zur endgültigen Gleichberechtigung kommen kön-
nen.
Der gelbe Krieg
Dunkelste Schlagschatten gehen aber der Rats-
tagung des Völkerbundes voraus. Im Osten der
Welt, in dem mehr als 500 Millionen Menschen
wohnen, lodert aufs neue die Brandfackel
des Krieges, erweist sich so die gan?
Machtlosigkeit des Völkerbundes.
Japan und China sind auf dem Kriegs«
Marsche. Der gelbe Krieg beginnt. Wog:n
führt die Entwicklung, und wie wird sich dis
neue Gestaltung Ostasiens vollziehen? Es ist bei-
nahe gänzlich ausgeschlossen, daß ein ohnehin
jetzt zu spätes Eingreifen des ohnmächtigen Völ-
kerbundes die Kriegsfackel im ersten Brand noch
zu löschen vermag. Japan ist macht-, es :st
noch mehr landhungrig, Japan will nicht
nur die Mandschurei in sein Machtgebiet
bringen, obwohl das Recht gegen Japan spricht.
Es verfolgt größere Ziele, die wir im letzten
nicht kennen, um die jetzt der große Kampf an-
hebt. Und tatenlos sieht ein Völkerbund diesem
Ringen der beiden gelben Völker zu, weiß nichts
oder will nichts sehen von den Riesengefahren
für die Welt, die daraus kommen müssen.
Berlin, 5. Nov. Wiener Berichterstatter der
kär Mills mitgeteilt
wurdest Hü H"'ff"' haben, es werde sich in der Notwendigkeit sehen,
' > Bedeutung gemisst Schuldzahlungen, die am 31. März fällig
sind, a u fz u s ch ie b e n. Die zu diesem Termin
fälligen Schuldzahlungen betragen 33 Millionen
Mark und beziehen sich auf den Ersatz bestimm-
ter Schäden, sowie auf die amerikanischen Be-
satzungskosten.
Von zuständiger Seite wird die Nachricht Le- Atz TralierMk M EUNV
st ä t i g t. Aufgrund des deutfch-amcrrkanischen
Schuldabkommsns vom 13. März 1930 steht Hamburg, 6. Jan. In der katholischen Ma-
Deutschland das Recht zu, die jeweils halbjähr- rienkirche fand am Freitag die Trauerfeier
lich fälligen Zahlungen aus mixed claims und f ü r Geheimrat Dr. Cuno statt. Zum
Besatzungskosten an Amerika mit Mtägiger Trauerakt waren u. a. Reichsmimster Eltz von
Vorankündigung aufzuchiebsn. Von diesem Rübenach für den Reichspräsidenten und die
Recht ist erstmalig zum 30. Leptember vorigen Reichsregierung, der Chef der Marmeleitung,
Jahres Gebrauch gemacht worden. Angesichts für die Heeresleitung Oberst Gehrke, für den
der schwierigen Finanzlage siebt sich Deutschland Reichsaußenminister Gesandter von Rosenberg,
gezwungen, auch die am 31. Marz fälligen Zah- für den Hamburger Senat Bürgermeister Roß
lungenaufzuschieben. und zahlreiche weitere Delegierte von Behörden
K.TKKvM''«NML AtmMgtweNet«nmMMes «lAWMlÄtzLKLi
Geheimkonserenz Wer-Papen in Köln
Sie WM
Ansätze der Entspannung
Die Not in der Welt vermochte in diele»
Jahre den gewohnten amtlichen Neujahrsan-
sprachen eine inhaltsvolle Bedeutung zu geben.
Nicht mehr nur formelle Höflichkeiten in zerr»
i .
ging vielmehr auf neuen ?
gendsn Gedanken!
