gen behandelt. Eine große Reihe von Fällen beweise,
baß kein genügender Rechtsschutz vorhanden ist, da-
gegen daß Gesunde in diese Anstalten gebracht und
dort festgehalten, daß Genesene nicht entlass?» und
daß Kranke unmenschlich behandelt werden. Die Zu-
nahme der Zahl der angeblich Wahnsinnigen sei von
Jahr zu Jahr erschreckender. Wichtig sei der Schutz
der Kranken vor roher Behandlung, der mangelhafte
Schutz der Gesunden gegenüber der Freiheitsberaubung
und der mangelhafte Schutz der Allgemeinheit gegen
die Rechtsunsicherheit. Diese bösen Zustände seien
eine Folge der Sünden früherer Jahrhunderte. An-
dere Staaten hätten vorzügliche Jrrengesetze, nur
Deutschland noch nicht. Das Gesetz müße vor Allem
eine Regelung der Conzessionirung von Irrenanstal-
ten enthalten. Vermeintliche Irre dürften nicht sofort
unter Curatsl gestellt werden. Die Aufnahme in einer
Anstalt gegen den Willen des Betreffenden dürfte nur
durch ein Collegium von Aerzten, Juristen u. Laien
bestimmt werden, event. werde seine Partei entspre-
chende Initiativanträge stellen. (Beifall.)
Eingegangen ist ein Antrag Kruse, die verbünde-
ten Regierungen zu ersuchen, baldmöglichst einen Gs-
setzentwurf vorzulegen, welcher die Grundsätze feststellt,
wodurch die Aufnahme, die Aufenthaltsverhältnissr,
sowie die Entlassung von Geisteskranken in resp. aus
Irrenanstalten reichsgesetzlich geregelt wird.
Abg. Jakobskötter (kons.) stimmt der Tendenz des
Antrages Lenzmann bei. Der Antrag Kruse scheine
aber formell geschickter zu sein.
Abg. Kruse (natl.) befürwortet seinen Antrag.
Seine Partei stimme den Tendenzen des Antrages
Lenzmann bei. Die Regelung dec Aufenthalts» erhält-
uiffr und der Entlassung der Irren sei bei dieser Ge-
legenheit ebenfalls zu erstreben.
Abg. Stadthagen (Soz.) führt eine Reihe gerichts-
notarischer Fälle von rechtswidriger Freiheitsberau-
bung durch Einsperrung in den Irrenanstalten an,
die zum Theil auf polizeiliche Requisition erfolgt seien.
Abg. Schmidt Warburg (Centr.) erklärt, er und
seine Partei stünde auf dem Standpunkte des Antra-
ges Kruse, der bez. der Aufenthaltes und der Ent-
lastung weiter gehe als dec Antrag Lenzmann und
andererseits nur die Grundzüge der Materie reich--
gesetzlich regeln wolle.
StastSminister v. Bötticher führt aus: Die ver-
bündeten Regierungen haben bisher keinen Anlaß ge-
habt, sich mit der Frage zu beschäftigen, da die Frage
über das Verfahren der Aufnahme und über den
Schutz gegen willkürliche Aufnahme Gesunder in Irren-
anstalten zur Reform der Bestimmungen in den ein-
zelnen Staaten gehört. In Preußen besonders ist in
letzter Zeit viel geschehen — auch in Betreff der Auf-
nahme und Entlassung in Prioatirrenanstalten; ebenso
in Bayern, Württemberg und Baden. Ob diese
Vorschriften auSreichen, kann ich nicht prüfen. Ich
kann nur sagen, daß das Bestreben dahin gerichtet
ist, größere Sicherheit zu schaffen, dadurch, daß zur
Aufnahme Zeugnisse von beamteten Aerzten neben
solchen der Privatärzte gefordert werden.
Abg. Förster (Antis.) tritt mit Entschiedenheit für
die reichsgesetzliche Regelung der Materie ein.
Nächste Sitzung Montag 1 Uhr: Tagesordnung
Etat des Reichsjustizamts. Etat der ReichrschatzamtS
der Reichsamts des Innern, der Reichsschuld u. des
Rechnungshofes.
Ausland.
* Rom, 17. Jan. Dem Jahreswechsel verdanken
die meisten Jahrbücher ihr Erscheinen. So ist denn
auch in den ersten Tagen des neuen Jahres das päpst-
liche Jahrbuch „I-u Lrerarekig, cuttvlicu" erschienen,
welches uns einen Begriff gibt von der Großartigkeit
der Organisation unserer hl. katholischen Kirche. Wir
finden da zunächst das NamenSverzeichniß der 263
Männer, welche nacheinander neunzehn Jahrhunderte
lang als Christi Statthalter regiert haben bis auf den
jetzt lebenden Papst Leo XlU. Vom Papste geht die
Hierarchie auS, welche einem Baumriesen ähnlich den
ganzen Erdenrund bis zu den Antipoden mit ihren
zahllosen Aestm umspannt. Die höchste Stelle in
dieser wundervollen Organisation nehmen die Cardi-
näle ein, in die drei Classen der Bischöfe, Priester u.
