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„Ps 8«zer Bote" Heidelberg — Freitag, den 13. Januar 1933
Nr. 10
nahmen werden Arbeitsgebiete auseinander-
gerissen zum Schaden einer einheitlichen sach-
lichen Bearbeitung.
Die Frauenorganisationen bitten in ihrer
Eingabe, daß durch die Aussührungsbestimmun-
gen'wenigstens die schwersten Gefahren abge-
wendet werden sollen durch eine einheitliche Be-
arbeitung d<?r Sachgebiete, durch organische Ge-
staltung des Bildungswescns, durch die Gewähr-
leistung der notwendigen Freiheit in der Gestal-
tung der weiblichen Arbeitsgebiete. Nur so kann
die Frau gemeinsam mit dem Mann das deutsche
Kulturleben erhalten, das gerade in d,"r Zeit
wirtschaftlicher Not besonders gefährdet ist.
Für die KüKe
Grünkohljuppe auf neue Art. (Für 4 Per-
sonen, ca. 2 Stunden). Zutaten: 1 Kilo
Grünkohl, 100 Gr. Schweinefett, 1 Zwiebel,
1)4 Liter Fleischbrühe aus 4—5 Maggi's
Fleischürüchwürfeln, Salz, Pfeffer, l Mester-
spitze gemahlener Piment, 100 Gr. Reis. Zube-
reitung: Der Grünkohl wird von den Rippe:
gestreift, gewaschen, fein gehackt oder geschnit-
ten, m dem Fett mit der feingehachen Zwiebel
angcschmort, mit der Fleischbrühe aufgefüllt
und 2 Stunden gekocht (Kochkiste). Dann
schmeckt man die Suppe mit den Gewürzen ab
und gibt kurz vor dem Servieren den ausge-
quollenen Reis in die Suppe. M. Ä.
Neues Eintopfgericht. (Für 4 Personen
1 Stunde.) Zutaten: 500 Gr. Schweine-
schulter, 500 Gr. Wurzeln, 1 kleine Sellerie-
knolle, 300 Gr. Rosenkohl, 2 Liter Fleischbrühe
aus 6 Maggi's Fleischbrühwürfeln, 500 Gr.
Kartoffelwürsel, Salz, Pfeffer, gehackte Peter-
silie. Zubereitung: Die in kleine Wüi-fel
geschnittene Schweineschulter wird in dem ganz
fein geschnittenen Fett derselben recht braun
angebra^en, sämtliche Gemme und die kochende
Fleischbrühe dazugegeben. Nach einer halben
Stunde kommen auch die Kartor'elstückchen hin-
ein und. wenn alles gar ist, wird das Gericht
mft Pfeffer und Salz abgeschmeckt und mit der
Petersilie bestreut. M. A.
Rohkostsalat. (Für 4 Personen) Zutaten:
300 Gramm Wurzeln, l kleine Sellerie, 3 säuer-
liche Aeviel., Saft,einer halben Zitrone, 1 Prise
Salz, 10 Trovftn MagZ's Würze, nach Ge-
schmack 1 Teelöffel Zucker. Zubereitung:
Wurzeln, Sellerie und' Arpfel werden nach dem
Schälen geraspelt, mit den übrigen Zuraten
gut gemischt und, nach gutem Durchziehen zu
Tisch gebracht. M. A.
Rüben und Kartoffeln auf Landmanns Art.
(Für 4 Personen, 1 Stunde). Zutaten:
1 Kilo weihe Rüben, 1 Kilo Kartoffeln, 1 Liter
Fleischbrühe aus 3—4 Maggi's Fle-ischbrüh-
würfeln, 100 Gr. Butler, 1 Eßlöffel Sens. Zu-
bereitung: Die geschähen, gewaschenen, in
kleine Stücke geschnittenen Rüben und Kartof-
feln werden in der Fleischbrühe gargekocht.
