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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Januar bis März)

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Nr. 50- 76 (1. - 31. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68777#0803
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bernsprecber 417

zur BeruMW
Innenarchitektur — ein Arbeitsgebiet der
Frau.
Die Beschränkung auf möglichst geringe
Fläche, die heute für die teurere Wohnung gilt,
das Bestreben, auch bei sparsamem Raumaus-
maß Zweckdienlichkeit und Behaglichkeit zu
schaffen und auch mit kleinem Kostenaufwand
schön und praktisch zu möblieren, haben die
innenbwuliche Richtung der Gegenwart be-
stimmt.
Sollte aber gerade auf diesem Gebiet die Frau
nicht die weit größere Erfahrung haben als
der Mann? — Ganz abgesehen von ihrem an-
geborenen Talent, ihre Umgebung zweckmäßig
und dabei heimisch zu gestatten, ihrem mütter-
lichen Fürsorgesinn und ihrer ausgeprägten
Freude am Schmücken und Verschönen. Eine
Frau weiß am besten, welche Arten von Ar-
beiten der Hausfrau in ihrem Heim erwachsen
und wie man diese verringern oder gar völlig
beseitigen kann. Sie kennt die gesagten und
ahnt die ungesagten Wünsche der mit der Haus-
haltsführung beauftragten Frauen, die später
in diesen Räumen schalten und walten sollen.
Sie denkt an mancherlei Praktisches und Be-
quemes, an das der Mann nie denken könnte,
weil er die Anregung zu ihrer Notwendigkeit
und ihrem Nutzen nicht in eigener Tätigkeit
en ing und nicht so triebartig empfindet,
tne Reihe moderner Innenarchitektinnen
har auch den Beweis erbracht, daß die Frau
in dieser Beziehung schöpferisch Vorbildliches
zu leisten imstande sei. Die Frankfurter Grote
Schnette-Sihotzy, lange Zeit am Frankfurter
Hochbauamt tätig, entwarf die in der Raum-
ausnützung so gut gelungene „Frankfurter
Küche", die heute bereits in vielen Hunderten
von Wohnungen anzutreffen ist. Auch die von
der gleichen Künstlerin entworfene „Einzim-
merwohnung der berufstätigen Frau" mit ihrer
Koch- und Waschecke, den Klapp-, Einbau- und
Ergänzungsmöbeln darf auf eine Klärung die-
ses Problems Anspruch erhoben.
Es ist selbstverständlich, daß sich daneben die
Innenarchitektur mit Liebe und Hingabe all
ihres Könnens mit dem Zimmer des Kindes
befaßt. Was ihre Naturbegabung, ihre Mütter-
lichkeit hier an ungezählten, reizvollen Neue-
rungen ersann, die ein Kingerherz beglücken
und sich in der Erziehung des Kindes so se-
gensreich auszuwirken vermögen, hätte Wohl
niemals ein Mann erdenken können.
Andere Innenarchitektinnen haben sich natür-
lich auch dem Innenausbau von Villen, Luxus-
wohnungen und sogar öffentlichen Gebäuden
zugewandt, wie z. B. die Züricherin S. H.
.Arp-Däuber mit einem Entwurf zu einem Cafe
in Straßburg. Man kann vielen von ihnen einen
Erfolg nicht absprechen. Ein begründetes Vor-
recht vor dem Manne in dieser Art der Arbeit
kann man ihnen aber nicht zubilligen. Mag der
Außen- und besonders der Großbau, ja der
Innenausbau zu allen anderen Gelegenheiten
bis auf wenige, auffallend begabte weibliche
Ausnahmen dem Manne Vorbehalten bleiben,
, — die Anordnung, Einrichtung und Ausstat-
! tung der Wohnräume sind ein Spezialgebiet
' der Frau!
f Demjenigen, der Interesse für die Ausbil-
, düng dieses Berufes hat, wäre zu sagen, daß
dieser Titel noch keine richtige Ausbildung ver-
' langt.
Diese Lücke benutzen einige Vertreter, um es




fung oder Aufstellung von Kostenanschlägen dem
Auftraggeber oder der Tischlerei gegenüber be-
währen. Es gestattet ferner, sich von den Wün-
schen und Träumen der Auftraggeber besser
ein deutliches Bild zu machen und sich von der
Aus- oder Nichtaussührunz dieser Pläne zu
überzeugen.
Elise Tschauner.

sich — sehr zum Schaden und Aerger ihrer
ehrgeizigen und wirklichen Berufsvertreter —
leicht zu machen. Man kann den Weg über die
Kunsügewerbeschule nehmen. Viele über führt
die Ausbildung über Lehrzeit in Tischlerei,
Tapezierwerkstatt und in späteres Examen in
diesem Handwerk. Es bietet den Vorteil prak-
tischer Erfahrung.
Dies wird sich z. B. schon bei der Nachpvü-