Diakonen eingetheilt, deren Gesammtzahl 70 sein soll,
jedoch am Schluss: des alten Jahres nur 60 war u.
jetzt sogar nur noch 59 ist. Jedoch gibt es gegen-
wärtig auch noch 2 unbekannte Cardinäle, welche Leo
XIII. im Consistorium vom 22. Juni 1896 zu cceiren
erklärt hat mit dem Zusatze, daß er sich die Bekannt-
gebunz ihrer Namen einstweilen noch Vorbehalte. Die
höchsten hierarchischen Würdenträger nächst den Car-
diuälen sind die Patriarchen, deren der lateini-
sche Ritus 8, dir orientalischen Riten zusammen 6 be-
sitzen. Die lateinischen Patriarchate von Konstanti-
nopel, Alexandrien und Antiochien sind bloße Ehren-
titel, der lateinische Patriarch von Jerusalem ist das
Oberhaupt der Kirche in Palästina; der Patriarch von
Ostindien besitzt die Primatialgrwalt über einen großen
Theil dieses Landes, wogegen die Patriarchentitsl von
Wsstiudien, von Lissabon und von Venedig nur noch
historische Erinnerungen sind, wodurch sie keine grö-
ßeren Vollmachten erhalten, als andere Metropoliten.
Den Titel: Patriarch von Westindien führt der Erz
bischof von Toledo. Bei den Orientalen dagegen ist
der Patriarch daS Haupt aller Katholiken seines betr.
Volkes, der nicht nur den Vorrang, sondern weitgehende
Gewalt besitzt über Erzbischöfe und Bischöfe. Das vor
wenig mehr als Jahresfrist wieder hergestellte Patri-
archat Alexandrien vom koptischen Ritus ist noch un-
besetzt und wird provisorisch vom Tüularb'schofe Ma
kariös verwaltet. Der Patriarchentitel von Antiochien
ist drei orientalischen Kirchenoberhäuptern gemein, dem
in Damaskus residirenden Patriarchen vom grichisch
melchitischen Ritus, dem zu Bikorchi im Libanon rest-
dicenden Patriarchen der Maroniten und demjenigen
der Syrer, welcher in Mardin seinen Sitz hat. Bon
Cilicie«, dem Slammlande der Armenier, entnimmt
der Patriarch dieses Volkes seinen Titel, während Kon-
stantinopel sein Wohnsitz ist. Der Patriarch von
Babylon endlich, mit Wohnsitz in Mossul ist das
Oberhaupt des chaldäischen Ritus. Die lateinische
Kirche, welche in allen 5 Welttheilen Angehörige be-
sitzt, zählt 173 ErzbiSthümer und 714 Bisthümer, wo-
gegen alle orientalischen Riten mitsammen, und ihre
Abzweigungen im östlichen Europa mitgerechnet, nur
18 erzbischöfliche und 43 bischöfl. Sitze Haven. Ja
der lateinischen Kirche gibt eS außerdem noch 17 Aebte
oder sonstige Prälaten, die zwar nicht Bischöfe sind,
aber dennoch die bischöfl. Gewalt über je einen Spren-
gel besitzen. In denjenigen Ländern, welche sich noch
in emem Missionszustande befinden und deßhalb noch
keine ordentliche Hierarchie besitzen, wird die oberhirt-
liche Gewalt im Namen und Auftrage des Papstes
kraft Vollmacht der Propaganda Congregation durch
apostolische Delegaten (T'tular-Eczbischöfe) apostolische
Vikare (Titularbischöfe und apostolische Präfekten (Prie-
ster) ausgeübt. Im Jahre 1896 sind 9 Cardinäle, 9
Erzbischöfe, 50 Bischöfe und 1 exempter Abt mit Tod
abgegangen.
* Paris, 17. Jan. Präsident Faure empfing
heute den neu ernannten päpstlichen Nuntius Clan
i« feierlicher Antrittsaudienz. In seiner Ansprache
erinnerte der Nuntius daran, daß der Papst während
der ganzen Dauer seines Pontifikates niemals aufge-
hört habe, von dem Geiste des WorreS: „Christus
liebet die Franken" durchdrungen zu sein. Der Nun-
tius bat um die Unterstützung der französischen Re-
gierung zur Sicherung des guten Einvernehmens zwi-
schen der französischen Republik und der Kirche auf
der Grundlage und im Geiste des ConcordateS. Der
Präsident dankte in seiner Erwiderung für die ihm
ausgedrückten Gefühle und gab seinen herzlichen Wün-
schen für den Papst Ausdruck. Der Präsident fügte
hinzu, er sei glücklich über die Werthschätzung, welche
der Papst für die Erhaltung eines guten Einverneh-
mens mit Frankreich hege. Frankreich theile diese
Gefühle.