Dann bräunt man die Butter, rührt den Senf
hinein und gießt alles über das Gemässe, zu
dem Fleischreste aller Art gereicht werden
können. M. A.
kMis lisds IHullb.
nur vom
ü-s Hutter
AUkrrgo»« » karnipracki«» »Z0
Gramm Linke
Entfernung von Kesselstein aus Kochgeschirren
Kesselstein ist aus Kochgeschirren nicht leicht zu
entftrnen und im allgemeinen wird das Geschirr
immer etwas angegriffen werden, vor allem,
wenn es aus Aluminium ist; am besten unter-
bleibt daher die Entfernung überhaupt.
Anderenfalls füllt man das Gefäß mit starker
Sodalösung, soweit der Kesselsteinanisatz reicht
und kocht unter gelegentlichem Nachfällen des
verdunsteten Wassers mindestens eine Stunde
Danach spült man mit reinem Wasser aus und
gießt nun etwas verdünnte rohe Salzsäure oder
— schonender für Aluminium, aber weniger
energisch — mit drei Teilen Wasser rgrdünnte
Essigessenz in das Gesäß. Durch Schwenken und
Neigen benetzt man nun mit der Säure alle mit
Kesselstein behafteten Stellen, spült nach einigen
Minuten wieder mit Wasser nach und wird dann
den Kesselstein — bei sehr dicker Ablagerung we-
nigstens eine Schicht — zieml'ch leicht abschaben
oder abrei'ben können, wozu man Stahlwolle
oder die'bckannten metallenen Topfbürsten ver-
wenden kann. Nötigenfalls ist das Verfahren zu
wiederholen. H. K.
Er hat rstrs Saar! _,
Groteske von Karl Heinemann, 7H
Dortmund-Kirchlinde.
Ich habe fünf Kinderchen, alle flachsblond,
fast weiß, weil meine Frau blond ist und ich
auch . . . Das war vor einem Jahre . . .
Nun aber hat sich das Sechste eingestellt. Ein
Junge! Sein Haar macht eine Ausnahme.
Anfangs war es dunkel wie bei den andern.
Als es ausfiel, kam das Bleibende . . . Bei
dein Jüngsten wuchs es recht langsam. Dann
aber umwob ein goldiger Schimmer seinen
Kopf.
„Dcx Junge bekam int rotes Haar," stellte ich
sachlich fest.
Meine Fran wurde wütend, so wütend, daß
ihr die Tränen kamen:
„Das ist kein rotes Haar, der Schimmer
kommt von der Sonne."
„Dann bin ich farbenblind —"
Ich lasse das Thema fallen, einen Monat
lang ....
Dann kommt meine Schwester zu Besuch.
Mit meiner Mutter!
Meine Schwester hatte meine Frau gepflegt.
Nun wollte sie unser Sechstes Wiedersehen. Ms
sie es an'chant, fängt sie an zu lachen:
„Der hat ja rotes Haar!"
Ihr Lachen klinch mir so laut und herzlos,
daß ich ahne, meine Frau verzeiht ihr in einem
halben Jahr nicht.
Ich spreche von der Schönheit der Goldblon-
den, von Tizian, dem großen Dialer, der nur
Frauen malte mit rotem Haar . . .
Meine Mutter hilft mir. Sie erzählt von
ihrem Vater, der habe- auch goldenes Haar ge-
habt und sei so gut und so klug gewesen.
Ibre Augen blitzen dabei, sie hält rotes Haar
für sckwn ....
Meine Frau atme^ auf. Goldne Löckchen!
Wie gut werden ihm die stecken!
Wieder verge>wn zwei Monate. Die Locken
und Löckchen bleiben aus. Sie werden Borsten
wie bei einem Ferkelchen, nur glanzen sie
golden . . . .
Meine Frau will ihm Dauerwellen machen
lassen, später, wenn sie lana sind . . .
Bis daftn mißbraucht sie mein Gurgelwasser.
Wasferstoftsuperoxpd! Heimlich tut sie es . . .
Ich warne sie, der Junge bekäme eine Glatze.
Krankenwwrftern
Schwestern suchen, was wir melden:
Kraft in Armut, Lust in Lasten,
und sie wachsen, wenn sie leiden
und sie blühen, wenn sie hasten.
Ibr begreift nicht, wenn sie schreiten,
ihre Prüfung, ihre Bürde,
denn sic kleiden ihre Leiden
tief in leise, weise Würde.