Ser manisch-chinesWe Konflikt
Neue chimliM Protestr
Genf, 7. Januar. Die chinesische Delegation
hat gestern abend noch zwei weitere Mitteilun-
gen dem Völkerbundssekretariat übergeben. In , ,
der einen wird von der Protestnote des chine- schießung von Schanhaikwan getöteten chinesi-
sischen Außenministeriums an die japanische schon Zivilpersonen wird jetzt auf 3000 geschätzt,
Regierung Kenntnis gegeben. Die zweite Note Etwa IM MO Personen, die aus dem Kampsge-
enthält einen zusammenfassenden Bericht des biet geflohen sind, befinden sich in südlicher
chinesischen Außenministers über die Beschießung Richtung auf der Wanderung,
und Besetzung von Schanhaikwan. Daran
schließt die Note folgende Mahnung an den
Völkerbund:
„Die Japaner haben entgegen ihren wieder-
holten Versprechungen das Gebiet ihrer mili-
tärischen Operationen immer mehr erweitert
und nun den letzten strittigen Punkt südlich der
Großen Mauer besetzt, von wo aus sie gegen
Tientsin, Peking und Jehol vorgehen können.
Diese Eventualität ist voll der schwersten Ge-
fahren. Der Völkerbund sollte keine Zeit ver-
lieren und Maßnahmen ergreifen, um das ja-
panische Vorgehen auszuhalten. Die chinesischen
Botenzust-llung und Post monakl. 2.— <^L, bei berSelchüfts-
scheinen Einzeln. 10 Erscheint wöckenli. ö mal Ist die Zeitung am Er»
MlsvolNn» omn^'> bestehl kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die
m^^- ^ ^^Eterzeils (24 mm breit) 10 ^/. Reklame- Di« 70 mm breite Milli.
Mle 2d zsj/ — gerichtlicher Beitreibung ober Konkurs erlischt jeder Rabatt.
Kund Land
2 Schriftleitung und Geschäftsstelle: Heidelberg, Bergheimerstraste SS—öl, — Fernsprech«
12S/127 - Geschäftsstunden von 7.20 Uhr bis IS Uhr. Sprechstunden der Redaktion,
11.20—12.20 Uhr. Anzeigenschiust S Uhr. Samstag 8 20 Uhr vorm. Für telefonisch übermit-
teile Aufträge wird keine Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Amt Karlsruhe Nr. S10S
- Geschäftsstelle in Wiesloch - Hauptstraße IIS, Fernsprecher Amt WieSIoch Ar. 204.
Beilagen bzw. Mteilungen: Für die Frauenwelt / Sonntag der Seele / HSHenfeuer / Heimatwarte / Soziale Zeitsragen / Funk und Sckaü
dir. 5 Ketdrllmg, Samstag, 7. Januar 1933 68. Jakrg.
AuWWims deutscher
Vorankündigung aufzuschiebsn.
Januar beginnt die vorbereitende Welt-
wirtschaftskonferen
sie hat neue ff ' '
läge e '
Truppen werden nach besten Kräften der neuen
Offensive Widerstand leisten.
Die Opfer von Schanhaikwan.
Peiping, 5. Jan. Die Zahl der bei der Be-
Wer wird diese politische Trumpfkart« im Osten
ausspielen und wie wird sie fallen? Eine wertere,
und über nichts anderes ist die Unterhaltung ge-
führt worden.
gez. Kurt Freiherr von Schröder.
PreuWüm Landtag am 17. Annar
Berlin, 6. Jan. Im Zusammenhang mit dec
Verschiebung der Reichstagsfitzung war die Ver-
mutung aufgetaucht, daß im Interesse der vor-
herigen Klärung politischer Fragen auch der
Wisdeczusammentritt des Preußischen Landtags
sich verzögern werde. Demgegenüber hört das
Nachrichtenbüro des VDZ. an maßgebender
Stelle, daß Präsident Kerrl den Preußischen
Landtag für den 17. Januar einberufen wolle.