* London, 17. Jan. Der katholische Bischof von
Shrewsbury, Msgr. Carrol, ist gestorben.
* Loudorr, 17. Jan. Gestern Mittag fand im
Manston House unter dem Vorsitz des Lordmayors
eine Versammlung statt, um wegen der Hungers-
noth in Indien Beschlüsse zu fassen. Zu diesem
Zwecke hatte auch der Vorsitzende des Londoner So-
zialistenbundes, Hyudman, eine Resolution vorgeschla-
gen, die besagt, daß England aufhören solle, jährlich
aus Indien einen Tribut zu ziehen, der die jetzt zur
Linderung der Noth gespendeten Summen vielfach über -
steigt. Der Lordmayor hatte das Einbringen dieser
Resolution verboten.
* Sofia, 17. Jan. Der Apprllationsgerichtshof
bewilligte heute das Gesuch deh im Stambulowprozeß
verurtheilten Tufektschiew, daß er gegen eine Caution
von 25,000 Frcs. in Freiheit gesetzt werde.
Aus Baden.
Heidelberg, 18. Januar.
-- Ueber die katholische« Misstone« äußert
sich der bekannte Weltreisende Eugen Wolf im „Bert.
Tgbl." bei Beschreibung feiner Reise in China folgen-
dermaßen :
Bon Tongshan aus fuhr ich nach Schan-Hei-Kuan
weitere fünf Stunden mit dem Schnellzug (eine Ent-
fernung von etwa hundert englischen Meilen), um
mir die große chinesische Mauer avzusehen, die daselbst
am Strande des Gelben Meres endet. Im Eisenbahn-
zuge machte ich die angenehme Bekanntschaft eines
Herrn aus Lyon, eines Franzosen, der feit dreizehn
Jahren in Tschifu als Rohseidenwaarrmhändler ansässig
ist und von da große Quantitäten Rohseide nach
Amerika und Frankreich exportirt: er war auf der
Reise nach Kin-Chon in der Manschurei, vier Tage-
reisen per Maulthier-Karren von Schan-Hai-Kuan,
um durch Hilfe und Vermittlung daselbst seit langer
Zeit ansässiger katholischer Missionäre Land anzukaufen
und Konkonsöfen aufzubauen mit der Absicht, die
Chinesen darin zu unterrichten, wie die Chrysaliden
in den Konkons auch für den Seidengewiun auf
rationellere Art als das bisherige chinesische Versah-
ren zu behandeln seien, was ihm persönlich, abek
auch der Industrie seines Vaterlandes, sowie de»
Chinesen zweifellos großen Nutzen bringen tvir^
Gleiche Einrichtungen hat der betreffende Herr auw
im südlichen und im mittleren China weit in's Land
hinein getroffen: überall bieten ihm dabei die AN'
Italien der katholischen Missionen hilfreiche Hand,
und ich habe hier wieder e in mal co n st a-
tiren können, daßeSimmerwieder die
katholischen Missionäre sind — mag
man bei uns über ChristianisicunSversuche der Mis-
sionare im Allgemeinen, gleichviel welchem Bekennt-
nisse sie angehöcen, denken wie man will — die in
ferneren Gegenden und unter den erschwerendste»
Umständen stets gern brrrit stad dem Kaufmann zn
helfen. In diesem speciellen Falle sind die katho-
lischen Missionare Pfadfinder für die In-
dustrie: sie sammeln unter der Bevölkerung Notizen
über die Bedeutung dec Sndenraupmzacht ihre-
Bezirke-, sie stellen die so erworbene Erfahrung dem
Kaufmann zur Verfügung und gestatten ihm auch,
wenn der Fremde Land selbst nicht erwerben kann,
die Röstöfen und die ganze nothwesdige Einrichtung
innerhalb ihrer vier Mauern einzurichten.
-- Todteirrundschau im Jahre 1896. Geist-
liche Würdenträger. 5. Jan. zu Bonn „Bischof"
Jo>. Hubert ReinkenS, das geistige Oberhaupt de?
Altkatholizismus, 74 I a.; 8. Jan. zu Rom Kar-
dinal Jos. Mar. Graniello, eines der gelehrtesten
Mitglieder des heiligen Kollegiums, 62 I. a.; 2st
Jan. zu TonrS Kardinalerzbischof Wilhelm Renee
Mcignan, 79 I. a.; 20. Febr. zu Freiburg i. B-
Franz Karl Wsikum, Prälat und Domdekan, 81 I. a->
12. März zu Ferrara Kardinalerzbischof Egidio Mauri,
68 I. a.; 7. Mai zu Rom Kardinal Luigi Galimberti,
ehemaliger Nuntius in Wien, 60 I. a.; 14. Jul«
zu Agerola bei Neapel Kardinal Monaco La Balletts,
Dekan des Kardinaikollegium, 69 I. a.; 11 Ang. ans
Schloß Wolfegg Aug. Graf von Wolfegg, Domkapitu-
lar in Roitenburg, 58 I. a.; 9. Okt. zu Rom Kar-
dinal Cajetan de Ruggiero, 80 I. a.; 22. Okt. zN
Freiburg i. B. Erzbischof Johann Christian RooS,
68. I. a.; 30. Okt. zu Rom Kardinal Gustav Adolf
von Hohenlohe, 73 I. a.; 19. Dez. zu Bourges Kar-
dinalerzbischof Joh. P-ter Boy:r, 67 I. a.
