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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (April bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 125-147 (1. - 30. Juni)
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Nr. 132

„Die schöne Heimat", Reise- und Wanderberlage des Pfälzer Bote«

Sette 8


Bernlastel: Marktplatz. Ein schönes altertümliches
Städtchen am Moselstrand.

den vom Frühjahr bis zum ersehnten Tag der
Weinlese. Was immer wieder erfreut, sind die
prachtvollen Verkehrsstratzen, die das Fahren
wirklich zu einem Vergnügen machen. Noch einige
Kurven, vorbei an dem links liegenden Hermes-
heil, der Ruwer entlang nach dem Städtchen Ru-
wer und wir sehen die glitzernden grünen Fluten
der Mosel- Voll Ruwer am Zusammenfluß von
Ruvwer und Mosel ist es npn nicht mehr weit. Der
Verkehr wird stärker, hübsche Villen künden die
Nähe einer Stadt und schon ragen in der Ferne die
Türme Triers empor. Das Auge trinkt das köstliche
Bild der rebumsäumten Mosel, der freundlichen
Gärten und Hauser. Immer näher kommen wir
dem Ziel, links liegen die mächtigen Kasernen und
erinnern an die Militärstadt Trier der Vorkriegs-
zeit, aber auch die Leiden der Vesatzungszeit,
in der die Trierer Bevölkerung unsägliches zu
erdulden hatte.
sin6 sm 2iel

drücke ein andermal. Nur soviel sei verraten, daß
sich die Wallfahrtsleitung und das Städt. Ver-
kehrsamt alle Mühe geben, den Pilgern den Auf-
enthalt so angenehm und interessant als möglich
zu machen. Es ist wirklich an alles gedacht.
Nachdem die notwendigen geschäftlichen Gänge
erledigt waren und man auf einer beschleunigten
Rundfahrt die Hauptsehenswürdigkeiten gesehen
hatte, kam endlich auch der Magen zu seinem
Recht. Auch hier ist überall aufs beste gesorgt. Je-
dem Geschmack und jedem Geldbeutel wird Rech-
nung getragen. Dazu der edle Moselwein — es
wird wirklich niemand die Fahrt bereuen.
Von rüsr d^ose> rum pkein
Um 18 Uhr treten wir die Heimfahrt an. Hat-
ten wir auf der Herfahrt die Pfalz kennen gelernt,
so sollte die Rückreise an die Mosel, das Nahetal u.
den Rhein von Bingen bis Worms führen. Eine
schöne Strecke, noch abwechslungsreicher als dis am
am Vormittag, die doch auch schon des Herrlichen so
viel geboten hatte.
Das nächste Ziel war Vernkastel. Herrlich
diese Fahrt der Mosel entlang auf der neuen Mit-
telmoselstratze, eine direkt vorbildliche Autostraße.
Bald links des Stromes über Hetzerat, Clau-
s e n, bald rechts immer neue Eindrücke von unver-
geßlicher Schönheit. Weinberge, soweit das Auge
reicht, Wein, den jetzt die Junisonne auf dem
Schiefergestein kocht. Hier sei Neumagen er-
wähnt, ebenfalls schon in der Römerzeit besiedelt,
mit 96 Hektar Weinbau, um nur einen dieser
Weinorte zu nennen. In dem altertümlichen
Vernkastel mit seinen Fachwerkbauten, dem
idyllischen Marktplatz und der Burg Landshut ver-
lassen wir das Moseltal und nun beginnt die ein-
zigartige Fahrt über die Höhen des Hunsrück.
Stundenlang dichter Laub- und Tannenwald,

wir stehen vor der Porta nigra mit ihrem mächti-
gen dunkeln Mauerwerk, wir sind wirklich in
Trier. Knapp fünf Stunden haben wir ge-
braucht vom Neckarstrand bis hierher. Wie im
Flug ist die Zeit vergangen, soviel Schönes hat
das Auge in dieser Zeit gesehen, nun kommt erst
die Hauptsache: das heilige Trier mit seinen Zeu-
gen lOOOjähriger Geschichte. Doch über diese Ein-

stundenlang eine einzige Allee, überdeckt vom som-
merlichen Grün der Bäume, durchleuchtet von der
Sonne und voll würziger Luft. In den Lichtun-
gen und Wegbiegungen der herrliche Blick über die
blauen Wellenlinien der Moselwege, dann und
wann ein einsamer Hof oder ein kleines Dorf —
sonst nichts als Wald und wieder Wald. Man
versteht, daß Schinnerhannes, der hier einst hauste,
sich stolz „Johannes durch den Wald" nannte. So
geht unsere Fahrt bis Simmern, dem alten
kurpfälzischen Besitztum; die künftige Route wird
über Idar — Ober st ein — Kirn im Nahe-
tal führen, um B a d M ü n st e r a. Stein zu besu-
chen, das auf jeden Besucher einen unvergeßlichen