IVIäkigs Pi"si8sl

gessenen Ausstellung im Jahre 1912, von der
so weitreichende Wirkung auf die Gestaltung
des Frauenlebens ausging. Hier erhält man
Einblick in die Frauenzusammenarbeit der
praktischen, geistigen und künstlerischen Lei-
stung der Frau.
Die Hausfrau als Arbeitgeberin.
Die wenigsten Hausfrauen haben heute


noch eine Stütze, die meisten eine Stunden-
frau, ein Halbtagsmädchen. So gewinnen
diese Berufe immer mehr an Bedeutung. Die
Arbeitsnachweise versuchen deshalb, durch
sorgfältige individuelle Arbeitsvermittlung
dieses Bedürfnis zu befriedigen. Die Aus-
stellung zeigt in der hauswirtschaftlichen Ab-
teilung die Tätigkeit des Arbeitsamtes Bran-
denburgs und der Landesversicherungsanftalt
Brandenburg. Da gibt es einen weiblichen
Arbeitsnachweis für alle Hilfskräfte der
Hausfrau, Bürokräfte, Kindergärtnerinnen,
Säuglingspflegerinnen. Und der Verband
der Sozialbeamtinnen hat in der „organisier-
ten Frau" eine Verufsberatungsstelle errich-
tet, die jungen Mädchen Rat und Hilfe geben
will — Ausstellung und praktische Arbeit.
Die Berufsverbände der Akademikerinnen,
kaufmännischen, handwerklichen „Berufs-
frauen" zeigen Leistung und Forderung auf
ihrem Gebiete. Da stellen auch die Schrift-
stellerinnen und Journalistinnen aus und be-
weisen die Schaffensgabe der Frau und die
Malerinnen und Bildhauerinnen ihre Ge-
staltungsgabe.
Am häuslichen Herd
wird die Entwicklung der Easküche gezeigt
und ihre Konkurrentin, die elektrische und
die mit Briketts geheizte Küche auch. Da
haben die Rohrleger der Gaswerke die An-
lagen für die Musterküchen geschaffen und
die Maler haben auf weißbespannten Wänden
kunstvoll gemalt: wie die Küche früher aussah
und wie sie jetzt aussehen soll.
Eine Landfrau hat gebacken. Viel hat sie in
dreißig Jahren gebacken. So und so viele
tausende von Broten und soviel Hühner auf-
gezogen und soviel Socken gestrickt und vor
meinen Augen türmen sich immer größere
Sockenberge.
Was muß die Frau von den Lebens-
mitteln wissen? Ein riesiger Milchturm
sagt es, eine überdimensionale Kaffeemühle
und ein 7 Meter hoher Zuckerhut. Ein Knus-
perhäuschen ist eingetrudelt und Bienenstöcke,
um die Wände des Honighäuschens zu ver-
zieren.
In der Jndustrieabteilung, heißt es, „alles
dreht, alles bewegt". Eine Werkstatt der
Mode zeigt die Damenschneiderinnung. Da
kann man das Zuschneiden, Nähen, und das
fertige Kleid gleich vorgeführt sehen. Ein
Schneideratelier in vollem Betrieb läßt Aus-