Die Tagesordnung habe der Präsident bisher
noch nicht festgesetzt, doch könne mit Sicherheit
angenommen werden, daß vor Klärung der
Dinge im Reich auch im Preußenparlament
wichtige Politische Fragen nicht zur Debatte
kommen. Danach dürfte der Landtag in seinem
nächsten Sitzungsabschnitt insbesondere kaum die
begonnene Kulturaussprache forffetzrn,
weil bei den Schul- und Kirchenfragen politische
Gegensätze sich stark zeigen könnten. Dagegen
wird sich das Haus mit dem umfangreichen
Programm beschäftigen können, das auf Grund
zahlreicher Einzelanträge der Fraktionen in-
zwischen in den Ausschüssen vorbereitet wurde
sel, die belgische Regierung habe am Mittwoch
eine Antwortnote auf dis amtlichen Vorstellun-
gen des deutschen Gesandten in der Angelegen-
heit des Kaplans Gilles aus Eupen überreicht,
rrrfst nicht zu. Bei der in der betreffenden Mel-
dung wiedergegebenen Auslassung handelt es
sich um ein." allgemeine Verlautbarung, die von
der Agence Belge ohne sede Berufung auf amt-
liche Kreise zum Falle Gilles verbreitet worden
ist und den bekannten belgischen Standpunkt
wiedergibt.
Keine amerikanische Intervention wegen
Schanhaikwan.
Washington, 5. Jan. Ueber die amerikanische
Haltung gegenüber den Ereignissen von Schan-
haikwan verlautet von maßgebender Seite, die
amerikanische Regierung beabsichtige, weder
Trupven noch Kriegsschiffe an den Schauplatz
der Zusammenstöße zu entsenden. Sie beschränke
sich auf eine Mißbilligung des japa-
nischen Vorgehens und würde Konferen-
zen mit den europäischen Mächten erst dann er-
wägen, wenn die fremden Niederlassungen in
Tientsin und Peping bedroht werden sollten.
Reichskabinett im Rahmen dieser allgemeinen
Aussprache überhaupt nicht berührt worden sind.
gez. Adolf Hitler, gez. von Papen.
Eine Erklärung
des Freiherrn von Schröder
Köln, 6. Jon. Freiherr von Schröder hat orm
Conti-Büro folgende Erklärung zur Verfügung
gestellt:
Mit Rücksicht auf die in der Presse verbreite-
ten, zum großen Teil unrichtigen Nachrichten
über das Gespräch des Herrn Reichskanzlers
a. D. von Papen mit Herrn Hitler, das in ms'-
nem Hause stattgefunden hat, ermächtige ich Sie
zu folgender Erklärung:
Die Initiative, eine Aussprache zwischen dem
ehemaligen Reichskanzler von Papen als dem
Repräsentanten weitester nationalkonservativer
Kreise und Herrn Hitler als dem alleinigen Füh-
rer der nationalsozialistischen Bewegung heroe.-
zuführen, ist einzig und allein von mir persönlich
ausgegangen. Der Zweck war, in einer solchen
vertraulichen Aussprache den Boden für eine
Verständigung aller nationalen Kräfte wieder
zu suchen, der mir in den Politisch aufgeregten
Zeiten der letzten Monate immer mshr verloren
zu gehen schien. Nichts anderes war die Absicht
Berlin, 5. Jan. Die Wochen vor dem Zusmn-
«nentritt des Reichstags am 24. Januar werden
allem Anschein nach ausgefüllt sein mit Göherm-
ikonferenzen aller Art. Sehr schwierig, ia vor-
läufig kaum lösbar ist die Frage, wie 'n,dieser
langen und doch kurzen Frist gine Verständi-
gung und damit Aussicht auf eine Zusammen-
arbeit Wischen Regierung und Volksvertretung
gefunden werden kann. Wieder einmal erleben
'wir eine Phase der Geheimkonferenzen, die eine
besondere.Beleuchtung durch auffällige Demen-
tis erfahren. So teilt die „Tägliche Rundschau
vom 5. Januar mit, daß am Mittwoch in Köln
in der Wohnung des Freiherrn v. Sch r o e d e r
eine geheime Unterredung zwischen Adolf Hitler
und dem Reichskanzler a. D. v. PaPen stattge-
snnden Habs die anderthalb Stunden dauerte,
wobei die Möglichkeit erwogen wurde, noch
einmal den Versuch einer Kanzlerschaft
Hitlers zu unternehmen unter Becucksich-
ffgung des Umstandes, daß nach wie vor Herr
von Papen i n s e hr q u t e n B e z i e h u n -
«en zumReichsPräsidentenstehe und
so vielleicht diesen umstimmen könne de bis-
herigen Bedenken gegen eine Kanzlerschaft Hit-
lers fallen zu lassen.