Eindruck machen wird. Die schroffen, an das Do-
nautal bei Beuron erinnernden Felspartien, die
senkrecht am Ufer aufsteigen, das Salzwerk mit sei-
nem Inhalatorium, der hübsche Kurgarten, das
aaes lohnt einen kurzen Aufenthalt reichlich. Noch
einige Kilometer und wir sind in Bad Kreuz-
nach mit seinem einzigartigen Kurpark und sei-
nen weltbekannten Bädern. Jmer neue Eindrücke,
wechselnde Szenerien, man weiß fast nicht mehr,
was jetzt am schönsten war, man weiß nur eines,
daß man noch selten oder nie eine solche Fahrt
machte, die soviel Naturschönheiten, soviel entzük-
kende Fleckchen Erde berührte.
Von der Mosel zur Nahe — jetzt kommt die
Krone der Schönheit, der Rhein. Den gilt jetzt die
letzte Etappe. Schon sieht man in der Ferne die
Höhcnzüge bei Bingen und Rüdesheim, noch eine
Kurve und das Niederwalddenkmal wird sichtbar.
Noch eine Höhe und vor uns liegt das Kheintal im
Aoenvsonnenschein. Schiffe ziehen ihre Bahn,
Eisenbahnzüge rollen auf beiden Ufern und von
den Höhen grüßen Burgen und Kirchen. Bin-
gen ist erreicht, drüben liegt Rüdesheim,
grüßt die gewaltige Germania des Niederwald-
denkmals. Nun geht es dem Strom entlang auf-
wärts, schnurgerade läuft die fabelhafte Auto-
straße. Liebliche Mosel — rauschender majestäti-
scher Rhein, wer fragt noch, was schöner ist? Jeder
Fluß hat seine Schönheiten, jede Landschaft ist ein
Erlebnis.
Die Türme des goldenen Mainz tauchen auf,
schon fahren wir durch die Straßen der alten Bi-
schofsstadt, aber die Zeit erlaubt keinen Aufenthalt
mehr. Ein Gruß an den Dom mit Kett'elers Grab,
an die trauten Winkel der Eutenbergstadt und
schon sind wir wieder auf der Landstraße. Die
Dämmerung sinkt herab, der Rhein rauscht wie
vor Jahrhunderten, als die Herzüge der Kaiser
von Mainz nach Worms ritten zur Kaiserwahl
oder zum Reichstag. Noch ein funkelnder Tropfen
Rheinwein im bekannten Nierstein und das
Auto bringt uns im Mondschein in die alte sagen-
umwobene, geschichtsreiche Nibelungenstadt
Worms. Die grauen Domtllrme schimmern im
Mondenlicht — solche Nächte mochten es gewesen
sein, als Volker die Fiedel strich und Krimhilde u.
Siegfried sich ihres jungen Glücks erfreuten: o
Rhein und Nibelungenschatz, o heil'ges römisches
Reich, es geht nicht anders, noch ein letzter Trunk
im näa-rlichen Worms, ehe wir den Rhein verlas-
sen und über Mannheim wieder nach der Kurpsäl-
zischen Residenz gelangen.


Zell an der Mosel. Weit schweift der Blick hin-
aus in das schöne Land.

Viel war es für einen Tag, aber schön war es.
und keiner bereute die Fahrt, die uns binnen 20
Stunden durch eines der schönsten Partien
Deutschlands führte. Neckar, Mosel, Rhein, Oden-
wald, Haardt, Hunsrück und ihre rheinischen
Berge — wem gilt der Preis? Schwer zu sagen, es
ist alles schön u. glücklich der, der recht vieles sehen
und genießen kann, der immer mehr aus den ein-
zelnen Mosaiksteinen das gewaltige Bild erkennt
und erlebt: die einzigartige Schönheit unserer
deutschen Heimat, diese harmonische Symphonie
von Natur, Kultur, Kunst und echtem Volkstum.
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