Aus Nah und Fern.
Nachrichten für diese Rubrik sind uns jederzeit willkommen. — Ltw-i«r'
«osten werden stet» sofort ersetzt.»
* Heidelberg. 18. Jun. (MMmaßlicheS Wetter M
Dlenstua,<zl8 Januar.) Fortdauer des nebeligen und regne-
rischen Wetters.
* Heidelberg, 18. Jan- Nach einer von dem Großh-
Ministerium der Justiz, des Kultus und des Unterricht»
soeben veröffentlichten Uebnfficht beträgt die BesammtzM
der Studireuden im Wintersemester 1896'97 an hiesiger
Hochschule, einschließlich von 114 Hoipianten, 1115 StN-
dirende. Unter diesen ist Baden mit 459, die außerbadischeN
Länder mit 646 Studireuden vertreten. Bon den einzelnen
Fakultäten ist die theologische mit 47, die juristische mi«
310, die medizinische mit 180, di: philosophische mit 16»
und die naturwiffentschaftlich-mathematische mit 269 Stw
direndsn vertreten. Die Frequenz der Universität Freiburg
beträgt, einschließlich von 78 Hoipianten, 1143 Studirende!
davon entfallen auf Baden 460, auf die außerbadischen
Länder 655. Hiervon entfallen auf die theologische Fakultät
212, auf die rechts- und staatswissenschastliche 259, auf dü
medizinische 393 und endlich auf die philosophische Fakul-
tät 201 Studrrende. Die Technische Hochschule Karlsruhe
hat insgesammt 979 Besucher auszuweisen. Darunter U
Bade» mit 315 Studirende» vertreten. Für Mathematik
und allgemein bildende Fächer sind 20, für Arch tektur HO,
für Jngenieurwesen 113, für Maschinenwesen 298, fäf
Elektrotechnik 95, für Chemie 130 und für Forstwesen
Studirende inskribirt. ,
* Heidelberg, 18. Jan. Der FeftkommerS der Heidel-
beraer Studentenschaft zur Feier des Geburtstages de»
Kaisers findet nächsten Samstag im großen Museumssaa««
statt.
* Heidelberg, 18. Jan. Seit einigen Tagen Wen-
der Kanzler von Kamerun, Herr Kaiserl. RegierungSra»
Dr. Seitz in Karlsruhe. Am Donnerstag wurde M
zu Ehren ein Festessen im Museum abgehalten, wobei Hrf«
Regierungsrath Seitz u. der gleichfalls hier weilende Hey
Lieutenant Schmidt vom Gouvernement Kamerun dar«
ihre höchst anziehenden und belehrenden Erzählungen e«"
lebhaftes Bild aus diesem interessantesten unserer Schu»
gebiete entwarfen.
* Heidelberg, 15. Jan. In der bekannten Klagesa^
des Stadtrathes und der Kurdirektion Baden-Baden gea«"
den Redakteur F. Goebel vom Heidelberger antisemitisch^
„Volksboten" wurde ein Vergleich abgeschlossen. GoE
erklärte, daß er nicht die Aosicht der Beleidigung hatte u"'
daß er die Form des Artikels sehr bedauere, und daß/
der Armenkasse Baden 50 Mark als Buße zahlen wA
Der Stadtralh und d e Kurdirektion Baden-Baden habe"
sich die Entscheidung hierüber noch Vorbehalten.
* Heidelberg, 18. Jan. Die Zunahme der TaaA
länge in diesem Monat beträgt insgesamt 1 Stunde 7 M
nuten, also täglich über zwei Minuten. Am 1. JanE
ging die Sonne um 8 Uhr 26 Minuten auf und 4 M
32 Minuten unter, am 31. Januar geht sie 8 Uhr 2 W"'
auf und 5 Uhr 16 Minuten unter. Die Zunahme de«
Tageslänge ist vorerst mehr an den längeren Nachmittag"
und weniger an den Morgen bemerkbar.