München, 5. Jan. Die Naffonalsozialisti-
fche Korrespondenz bestätigt jetzt die in verseh.e-
dcnen Blätter wiödergegebene Meldung, wonach
Wischen dem früheren Reichskanzler v. P a p e n
und Adolf Hitler im Köln eine Unter-
redung stattgesunden hat. Es habe sich dabei,
so schreibt die Korrespondenz, lediglich um eine
Kivanglose Unterhaltung über dis innerpoU-
tifchen Vorgänge der letzten Wochen gehandelt.
Dis Zusammenkunft habe im Haufe eines
Freundes der NSDAP in Köln ftattgefnnden.
Süd SMMtMiM» in Berlin
Berlin, 5. Jan. In den verschiedensten For-
mulierungen häufen sich die Behauptungen, daß
eine Unterredung zwischen dem Reichskanzler
Md dem tatsächlich in Berlin weilenden Gregor
'Strasser stattfand oder noch stattsinden soll.
Nun sind auch diese Behauptungen wiederholt
dementiert worden, absr man erklärt in Politi-
schen Kreisen, daß man von ihnen unbedingt
Notiz nehmen muß, ganz abgesehen davon, daß
sicherlich Gregor Strasser nicht zum Privatver-
gnügen nach Berlin gefahren ist oder nur zu
dem Zwecke, sich mit seinen engeren Freunden
wieder einmal zu treffen. Außerdem bleibt un-
bestritten, daß gerade der Reichskanzler von
Schleicher mit allen Mitteln bestrebt ist, über
Gregor Strasser ein besseres Verhältnis zwischen
Reichskabinett und Nationalsozialisten bezw.
ihrer Fraktion im Reichstag zu schaffen. Dar-
über könnte er also unbedenklich mit Strasser
konferieren. Etwas anderes ist es. ob über-
haupt irgendwelche Politisch weittragende Bsr-
«inbarungen bei solchen Unterredungen getrof-
fen werden können. In den Politischen Kreisen El
werden diese Aussichten für unmöglich gehalten, AM)»»«*'»
einmal weil der Konflikt Hitler-Strasser noch st,.. Monoton meldet soll
-besteht und zum anderen, weil nach all den bis- „Herold Tnbum «us L 'du Z mitgeteilt
hengen Erfahrungen mit den Nationalsozialisten Deutschland Schatzsekretar --
irgendwelche Vereinbarungen, die mit Unter- '
süchrern getroffen wurden, keine Beveutung
haben, da sie stets von Hitler wieder desavouiert
werden.
GtnwinsaM ErMrung Wims und
Mrrs
Köln, 6, Jan. Usber die gestrige Unterredung
Wischen dem früheren Reichskanzler von Papen
und Adolf Hitler ist von beiden an der Unter-
redung Beteiligten folgendes Kommunique aus-
gegeben worden:
Gegenüber unrichtigen Kombinationen, die in
der Presse über das Zusammentreffen Adolf
Hitlers mit dem früheren Reichskanzler von
Papen vielfach verbreitet werden, stellen hie Un-
terzeichneten fest, daß di« Besprechung sich aus-
schließlich mit den Fragen der Möglichkeit einer
großen nationalen, politischen Einheitsfront be-
saßt hat und daß insbesondere die beiderseitigen
Auffassunaen über das
moniellem Rahmen wurden ausgetauscht, man
ging vielmehr auf neuen Wegen des fruchtbrin-
genden Gedankenaustausches über die ernsten
Zeitprobleme, die alle Völker, alle Regie-
rungen beschäftigen. Man traf auf wichtigen
Gebieten Feststellungen, daß die schlimm-
ste Notzeit überwunden sei, daß sich in der Wirt-
schaft ein noch gedämpfter, aber gesunder Opti-
mismus zeige, der festen Willen bekunde, d:e
Bahn der langsamen Erholung nicht mehr zu
verlassen. Wir suchten nach ersten Ansätzen
derEntspannung und haben sie gefunden.