Wie sie in dem Dunst der Kammern,
in dem Klage meere ragen,
wenn sich Sieche an sie klammern,
große Augen brennend fragen!
Wie sie schweigend sich den sähen
Wünschen ihrer Kranken beugen
und gehorsam in dem zähen .
Dienst kür rhre Sendung zeugen!
Schwestern steh'n vor Fioberbvänden
weiß wie heilige Gestalten,
die in schmalen, samten Händen
gottgeweihte Scholen haften.
Hans H 8 r.
„Besser eine Glatze, als rotes Haar," meint
sie giftig.
Und manchmal sagt sie, das „goldene" Haar
stände ihm so schön zu den roten Li-Ppen. den
blauen Augen und der weißen Haut . . .
Ein Widerspruch!
Allmählich bekommt der Junge ganz Helles
Haar.... Wasserstoff! Aoer die Augen-
brauen und die Wimpern schimmern so goldig.
Nun ist er elf Monate alt, aber verwöbn' wi«
beins von meinen Sechsen. Kaum kräht er,
wird er sofort auf den Arm genommen. DsS
Nachts opfert meine Frau ihren Schlaf, nur
well der Lümmel roteZ Haar hat ... .
Hoffentlich wird rotes Haar bald modern!
Auch bei den Männern! Bis dahin denke ich:
„Geh' ins Kloster, armer Junge, Mädchen
lieben bcss're Farbe!" . . . (Webers Dreizshn-
lindcn.)
Sagen darf ich es nicht, sonst läuft meine
Frau fort! Mit ihrem „Goldsungen"! Und
ich sitze da ruft den fünf übrigen . . .
kröche:
1133
1110
Ni::
1112
1138
1133. Galuchat heißt
das neu? Material,
aus dem unser Modell
1133 ist. Es wirk! wie
gevrehtes Leder. Bo-
bach-Schnitt <54 Pf.!
Grütze I I und V. Ers.
sür Grüße II: etwa
1,80 w Stoss 80 om br.
1112. Ein etwas größerer Noppenstoff
wurde zu dem Rock mit den abgestepp-
ten Falten verarbeitet. Hierzu Bobach-
Schnitt <54 Ps.i Größe II. Erforder-
lich: etwa 1,85 in Wollstoss 130 ein breit.
1 l35. Die ekngearbeltete
Wollspitze verleiht die-
ser kleinen Bluse einen
graziösen Charakter.
Vobach-Schnitt <S4 Pf.)
Grütze I und III. Er-
forderlich sür Grötze l:
etwa 1,25 m Stoff
100 cm breit und 0,60 m
Wollspitze 10 em breit.
<pluscn und Röcke sind von der heutigen Mode besonders deshalb beliebt,
weil man alle untereinander auswechseln and vertauschen kann. Damit
erreichen wir den Eindruck eines reichen Earderobenbestandes, den wir
in Wirklichkeit gar nicht haben, sondern nur vortäuschen. Aber das genügt
uns. Wenn wir nur variieren können, um immer wieder anders, neu aus-
zusehen, so sind wir in unserem Element. Und wer etwas Geschick und
Geschmack hat, kann trotz magerer Börse flott und nett gekleidet sein. Di«
erste Bedingung ist Überlegung. Man stimme seinen Garderobenbestand
aus zueinanderpasscnde Farben ab, um oben ausgesührte Variations-
möglichkeiten zu haben, und um all« Stücke diesem
Zweck nutzbar machen zu können. Da sind z. B. di«
Universalfarben Schwarz und Weitz, die immer
zueinander passen. Zu Schwarz lassen sich dann
alle möglichen bunten Farben stellen. Silbergrau
(neuerdings sehr beliebt) und champagnerfarben
ordnen sich auch stets willig unter. Es gibt natürlich
noch unendlich viel Möglichkeiten, die aber jede kluge
Frau selbst kennt und ausprobiert unter Berücksichti-
gung des Mottos: „Erlaubt ist, was gefällt."