I Heidelberg, 18 Jan. Variete zum Zwingt-
Di: Räume des Variete waren am Samstag Abe"°
Gegenstand großer Ovationen seitens des zahlreich e>E
nen Publikums süc dienen engagirten Künstler; dr""
abermals hat die Direktion Häusler es verstanden, E
Gutes zu bieten. In erster Reihe eine reizende und feiA
Wiener Soubrette Fräulein „Lilli Kowala , der schon vB
Frankfurt a. M- ein guter Ruf vorauSgeht, ihre angenehm'
baß kein genügender Rechtsschutz vorhanden ist, da-
gegen daß Gesunde in diese Anstalten gebracht und
dort festgehalten, daß Genesene nicht entlass?» und
daß Kranke unmenschlich behandelt werden. Die Zu-
nahme der Zahl der angeblich Wahnsinnigen sei von
Jahr zu Jahr erschreckender. Wichtig sei der Schutz
der Kranken vor roher Behandlung, der mangelhafte
Schutz der Gesunden gegenüber der Freiheitsberaubung
und der mangelhafte Schutz der Allgemeinheit gegen
die Rechtsunsicherheit. Diese bösen Zustände seien
eine Folge der Sünden früherer Jahrhunderte. An-
dere Staaten hätten vorzügliche Jrrengesetze, nur
Deutschland noch nicht. Das Gesetz müße vor Allem
eine Regelung der Conzessionirung von Irrenanstal-
ten enthalten. Vermeintliche Irre dürften nicht sofort
unter Curatsl gestellt werden. Die Aufnahme in einer
Anstalt gegen den Willen des Betreffenden dürfte nur
durch ein Collegium von Aerzten, Juristen u. Laien
bestimmt werden, event. werde seine Partei entspre-
chende Initiativanträge stellen. (Beifall.)
Eingegangen ist ein Antrag Kruse, die verbünde-
ten Regierungen zu ersuchen, baldmöglichst einen Gs-
setzentwurf vorzulegen, welcher die Grundsätze feststellt,
wodurch die Aufnahme, die Aufenthaltsverhältnissr,
sowie die Entlassung von Geisteskranken in resp. aus
Irrenanstalten reichsgesetzlich geregelt wird.
Abg. Jakobskötter (kons.) stimmt der Tendenz des
Antrages Lenzmann bei. Der Antrag Kruse scheine
aber formell geschickter zu sein.
Abg. Kruse (natl.) befürwortet seinen Antrag.
Seine Partei stimme den Tendenzen des Antrages
Lenzmann bei. Die Regelung dec Aufenthalts» erhält-
uiffr und der Entlassung der Irren sei bei dieser Ge-
legenheit ebenfalls zu erstreben.
Abg. Stadthagen (Soz.) führt eine Reihe gerichts-
notarischer Fälle von rechtswidriger Freiheitsberau-
bung durch Einsperrung in den Irrenanstalten an,
die zum Theil auf polizeiliche Requisition erfolgt seien.
Abg. Schmidt Warburg (Centr.) erklärt, er und
seine Partei stünde auf dem Standpunkte des Antra-
ges Kruse, der bez. der Aufenthaltes und der Ent-
lastung weiter gehe als dec Antrag Lenzmann und
andererseits nur die Grundzüge der Materie reich--
gesetzlich regeln wolle.
StastSminister v. Bötticher führt aus: Die ver-
bündeten Regierungen haben bisher keinen Anlaß ge-
habt, sich mit der Frage zu beschäftigen, da die Frage
über das Verfahren der Aufnahme und über den
Schutz gegen willkürliche Aufnahme Gesunder in Irren-
anstalten zur Reform der Bestimmungen in den ein-
zelnen Staaten gehört. In Preußen besonders ist in
letzter Zeit viel geschehen — auch in Betreff der Auf-
nahme und Entlassung in Prioatirrenanstalten; ebenso
in Bayern, Württemberg und Baden. Ob diese
Vorschriften auSreichen, kann ich nicht prüfen. Ich
kann nur sagen, daß das Bestreben dahin gerichtet
ist, größere Sicherheit zu schaffen, dadurch, daß zur
Aufnahme Zeugnisse von beamteten Aerzten neben
solchen der Privatärzte gefordert werden.
Abg. Förster (Antis.) tritt mit Entschiedenheit für
die reichsgesetzliche Regelung der Materie ein.
Nächste Sitzung Montag 1 Uhr: Tagesordnung
Etat des Reichsjustizamts. Etat der ReichrschatzamtS
der Reichsamts des Innern, der Reichsschuld u. des
Rechnungshofes.
Ausland.
* Rom, 17. Jan. Dem Jahreswechsel verdanken
die meisten Jahrbücher ihr Erscheinen. So ist denn
auch in den ersten Tagen des neuen Jahres das päpst-
liche Jahrbuch „I-u Lrerarekig, cuttvlicu" erschienen,
welches uns einen Begriff gibt von der Großartigkeit
der Organisation unserer hl. katholischen Kirche. Wir
finden da zunächst das NamenSverzeichniß der 263
Männer, welche nacheinander neunzehn Jahrhunderte
lang als Christi Statthalter regiert haben bis auf den
jetzt lebenden Papst Leo XlU. Vom Papste geht die
Hierarchie auS, welche einem Baumriesen ähnlich den
ganzen Erdenrund bis zu den Antipoden mit ihren
zahllosen Aestm umspannt. Die höchste Stelle in
dieser wundervollen Organisation nehmen die Cardi-
näle ein, in die drei Classen der Bischöfe, Priester u.