Auch in der Außenpolitik, obwohl d:e
Kämpfe um höchste deutsche Rechte erst begin-
nen. Immerhin haben sich die internationalen
Bezsthungen günstiger gestaltet! Sogar mit
Frankreich. Erklärte doch der französische Bot-
schafter in seiner Neujahrsansprache an die Mit-
glieder der Berliner französischen Kolonie, daß
das deutsch-französische Handelsabkommen e:u
Ansatz zu „positiver Zusammenarbeit" sei.
Die Januarkonferenzen
,1 Es wird sich sehr bald die Gelegenheit finden,
jsu erproben, ob die Ansätze der Entspannung,
zur friedfördernden und rechtschaffenden Tal
vorgetrieben werden können. Denn schon^am 9.
tskonferenz in Genf. Auch
Aufgaben, die der Weltwirtschaffs-
—ge entsprechen. Früher sahen wir lediglich
Kommissionssitzungen, in denen treu und br.w
Empfehlungen und Ratschläge ausgearbeitst
wurden, die — wieder in Vergessenheit gerieren
od,sr in den Schrankfächern der Diplomatie ver-
sanken. In diesem Jahre nun soll die Konferenz
einen förmlichen Vertragsentwurf ausfertigen,
der an die beteiligten Regierungen geht, um Sw
Vorarbeiten für die Entscheidung der eig'.nt«
lichen großen Konferenz im Frühjahr zu be-
end en.
Mitte Januar wird sich die Ratstagung
des Völkerbundes anschließen und gegen Enos
Januar die Abrüstungskonferenz, an
der nach dem Genfer Abkommen Deutsch-
land wieder teilnimmt. Besonders d:e
Abrüstungskonferenz bildet den Prüfstein für d-e
weltpolitische Klärung. Wir versagen es uns,
Prognosen aufzustellen, denn erst die Januar-
kämpfe werden zeigen, ob tatsächlich die Ent-
spannung so weit gediehen ist, daß wir in
Europa und der Welt zum Dauerfriesen, zur
Sicherung des vollen Rechts für alle Völker und
zur endgültigen Gleichberechtigung kommen kön-
nen.
Der gelbe Krieg
Dunkelste Schlagschatten gehen aber der Rats-
tagung des Völkerbundes voraus. Im Osten der
Welt, in dem mehr als 500 Millionen Menschen
wohnen, lodert aufs neue die Brandfackel
des Krieges, erweist sich so die gan?
Machtlosigkeit des Völkerbundes.
Japan und China sind auf dem Kriegs«
Marsche. Der gelbe Krieg beginnt. Wog:n
führt die Entwicklung, und wie wird sich dis
neue Gestaltung Ostasiens vollziehen? Es ist bei-
nahe gänzlich ausgeschlossen, daß ein ohnehin
jetzt zu spätes Eingreifen des ohnmächtigen Völ-
kerbundes die Kriegsfackel im ersten Brand noch
zu löschen vermag. Japan ist macht-, es :st
noch mehr landhungrig, Japan will nicht
nur die Mandschurei in sein Machtgebiet
bringen, obwohl das Recht gegen Japan spricht.