I Unsere heutigen Vorschläge in Röcken sind so viel-
sseitig, datz Sie, liebe st-ürinnen, sicherlich viel An-
regungen erhalten
werden, um Ihren
vorhandenen Garde»
robenbestand zu er-
gänzen.
1111. Neu an diesem Rock aus
Wollbouclö sind die abgestepp-
ten Linien vorn. Vobach-Schnitt
<54 Ps.i Größe l und III. Er-
forderlich für Größe I: etwa
1,65 m Stoss 130 cm breit.
1134. Ein neuer, besonders po-
röser Frisöstosf wurde zu dieser
sehr schön geschnittenen Jacke ver-
arbeitet. Vobach-Schnitt <54 Pf.s
Größe II. Erforderlich: etwa
2,25 m Stoss 130 cm breit.
1140. Ein ausdrucksvoller Stufen-
dessin zeigt unser Wollstoffrock 1140
mit den Fallen und Taschen. Vobach-
Schnitt <54 Pf.) Größe 0 und II.
Erforderlich für Größe II: etwa
1,85 m Stoss 130 cm breit.
1137 ist ein besonders schöner
Rock aus uni Wollstoff mit
Falten. Vobach-Schnitt <54 Pf.-
Grüße I, III und V. Erforderlich
sür Größe V: etwa 1,80 m Stoss
130 om breit.
1143. Fesch an der Weste Ist die »»er-
kreuzte Linie, die sich rückwärts als
Teilung sortsetzt. Material der Weste:
Wollstoff. Vobach-Schnitt <54 Pf.)
Grötze 0 und II. Erkorderlich sür
Grötze II: etwa 0,75 m Stoss 130cm breit.
1138. Rock ans tuchähnli»
chem Wollstoff mit schönlini-
ger Teilung. Vobach-Schnitt
<54 Ps.) Große II und IV. Er-
forderlich für Grötze I I: etwa
1,85 m Stoss 130 em breit.
sinU voi'fLtig dsi
IV1L n u fa kiu fWLk'S LU pt8ti-LLs 64
ttsrbrt- unrZ
Mnier-kEeuketten
sinc! tzingEtk-ottsn
„Ps 8«zer Bote" Heidelberg — Freitag, den 13. Januar 1933
Nr. 10
nahmen werden Arbeitsgebiete auseinander-
gerissen zum Schaden einer einheitlichen sach-
lichen Bearbeitung.
Die Frauenorganisationen bitten in ihrer
Eingabe, daß durch die Aussührungsbestimmun-
gen'wenigstens die schwersten Gefahren abge-
wendet werden sollen durch eine einheitliche Be-
arbeitung d<?r Sachgebiete, durch organische Ge-
staltung des Bildungswescns, durch die Gewähr-
leistung der notwendigen Freiheit in der Gestal-
tung der weiblichen Arbeitsgebiete. Nur so kann
die Frau gemeinsam mit dem Mann das deutsche
Kulturleben erhalten, das gerade in d,"r Zeit
wirtschaftlicher Not besonders gefährdet ist.
Für die KüKe
Grünkohljuppe auf neue Art. (Für 4 Per-
sonen, ca. 2 Stunden). Zutaten: 1 Kilo
Grünkohl, 100 Gr. Schweinefett, 1 Zwiebel,
1)4 Liter Fleischbrühe aus 4—5 Maggi's
Fleischürüchwürfeln, Salz, Pfeffer, l Mester-
spitze gemahlener Piment, 100 Gr. Reis. Zube-
reitung: Der Grünkohl wird von den Rippe:
gestreift, gewaschen, fein gehackt oder geschnit-
ten, m dem Fett mit der feingehachen Zwiebel
angcschmort, mit der Fleischbrühe aufgefüllt
und 2 Stunden gekocht (Kochkiste). Dann
schmeckt man die Suppe mit den Gewürzen ab
und gibt kurz vor dem Servieren den ausge-
quollenen Reis in die Suppe. M. Ä.
Neues Eintopfgericht. (Für 4 Personen
1 Stunde.) Zutaten: 500 Gr. Schweine-
schulter, 500 Gr. Wurzeln, 1 kleine Sellerie-
knolle, 300 Gr. Rosenkohl, 2 Liter Fleischbrühe
aus 6 Maggi's Fleischbrühwürfeln, 500 Gr.