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Geburtenrückgang große Sorge. Unter den
Worten „Frau und Fortpflanzung" steht
groß: „der Storch streikt". Man sieht in-
teressantes Material über die Gründe des
Geburtenrückgangs und über die Maßnahmen
zur Hebung der Geburtenzahl. Gesunder
Lebensraum, also eine Ordnung des weib-
lichen Lebens, die sich den biologischen Not-
wendigkeiten anpaßt, das ist die Forderung,
die die Ausstellung des Hygiene-Museums
Dresden in dem nachdenklichen Besucher ent-
zündet. Da sieht man „die gläserne Frau",
eine eindringliche, lehrreiche, schöne Dar-
stellung des menschlichen Körpers. Da sieht
man das Kind selbst und seine Pflege mit
der genauen Aufstellungstabelle „Was kostet
ein Säugling in einem Jahr?" Und da sieht
man den Haartheorie-Apparat. Wie wird die
Haarfarbe des Kindes, wenn der Vater blond
und die Mutter brünett ist? und schon ist
die Farbe zu sehen. Nur wie es beim „ge-
färbten" Haar wird, steht nicht dabei.
Die organisierte Frau.
Die dritte Gruppe ist von besonderer Be-
deutung. Es ist die Ausstellung der Frauen-
verbände. 42 Kojen zeigen die Tätigkeit die-
ser 103 Frauenorganisationen, Reichsorgani-
sationen, Frauenverbände und Vereine aus
allen Teilen Deutschlands, die sich an der
Ausstellung beteiligt haben. Aehnlich wie
damals bei der letzten, noch heute unvsr-
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gung im öffentlichen Leben dringt, und daß
es sich um bessere, menschlichere, vollkom-
menere Daseinsgestaltung des gesamten Vol-
kes handelt, wenn Kraft und Begabung der
Frau neben die des Mannes gestellt wird.
Hausfrauen und Mlltterarbeit als volkswirt-
schaftliche Leistung neben der weiblichen Be-
rufsarbeit zu zeigen, ist eines der Ziele der
Ausstellung.
„Die Frau im deutschen Volk"
Die heutige Lage der Frauenwelt, der Fa-
milie, der weiblichen Jugendlichen mit ihrer
Erwerbslosigkeit hat viele zu der Annahme
geführt, daß sich die Familie in der Auf-
lösung befindet. 96 von hundert aller Deut-
schen leben in der Familie, nur 4 vom hun-
dert allein oder in Anstalten. Es ist die
Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, daß
die Familienbande erhalten und verstärkt
werden. Die Bedeutung der Frau in der
Familie, in wirtschaftlicher, erzieherischer und
geistiger Beziehung wird aufgezeigt. Welchen
Anteil hat die Frau an der deutschen Be-
völkerung? Wie ist die Alterszusammen-
setzung, ivie sind die Heiratsaussichten? Wie
lebt die Frau in Familie und Beruf?
Die berufstätige Frau.
Die Abteilung „Die berufstätige Frau"
behandelt die soziale Stellung der erwerbs-
tätigen Frau und die Verteilung der Frauen
auf die einzelnen Berufe. Fragen der berufs-
tätigen Frau gelangen zur Erörterung, so-
ziale und wirtschaftliche Struktur der berufs-
tätigen Frau. Die Frau als Doppelver-
dienerin, das Schlagwort unserer Zeit. Dabei
wissen die meisten Frauen nicht, wie groß die
Zahl der doppelverdienenden Frauen ist, in
welchen Berufen sie tätig sind, ob die Mög-
lichkeit besteht, sie in ihrer Arbeit durch den
Mann zu ersetzen. In ausführlichen Dar-
stellungen wird bewiesen, daß zwei Drittel
aller weiblichen Doppelverdiener unentbehr-
liche Mitarbeiter des berufstätigen Mannes
sind, in der kleinen Landwirtschaft, im Gast-
wirtsgewerbe, in der Fleischerei, im kaufmän-
nischen Beruf. Mit größtem Interesse beachtet
man die Ausbildung der jungen Generation
für Haushalt und Beruf, die Not der beschäf-
tigungslosen Jugend, Wege der Hilfe durch
den FAD., Siedlung, Umschulung, Leistung
der Familie für Erziehung und Pflege der
Kinder.
Die Frau als Mutter.
Die zweite Gruppe behandelt „Die Frau
als Mutter" und umfaßt die Abteilungen
„Das Kind" und die „biologisch-hygienische
Abteilung". Mutterschaftspflicht. „Deutsch-
land ein Volk ohne Jugend" ruft mahnend
das große Plakat über der Abteilung. Hier
wird an Hand von Tabellen, das mit der
Wirtschaftsnot einhergehende Problem der
Eheschließung und der Abnahme der Bevöl-
kerung, der Nachkommenschaft gezeigt. Dem
Sozialpolitiker macht der stetig wachsende

krsuen rtellen sur
IVilöer von kiek' znolien öerline»' ^usstsllunz „Oie fi'su"
Die große Berliner Ausstellung „Die Frau"
die das Messeamt der Stadt Berlin vom
18. März bis 23. April am Kaiserdamm ver-
anstaltet, ist eröffnet. Wochenlange Arbeit,
Mühe, Sorge. Nun endlich ist alles soweit.
Man kann der Allgemeinheit der Frauen
keinen besseren Dienst erweisen, als durch
diese Ausstellung, die ein Gesamtbild der
Frauenarbeit in Deutschland gibt. Es wer-
den die Interessen-, Wirkungs- und Lei-
stungsgebiets der Frau veranschaulicht.
Frauenfragen kommen in Bild und Schrift
und während der Ausstellungsdauer auch in
vielen Vorträgen zur Erörterung, bei Musik-
veranstaltungen, Teempfängen, Tanzabenden,
Filmvorführungen.
Die Ausstellung gibt ein einheitliches Bild
von der Stellung der Frau in Familie, Be-
ruf, Staat und Organisation. Die Oessent-
lichkeit soll aufs Neue sehen, weshalb die
Frau auf Anerkennung und Gleichbercchti-

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llernspr. 34YO Rbrenpreis 1908 London — Ooldene bledsills 1906, 1908, 1911

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legen will und muü, wo
den gröbten dlutren bringt.
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