Diakonen eingetheilt, deren Gesammtzahl 70 sein soll,
jedoch am Schluss: des alten Jahres nur 60 war u.
jetzt sogar nur noch 59 ist. Jedoch gibt es gegen-
wärtig auch noch 2 unbekannte Cardinäle, welche Leo
XIII. im Consistorium vom 22. Juni 1896 zu cceiren
erklärt hat mit dem Zusatze, daß er sich die Bekannt-
gebunz ihrer Namen einstweilen noch Vorbehalte. Die
höchsten hierarchischen Würdenträger nächst den Car-
diuälen sind die Patriarchen, deren der lateini-
sche Ritus 8, dir orientalischen Riten zusammen 6 be-
sitzen. Die lateinischen Patriarchate von Konstanti-
nopel, Alexandrien und Antiochien sind bloße Ehren-
titel, der lateinische Patriarch von Jerusalem ist das
Oberhaupt der Kirche in Palästina; der Patriarch von
Ostindien besitzt die Primatialgrwalt über einen großen
Theil dieses Landes, wogegen die Patriarchentitsl von
Wsstiudien, von Lissabon und von Venedig nur noch
historische Erinnerungen sind, wodurch sie keine grö-
ßeren Vollmachten erhalten, als andere Metropoliten.
Den Titel: Patriarch von Westindien führt der Erz
bischof von Toledo. Bei den Orientalen dagegen ist
der Patriarch daS Haupt aller Katholiken seines betr.
Volkes, der nicht nur den Vorrang, sondern weitgehende
Gewalt besitzt über Erzbischöfe und Bischöfe. Das vor
wenig mehr als Jahresfrist wieder hergestellte Patri-
archat Alexandrien vom koptischen Ritus ist noch un-
besetzt und wird provisorisch vom Tüularb'schofe Ma
kariös verwaltet. Der Patriarchentitel von Antiochien
ist drei orientalischen Kirchenoberhäuptern gemein, dem
in Damaskus residirenden Patriarchen vom grichisch
melchitischen Ritus, dem zu Bikorchi im Libanon rest-
dicenden Patriarchen der Maroniten und demjenigen
der Syrer, welcher in Mardin seinen Sitz hat. Bon
Cilicie«, dem Slammlande der Armenier, entnimmt
der Patriarch dieses Volkes seinen Titel, während Kon-
stantinopel sein Wohnsitz ist. Der Patriarch von
Babylon endlich, mit Wohnsitz in Mossul ist das
Oberhaupt des chaldäischen Ritus. Die lateinische
Kirche, welche in allen 5 Welttheilen Angehörige be-
sitzt, zählt 173 ErzbiSthümer und 714 Bisthümer, wo-
gegen alle orientalischen Riten mitsammen, und ihre
Abzweigungen im östlichen Europa mitgerechnet, nur
18 erzbischöfliche und 43 bischöfl. Sitze Haven. Ja
der lateinischen Kirche gibt eS außerdem noch 17 Aebte
oder sonstige Prälaten, die zwar nicht Bischöfe sind,
aber dennoch die bischöfl. Gewalt über je einen Spren-
gel besitzen. In denjenigen Ländern, welche sich noch
in emem Missionszustande befinden und deßhalb noch
keine ordentliche Hierarchie besitzen, wird die oberhirt-
liche Gewalt im Namen und Auftrage des Papstes
kraft Vollmacht der Propaganda Congregation durch
apostolische Delegaten (T'tular-Eczbischöfe) apostolische
Vikare (Titularbischöfe und apostolische Präfekten (Prie-
ster) ausgeübt. Im Jahre 1896 sind 9 Cardinäle, 9
Erzbischöfe, 50 Bischöfe und 1 exempter Abt mit Tod
abgegangen.
* Paris, 17. Jan. Präsident Faure empfing
heute den neu ernannten päpstlichen Nuntius Clan
i« feierlicher Antrittsaudienz. In seiner Ansprache
erinnerte der Nuntius daran, daß der Papst während
der ganzen Dauer seines Pontifikates niemals aufge-
hört habe, von dem Geiste des WorreS: „Christus
liebet die Franken" durchdrungen zu sein. Der Nun-
tius bat um die Unterstützung der französischen Re-
gierung zur Sicherung des guten Einvernehmens zwi-
schen der französischen Republik und der Kirche auf
der Grundlage und im Geiste des ConcordateS. Der
Präsident dankte in seiner Erwiderung für die ihm
ausgedrückten Gefühle und gab seinen herzlichen Wün-
schen für den Papst Ausdruck. Der Präsident fügte
hinzu, er sei glücklich über die Werthschätzung, welche
der Papst für die Erhaltung eines guten Einverneh-
mens mit Frankreich hege. Frankreich theile diese
Gefühle.
