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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (April bis Juni)

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Nr. 77-99 (1. - 29. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68778#0107
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Nr. W

„Pjätzer Bote" Heidelberg — Samstag, den IS. April 1933

Sette S

Die VehmlWg des 1. Rai

Das Programm jur den „Amtag
Berlin, 13. April. Von zuständiger Seite wird
zu der Bedeutung des 1. Mai erklärt:
„Die Regierung hat den 1. Mai zum Feiertag
der deutschen Arbeit erklärt. Dies bedeutet kein
Zugeständnis an die Ideologie des Marxismus.
Der 1. Mai ist ein Tag wie geschaffen zum
Feiern. Er ist für den nordischen Menschen die
Zeit des Frühlingseinzuges und nur deshalb
konnte er auch in der deutschen Arbeiterschaft einen
solchen Widerhall finden.
Am 1 Mai soll nicht das Arbeits erzeugnis,
auch nicht der Arbeits vorgang im Mittelpunkt
unserer Gedanken stehen, sondern der deutsche
Arbeiter selbst. Die Zeiten, in denen man in
den technischen Arbeitsvorgängen den Kern aller
Dinge sah, sind endgültig vorbei. Der Arbeiter, der
vor Verdun und Flandern ein guter Kamerad
war, soll sich an diesem Tage bewußt werden, daß
er ein v o I l w e r ti g e s M i t g l i e d in der Zahl
der deutschen Stände darstellt. Er soll erkennen,
daß er seine Interessen nicht im Klassen-
kampf wahren mutz, sondern daß alle deutschen
Stände sich als eine Lebensnotwendigkeit des deut-
schen Volkes ansehen und daß die wirtschaftliche
Existenz des deutschen Arbeiters und sein berech-
tigter Anteil an dem Ertrage seiner Arbeit ge-
sichert sind. Die Macht eines Volkes beruht in dem

der nationalen Arbeit'
geschlossenen Einsatz seiner Kräfte. Ein
geschlossener Einsatz der Kräfte ist aber unmöglich,
wenn ein großer Teil der Volksgenossen in wirt-
schaftlichen Machtkämpfen seine Kräfte zer-
splittern muß. Vielmehr müssen die wirtschaftlichen
Pflichten und Rechte des einzelnen unantast -
bar feststgelegt werden.
Am 1. Mai, an dem früher die Maschinenge-
wehre Erzesinskis knatterten, werden in diesem
Jahre deutsche Arbeiter st a n d e s b e w u ß t de-
monstrieren, nichtumKlassenvorteilezu
erhalten — sie wissen, daß ihr Schicksal bei
ihrem Führer Adolf Hitler in guter Hand liegt —
sondern um sich zu einem neuen Staat und zum
gemeinsamen Kampf für die deutsche Zukunst zu
bekennen. Das deutsche Volk soll an diesem Tage
seine Solidarität mit der deutschen Arbeiter-
schaft und dieNotwendigkeiteinesdeut-
schen Sozialismus erkennen. Der Blick der
deutschen Politik richtet sich selbst vor allem auf
den deutschen Menschen; denn nicht Wirtschaft ist
das Schicksal, sondern das Schickcksal unseres Vol-
kes ist der deutsche Mensch. Das ist der Sinn des
1. Mai."
Aus dem
Programm des 1. Mai
ist hervorzuheben: In Berlin sammeln sich zwi-

schen 9 und 19 Uhr die Verbände in den Betrieben,
um von hier aus in Sternform zum Lustgarten zu
marschieren, wo um 11 Uhr die große Morgenfeier
der deutschen Arbeiter mit einer Ansprache des
Reichsministers Dr. Goebbels stattfindet.
Um 18 Uhr werden Abordnungen der
deutschen Arbeiterschaft aus allen deut-
schen Gauen, auch aus Deutsch-Oesterreich, vom
Reichskanzler empfangen werden. Die Abordnun-
gen werden im Flugzeug nach Berlin gebracht.
Von 17 bis 20 Uhr Sammeln und Anmarsch der
Verbände nach dem Tempelhofer Feld, auf dem
dann die große Kundgebung stattfinden
soll. Zu ihr sind bis jetzt eine Million Menschen
gemeldet. Die Feier, an der der Reichskanzler mit
der Reichsregierung teilnimmt, beginnt um 20
Uhr. Eine Abordnung der Hitlerjugend wird ne-
ben der Kaiserpappel unter den Klängen des
Horst-Wessel-Liedes eine junge Eiche zur Ehrung
des Herrn Reichspräsidenten und als Sinnbild
des neuen jungen Staates pflanzen.
Hierauf spricht, wie gemeldet, der Reichs-
kanzler zur deutschen Arbeiterschaft. Er wird
die Richtlinien für das erste Jahr de- Vierjahres-
planes der Regierung ausgeben. Nach dem Lied
„Wir treten zum Beten" findet ein großer Zapfen-
streich statt, ein Riesenfeuerwerk auf dem Flugha-
fen sowie Fackelzüge der Verbände durch die ein-
zelnen Stadtteile Berlins.
Die Feiern werden durch den gesamten
deutschenRundfunk und durch Lautsprecher
auf den Plätzen aller deutschen Städte übertragen
Die Kundgebung in Berlin wird ergänzt durch
Kundgebungen aller Länderregierungen. Wäh-
rend der Uebertragung der Berliner Feierlichkei-

ten werden in allen deutschen Städten Feiern der
nationalen Verbände stattfinden, die im Anschluß
an die Uebertragung eigene Feiern veranstalten.
An den Feierlichkeiten werden nicht nur alle Na-
tionalsozialisten Deutschlands vollzählig Anteil
nehmen, auch die übrigen Träger der nationale«
Erhebung, die Innungen, die Turn- undSport-
verbände und die Mitglieder der Gewerkschaften
werden am Tage der nationalen Arbeit vertreten
sein.

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München, 13. April. Wie die National-
sozialistische Parteikorrespondenz erfährt, hat
der Neichsjustizminister dem Reichskanzler die
Absicht des Reichsjustizministeriums übermittelt,
dem Herrn Reichspräsidenten die Ernennung
des Führers der nationalsozialistischen Juristen,
Dr. Frank (München), zum Reichskommissar
für die Erneuerung der Rechtsordnung und für
die Gleichschaltung der Iustlz in den
Ländern vorzufchlagen.
Mit der Ernennung dürfte in Kürze zu rech-
nen sein. Dr. Frank bleibt als Reichskommissar
bayerischer Staatsminister der Justiz.
Ter Bochumer Oberbürgermeister in Berlin
verhaftet
Berlin, 13. April. Der Oberbürgermeister
von Bochum, Dr. Ruer, ist auf Grund eines
Haftbefehls der Staatsanwaltschaft in Bochum
hier in Berlin verhaftet worden. Dr. Ruer soll
sich der Untreue schuldig gemacht haben.


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