Kartoffelwürsel, Salz, Pfeffer, gehackte Peter-
silie. Zubereitung: Die in kleine Wüi-fel
geschnittene Schweineschulter wird in dem ganz
fein geschnittenen Fett derselben recht braun
angebra^en, sämtliche Gemme und die kochende
Fleischbrühe dazugegeben. Nach einer halben
Stunde kommen auch die Kartor'elstückchen hin-
ein und. wenn alles gar ist, wird das Gericht
mft Pfeffer und Salz abgeschmeckt und mit der
Petersilie bestreut. M. A.
Rohkostsalat. (Für 4 Personen) Zutaten:
300 Gramm Wurzeln, l kleine Sellerie, 3 säuer-
liche Aeviel., Saft,einer halben Zitrone, 1 Prise
Salz, 10 Trovftn MagZ's Würze, nach Ge-
schmack 1 Teelöffel Zucker. Zubereitung:
Wurzeln, Sellerie und' Arpfel werden nach dem
Schälen geraspelt, mit den übrigen Zuraten
gut gemischt und, nach gutem Durchziehen zu
Tisch gebracht. M. A.
Rüben und Kartoffeln auf Landmanns Art.
(Für 4 Personen, 1 Stunde). Zutaten:
1 Kilo weihe Rüben, 1 Kilo Kartoffeln, 1 Liter
Fleischbrühe aus 3—4 Maggi's Fle-ischbrüh-
würfeln, 100 Gr. Butler, 1 Eßlöffel Sens. Zu-
bereitung: Die geschähen, gewaschenen, in
kleine Stücke geschnittenen Rüben und Kartof-
feln werden in der Fleischbrühe gargekocht.
Dann bräunt man die Butter, rührt den Senf
hinein und gießt alles über das Gemässe, zu
dem Fleischreste aller Art gereicht werden
können. M. A.
kMis lisds IHullb.
nur vom
ü-s Hutter
AUkrrgo»« » karnipracki«» »Z0
Gramm Linke
Entfernung von Kesselstein aus Kochgeschirren
Kesselstein ist aus Kochgeschirren nicht leicht zu
entftrnen und im allgemeinen wird das Geschirr
immer etwas angegriffen werden, vor allem,
wenn es aus Aluminium ist; am besten unter-
bleibt daher die Entfernung überhaupt.
Anderenfalls füllt man das Gefäß mit starker
Sodalösung, soweit der Kesselsteinanisatz reicht
und kocht unter gelegentlichem Nachfällen des
verdunsteten Wassers mindestens eine Stunde
Danach spült man mit reinem Wasser aus und
gießt nun etwas verdünnte rohe Salzsäure oder
— schonender für Aluminium, aber weniger
energisch — mit drei Teilen Wasser rgrdünnte
Essigessenz in das Gesäß. Durch Schwenken und
Neigen benetzt man nun mit der Säure alle mit
Kesselstein behafteten Stellen, spült nach einigen
Minuten wieder mit Wasser nach und wird dann
den Kesselstein — bei sehr dicker Ablagerung we-
nigstens eine Schicht — zieml'ch leicht abschaben
oder abrei'ben können, wozu man Stahlwolle
oder die'bckannten metallenen Topfbürsten ver-
wenden kann. Nötigenfalls ist das Verfahren zu
wiederholen. H. K.
Er hat rstrs Saar! _,
Groteske von Karl Heinemann, 7H
Dortmund-Kirchlinde.
Ich habe fünf Kinderchen, alle flachsblond,
fast weiß, weil meine Frau blond ist und ich
auch . . . Das war vor einem Jahre . . .
Nun aber hat sich das Sechste eingestellt. Ein
Junge! Sein Haar macht eine Ausnahme.
Anfangs war es dunkel wie bei den andern.
Als es ausfiel, kam das Bleibende . . . Bei
dein Jüngsten wuchs es recht langsam. Dann
aber umwob ein goldiger Schimmer seinen
Kopf.
„Dcx Junge bekam int rotes Haar," stellte ich
sachlich fest.