Es verfolgt größere Ziele, die wir im letzten
nicht kennen, um die jetzt der große Kampf an-
hebt. Und tatenlos sieht ein Völkerbund diesem
Ringen der beiden gelben Völker zu, weiß nichts
oder will nichts sehen von den Riesengefahren
für die Welt, die daraus kommen müssen.
Berlin, 5. Nov. Wiener Berichterstatter der
kär Mills mitgeteilt
wurdest Hü H"'ff"' haben, es werde sich in der Notwendigkeit sehen,
' > Bedeutung gemisst Schuldzahlungen, die am 31. März fällig
sind, a u fz u s ch ie b e n. Die zu diesem Termin
fälligen Schuldzahlungen betragen 33 Millionen
Mark und beziehen sich auf den Ersatz bestimm-
ter Schäden, sowie auf die amerikanischen Be-
satzungskosten.
Von zuständiger Seite wird die Nachricht Le- Atz TralierMk M EUNV
st ä t i g t. Aufgrund des deutfch-amcrrkanischen
Schuldabkommsns vom 13. März 1930 steht Hamburg, 6. Jan. In der katholischen Ma-
Deutschland das Recht zu, die jeweils halbjähr- rienkirche fand am Freitag die Trauerfeier
lich fälligen Zahlungen aus mixed claims und f ü r Geheimrat Dr. Cuno statt. Zum
Besatzungskosten an Amerika mit Mtägiger Trauerakt waren u. a. Reichsmimster Eltz von
Vorankündigung aufzuchiebsn. Von diesem Rübenach für den Reichspräsidenten und die
Recht ist erstmalig zum 30. Leptember vorigen Reichsregierung, der Chef der Marmeleitung,
Jahres Gebrauch gemacht worden. Angesichts für die Heeresleitung Oberst Gehrke, für den
der schwierigen Finanzlage siebt sich Deutschland Reichsaußenminister Gesandter von Rosenberg,
gezwungen, auch die am 31. Marz fälligen Zah- für den Hamburger Senat Bürgermeister Roß
lungenaufzuschieben. und zahlreiche weitere Delegierte von Behörden
K.TKKvM''«NML AtmMgtweNet«nmMMes «lAWMlÄtzLKLi
Geheimkonserenz Wer-Papen in Köln
Sie WM
Ansätze der Entspannung
Die Not in der Welt vermochte in diele»
Jahre den gewohnten amtlichen Neujahrsan-
sprachen eine inhaltsvolle Bedeutung zu geben.
Nicht mehr nur formelle Höflichkeiten in zerr»
i .
ging vielmehr auf neuen ?
gendsn Gedanken!
Ser manisch-chinesWe Konflikt
Neue chimliM Protestr
Genf, 7. Januar. Die chinesische Delegation
hat gestern abend noch zwei weitere Mitteilun-
gen dem Völkerbundssekretariat übergeben. In , ,
der einen wird von der Protestnote des chine- schießung von Schanhaikwan getöteten chinesi-
sischen Außenministeriums an die japanische schon Zivilpersonen wird jetzt auf 3000 geschätzt,
Regierung Kenntnis gegeben. Die zweite Note Etwa IM MO Personen, die aus dem Kampsge-
enthält einen zusammenfassenden Bericht des biet geflohen sind, befinden sich in südlicher
chinesischen Außenministers über die Beschießung Richtung auf der Wanderung,
und Besetzung von Schanhaikwan. Daran
schließt die Note folgende Mahnung an den
Völkerbund:
„Die Japaner haben entgegen ihren wieder-
holten Versprechungen das Gebiet ihrer mili-
tärischen Operationen immer mehr erweitert
und nun den letzten strittigen Punkt südlich der
Großen Mauer besetzt, von wo aus sie gegen
Tientsin, Peking und Jehol vorgehen können.
Diese Eventualität ist voll der schwersten Ge-
fahren. Der Völkerbund sollte keine Zeit ver-
lieren und Maßnahmen ergreifen, um das ja-
panische Vorgehen auszuhalten. Die chinesischen