* London, 17. Jan. Der katholische Bischof von
Shrewsbury, Msgr. Carrol, ist gestorben.
* Loudorr, 17. Jan. Gestern Mittag fand im
Manston House unter dem Vorsitz des Lordmayors
eine Versammlung statt, um wegen der Hungers-
noth in Indien Beschlüsse zu fassen. Zu diesem
Zwecke hatte auch der Vorsitzende des Londoner So-
zialistenbundes, Hyudman, eine Resolution vorgeschla-
gen, die besagt, daß England aufhören solle, jährlich
aus Indien einen Tribut zu ziehen, der die jetzt zur
Linderung der Noth gespendeten Summen vielfach über -
steigt. Der Lordmayor hatte das Einbringen dieser
Resolution verboten.
* Sofia, 17. Jan. Der Apprllationsgerichtshof
bewilligte heute das Gesuch deh im Stambulowprozeß
verurtheilten Tufektschiew, daß er gegen eine Caution
von 25,000 Frcs. in Freiheit gesetzt werde.
Aus Baden.
Heidelberg, 18. Januar.
-- Ueber die katholische« Misstone« äußert
sich der bekannte Weltreisende Eugen Wolf im „Bert.
Tgbl." bei Beschreibung feiner Reise in China folgen-
dermaßen :
Bon Tongshan aus fuhr ich nach Schan-Hei-Kuan
weitere fünf Stunden mit dem Schnellzug (eine Ent-
fernung von etwa hundert englischen Meilen), um
mir die große chinesische Mauer avzusehen, die daselbst
am Strande des Gelben Meres endet. Im Eisenbahn-
zuge machte ich die angenehme Bekanntschaft eines
Herrn aus Lyon, eines Franzosen, der feit dreizehn
Jahren in Tschifu als Rohseidenwaarrmhändler ansässig
ist und von da große Quantitäten Rohseide nach
Amerika und Frankreich exportirt: er war auf der
Reise nach Kin-Chon in der Manschurei, vier Tage-
reisen per Maulthier-Karren von Schan-Hai-Kuan,
um durch Hilfe und Vermittlung daselbst seit langer
Zeit ansässiger katholischer Missionäre Land anzukaufen
und Konkonsöfen aufzubauen mit der Absicht, die
Chinesen darin zu unterrichten, wie die Chrysaliden
in den Konkons auch für den Seidengewiun auf
rationellere Art als das bisherige chinesische Versah-
ren zu behandeln seien, was ihm persönlich, abek
auch der Industrie seines Vaterlandes, sowie de»
Chinesen zweifellos großen Nutzen bringen tvir^
Gleiche Einrichtungen hat der betreffende Herr auw
im südlichen und im mittleren China weit in's Land
hinein getroffen: überall bieten ihm dabei die AN'
Italien der katholischen Missionen hilfreiche Hand,
und ich habe hier wieder e in mal co n st a-
tiren können, daßeSimmerwieder die
katholischen Missionäre sind — mag
man bei uns über ChristianisicunSversuche der Mis-
sionare im Allgemeinen, gleichviel welchem Bekennt-
nisse sie angehöcen, denken wie man will — die in
ferneren Gegenden und unter den erschwerendste»
Umständen stets gern brrrit stad dem Kaufmann zn
helfen. In diesem speciellen Falle sind die katho-
lischen Missionare Pfadfinder für die In-
dustrie: sie sammeln unter der Bevölkerung Notizen
über die Bedeutung dec Sndenraupmzacht ihre-
Bezirke-, sie stellen die so erworbene Erfahrung dem
Kaufmann zur Verfügung und gestatten ihm auch,
wenn der Fremde Land selbst nicht erwerben kann,
die Röstöfen und die ganze nothwesdige Einrichtung
innerhalb ihrer vier Mauern einzurichten.
-- Todteirrundschau im Jahre 1896. Geist-
liche Würdenträger. 5. Jan. zu Bonn „Bischof"
Jo>. Hubert ReinkenS, das geistige Oberhaupt de?
Altkatholizismus, 74 I a.; 8. Jan. zu Rom Kar-
dinal Jos. Mar. Graniello, eines der gelehrtesten
Mitglieder des heiligen Kollegiums, 62 I. a.; 2st
Jan. zu TonrS Kardinalerzbischof Wilhelm Renee
Mcignan, 79 I. a.; 20. Febr. zu Freiburg i. B-
Franz Karl Wsikum, Prälat und Domdekan, 81 I. a->
12. März zu Ferrara Kardinalerzbischof Egidio Mauri,
68 I. a.; 7. Mai zu Rom Kardinal Luigi Galimberti,
ehemaliger Nuntius in Wien, 60 I. a.; 14. Jul«
zu Agerola bei Neapel Kardinal Monaco La Balletts,
Dekan des Kardinaikollegium, 69 I. a.; 11 Ang. ans
Schloß Wolfegg Aug. Graf von Wolfegg, Domkapitu-
lar in Roitenburg, 58 I. a.; 9. Okt. zu Rom Kar-
dinal Cajetan de Ruggiero, 80 I. a.; 22. Okt. zN
Freiburg i. B. Erzbischof Johann Christian RooS,
68. I. a.; 30. Okt. zu Rom Kardinal Gustav Adolf
von Hohenlohe, 73 I. a.; 19. Dez. zu Bourges Kar-
dinalerzbischof Joh. P-ter Boy:r, 67 I. a.