Meine Fran wurde wütend, so wütend, daß
ihr die Tränen kamen:
„Das ist kein rotes Haar, der Schimmer
kommt von der Sonne."
„Dann bin ich farbenblind —"
Ich lasse das Thema fallen, einen Monat
lang ....
Dann kommt meine Schwester zu Besuch.
Mit meiner Mutter!
Meine Schwester hatte meine Frau gepflegt.
Nun wollte sie unser Sechstes Wiedersehen. Ms
sie es an'chant, fängt sie an zu lachen:
„Der hat ja rotes Haar!"
Ihr Lachen klinch mir so laut und herzlos,
daß ich ahne, meine Frau verzeiht ihr in einem
halben Jahr nicht.
Ich spreche von der Schönheit der Goldblon-
den, von Tizian, dem großen Dialer, der nur
Frauen malte mit rotem Haar . . .
Meine Mutter hilft mir. Sie erzählt von
ihrem Vater, der habe- auch goldenes Haar ge-
habt und sei so gut und so klug gewesen.
Ibre Augen blitzen dabei, sie hält rotes Haar
für sckwn ....
Meine Frau atme^ auf. Goldne Löckchen!
Wie gut werden ihm die stecken!
Wieder verge>wn zwei Monate. Die Locken
und Löckchen bleiben aus. Sie werden Borsten
wie bei einem Ferkelchen, nur glanzen sie
golden . . . .
Meine Frau will ihm Dauerwellen machen
lassen, später, wenn sie lana sind . . .
Bis daftn mißbraucht sie mein Gurgelwasser.
Wasferstoftsuperoxpd! Heimlich tut sie es . . .
Ich warne sie, der Junge bekäme eine Glatze.
Krankenwwrftern
Schwestern suchen, was wir melden:
Kraft in Armut, Lust in Lasten,
und sie wachsen, wenn sie leiden
und sie blühen, wenn sie hasten.
Ibr begreift nicht, wenn sie schreiten,
ihre Prüfung, ihre Bürde,
denn sic kleiden ihre Leiden
tief in leise, weise Würde.
Wie sie in dem Dunst der Kammern,
in dem Klage meere ragen,
wenn sich Sieche an sie klammern,
große Augen brennend fragen!
Wie sie schweigend sich den sähen
Wünschen ihrer Kranken beugen
und gehorsam in dem zähen .
Dienst kür rhre Sendung zeugen!
Schwestern steh'n vor Fioberbvänden
weiß wie heilige Gestalten,
die in schmalen, samten Händen
gottgeweihte Scholen haften.
Hans H 8 r.
„Besser eine Glatze, als rotes Haar," meint
sie giftig.
Und manchmal sagt sie, das „goldene" Haar
stände ihm so schön zu den roten Li-Ppen. den
blauen Augen und der weißen Haut . . .
Ein Widerspruch!
Allmählich bekommt der Junge ganz Helles
Haar.... Wasserstoff! Aoer die Augen-
brauen und die Wimpern schimmern so goldig.
Nun ist er elf Monate alt, aber verwöbn' wi«
beins von meinen Sechsen. Kaum kräht er,
wird er sofort auf den Arm genommen. DsS
Nachts opfert meine Frau ihren Schlaf, nur
well der Lümmel roteZ Haar hat ... .
Hoffentlich wird rotes Haar bald modern!
Auch bei den Männern! Bis dahin denke ich:
„Geh' ins Kloster, armer Junge, Mädchen
lieben bcss're Farbe!" . . . (Webers Dreizshn-
lindcn.)
Sagen darf ich es nicht, sonst läuft meine
Frau fort! Mit ihrem „Goldsungen"! Und
ich sitze da ruft den fünf übrigen . . .
kröche:
1133
1110
Ni::
1112
1138
1133. Galuchat heißt
das neu? Material,
aus dem unser Modell
1133 ist. Es wirk! wie
gevrehtes Leder. Bo-
bach-Schnitt <54 Pf.!
Grütze I I und V. Ers.
sür Grüße II: etwa
1,80 w Stoss 80 om br.
1112. Ein etwas größerer Noppenstoff
wurde zu dem Rock mit den abgestepp-
ten Falten verarbeitet. Hierzu Bobach-
Schnitt <54 Ps.i Größe II. Erforder-
lich: etwa 1,85 in Wollstoss 130 ein breit.
1 l35. Die ekngearbeltete
Wollspitze verleiht die-
ser kleinen Bluse einen
graziösen Charakter.
Vobach-Schnitt <S4 Pf.)
Grütze I und III. Er-
forderlich sür Grötze l:
etwa 1,25 m Stoff
100 cm breit und 0,60 m
Wollspitze 10 em breit.
<pluscn und Röcke sind von der heutigen Mode besonders deshalb beliebt,
weil man alle untereinander auswechseln and vertauschen kann. Damit
erreichen wir den Eindruck eines reichen Earderobenbestandes, den wir
in Wirklichkeit gar nicht haben, sondern nur vortäuschen. Aber das genügt
uns. Wenn wir nur variieren können, um immer wieder anders, neu aus-
zusehen, so sind wir in unserem Element. Und wer etwas Geschick und
Geschmack hat, kann trotz magerer Börse flott und nett gekleidet sein. Di«
erste Bedingung ist Überlegung. Man stimme seinen Garderobenbestand
aus zueinanderpasscnde Farben ab, um oben ausgesührte Variations-
möglichkeiten zu haben, und um all« Stücke diesem
Zweck nutzbar machen zu können. Da sind z. B. di«
Universalfarben Schwarz und Weitz, die immer
zueinander passen. Zu Schwarz lassen sich dann
alle möglichen bunten Farben stellen. Silbergrau
(neuerdings sehr beliebt) und champagnerfarben
ordnen sich auch stets willig unter. Es gibt natürlich
noch unendlich viel Möglichkeiten, die aber jede kluge
Frau selbst kennt und ausprobiert unter Berücksichti-
gung des Mottos: „Erlaubt ist, was gefällt."
I Unsere heutigen Vorschläge in Röcken sind so viel-
sseitig, datz Sie, liebe st-ürinnen, sicherlich viel An-
regungen erhalten
werden, um Ihren
vorhandenen Garde»
robenbestand zu er-
gänzen.
1111. Neu an diesem Rock aus
Wollbouclö sind die abgestepp-
ten Linien vorn. Vobach-Schnitt
<54 Ps.i Größe l und III. Er-
forderlich für Größe I: etwa
1,65 m Stoss 130 cm breit.
1134. Ein neuer, besonders po-
röser Frisöstosf wurde zu dieser
sehr schön geschnittenen Jacke ver-
arbeitet. Vobach-Schnitt <54 Pf.s
Größe II. Erforderlich: etwa
2,25 m Stoss 130 cm breit.
1140. Ein ausdrucksvoller Stufen-
dessin zeigt unser Wollstoffrock 1140
mit den Fallen und Taschen. Vobach-
Schnitt <54 Pf.) Größe 0 und II.
Erforderlich für Größe II: etwa
1,85 m Stoss 130 cm breit.
1137 ist ein besonders schöner
Rock aus uni Wollstoff mit
Falten. Vobach-Schnitt <54 Pf.-
Grüße I, III und V. Erforderlich
sür Größe V: etwa 1,80 m Stoss
130 om breit.
1143. Fesch an der Weste Ist die »»er-
kreuzte Linie, die sich rückwärts als
Teilung sortsetzt. Material der Weste:
Wollstoff. Vobach-Schnitt <54 Pf.)
Grötze 0 und II. Erkorderlich sür
Grötze II: etwa 0,75 m Stoss 130cm breit.
1138. Rock ans tuchähnli»
chem Wollstoff mit schönlini-
ger Teilung. Vobach-Schnitt
<54 Ps.) Große II und IV. Er-
forderlich für Grötze I I: etwa
1,85 m Stoss 130 em breit.
sinU voi'fLtig dsi
IV1L n u fa kiu fWLk'S LU pt8ti-LLs 64
ttsrbrt- unrZ
Mnier-kEeuketten
sinc! tzingEtk-ottsn