Aus Nah und Fern.
Nachrichten für diese Rubrik sind uns jederzeit willkommen. — Ltw-i«r'
«osten werden stet» sofort ersetzt.»
* Heidelberg. 18. Jun. (MMmaßlicheS Wetter M
Dlenstua,<zl8 Januar.) Fortdauer des nebeligen und regne-
rischen Wetters.
* Heidelberg, 18. Jan- Nach einer von dem Großh-
Ministerium der Justiz, des Kultus und des Unterricht»
soeben veröffentlichten Uebnfficht beträgt die BesammtzM
der Studireuden im Wintersemester 1896'97 an hiesiger
Hochschule, einschließlich von 114 Hoipianten, 1115 StN-
dirende. Unter diesen ist Baden mit 459, die außerbadischeN
Länder mit 646 Studireuden vertreten. Bon den einzelnen
Fakultäten ist die theologische mit 47, die juristische mi«
310, die medizinische mit 180, di: philosophische mit 16»
und die naturwiffentschaftlich-mathematische mit 269 Stw
direndsn vertreten. Die Frequenz der Universität Freiburg
beträgt, einschließlich von 78 Hoipianten, 1143 Studirende!
davon entfallen auf Baden 460, auf die außerbadischen
Länder 655. Hiervon entfallen auf die theologische Fakultät
212, auf die rechts- und staatswissenschastliche 259, auf dü
medizinische 393 und endlich auf die philosophische Fakul-
tät 201 Studrrende. Die Technische Hochschule Karlsruhe
hat insgesammt 979 Besucher auszuweisen. Darunter U
Bade» mit 315 Studirende» vertreten. Für Mathematik
und allgemein bildende Fächer sind 20, für Arch tektur HO,
für Jngenieurwesen 113, für Maschinenwesen 298, fäf
Elektrotechnik 95, für Chemie 130 und für Forstwesen
Studirende inskribirt. ,
* Heidelberg, 18. Jan. Der FeftkommerS der Heidel-
beraer Studentenschaft zur Feier des Geburtstages de»
Kaisers findet nächsten Samstag im großen Museumssaa««
statt.
* Heidelberg, 18. Jan. Seit einigen Tagen Wen-
der Kanzler von Kamerun, Herr Kaiserl. RegierungSra»
Dr. Seitz in Karlsruhe. Am Donnerstag wurde M
zu Ehren ein Festessen im Museum abgehalten, wobei Hrf«
Regierungsrath Seitz u. der gleichfalls hier weilende Hey
Lieutenant Schmidt vom Gouvernement Kamerun dar«
ihre höchst anziehenden und belehrenden Erzählungen e«"
lebhaftes Bild aus diesem interessantesten unserer Schu»
gebiete entwarfen.
* Heidelberg, 15. Jan. In der bekannten Klagesa^
des Stadtrathes und der Kurdirektion Baden-Baden gea«"
den Redakteur F. Goebel vom Heidelberger antisemitisch^
„Volksboten" wurde ein Vergleich abgeschlossen. GoE
erklärte, daß er nicht die Aosicht der Beleidigung hatte u"'
daß er die Form des Artikels sehr bedauere, und daß/
der Armenkasse Baden 50 Mark als Buße zahlen wA
Der Stadtralh und d e Kurdirektion Baden-Baden habe"
sich die Entscheidung hierüber noch Vorbehalten.
* Heidelberg, 18. Jan. Die Zunahme der TaaA
länge in diesem Monat beträgt insgesamt 1 Stunde 7 M
nuten, also täglich über zwei Minuten. Am 1. JanE
ging die Sonne um 8 Uhr 26 Minuten auf und 4 M
32 Minuten unter, am 31. Januar geht sie 8 Uhr 2 W"'
auf und 5 Uhr 16 Minuten unter. Die Zunahme de«
Tageslänge ist vorerst mehr an den längeren Nachmittag"
und weniger an den Morgen bemerkbar.
I Heidelberg, 18 Jan. Variete zum Zwingt-
Di: Räume des Variete waren am Samstag Abe"°
Gegenstand großer Ovationen seitens des zahlreich e>E
nen Publikums süc dienen engagirten Künstler; dr""
abermals hat die Direktion Häusler es verstanden, E
Gutes zu bieten. In erster Reihe eine reizende und feiA
Wiener Soubrette Fräulein „Lilli Kowala , der schon vB
Frankfurt a. M- ein guter Ruf vorauSgeht, ihre angenehm'