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Pfälzer Volksblatt: Organ für Wahrheit, Freiheit & Recht — 1.1897

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November 1897
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Nr. 265
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https://doi.org/10.11588/diglit.42846#1083
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EkrM roßherzogS und der Großherzogin zu '
i-z * !^t. Leun, 17. Nov. Auch dar laufende Jahr
sirr unsere Landwirthe wieder reich an bitteren
H^lchungeu. Voll froher Hoffnung sah man der
M.s°"ernte entgegen und mit Recht konnte man einen
Mer « erwarten, umsomehr, als die Pflanzen in
^ Entwickelung nicht- zu wünschen übrig ließen.
waren die Preise auch anfangs ganz
z^Mbar, aber schon nach wenigen Tagen sanken sie
rapid, und zwar von 125 M. pro Zentner bis
7 auf 10 Mark.
-j.,., Bruchsal, 17. Nov. Die Großh. General-
hat, laut „Kraichg. Zig.", das Anerbieten
^adtgimeinde, die elektrische Beleuchtung des
tzii» Bahnhofs in eigene Regie zu nehmen, mit dem
W t - " abgelehnt, daß sie von der Stadt unabhän-
LMn wolle und daß sie die Beleuchtung auf eigene
M m billiger Herstellen könne. ES soll demnach aus
»Bahnhof eine elektrische Centrale errichtet werden.
stri Pforzheim, 16. Nov. In Steinegg, einem
,7Kunden von hier entfernten Ort, kam wieder
'"Stlicher Unglücksfall durch die leichtsinnige Hand«
van Schußwaffen vor. Der 18jährige Sohn
F, ^andwirths und Metzgers Weber wollte einigen
tz/koen seine Vertrautheit mit dem väterlichen Ge-
,7^ Zeigen. Das Gewehr entlud sich und traf den
Ofenbank sitzenden 16jährigen Bruder, der
M^DoS, 16. Nov. Gestern wurde auf den Wiesen
hier und Sinzheim ein Storch beobachtet.
7» eine Seltenheit zu dieser Jahreszeit.
hijs Jlleuau, 17. Nov. Der AnstaltSarzt an der
ünd Pflege-Anstalt Emmendigen wurde in glei-
Eigenschaft an die hiesige Anstalt versetzt.
Vermischte Nachrichten.
^»7. Berlin, 17. Nov. Die Morgenblätter melden
Mi»« rgard: Gestern Nachmittag hat auf dem
"^scheibenstand xin Zweikampf zwischen dem
h^nnann Haire vom Kohlberger Grenadierregiment
ssW», Brigadeajutauten Ostrowski aus Hannover
jy Munden. Ostrowski wurde durch einen Schuß
Md? Kopf schwer verletzt. Die Ursache des Zwei-
gs sind Familienangelegenheiten.
N?? München, 17. Nov. Wie der Polizeibericht
dij erfolgte heute früh in den Kellerräumlichkeiten
dkl/taxiuttliankellerr ein Gew ölbeei nst urz bei
V?' wie man hört, 7 Arbeiter verschüttet wurden,
^ettungsarbeiten wurden sofort ausgenommen.
München, 17. Nov. Bei dem heutigen
tz^urz einer Kellergewölbesim hiesigen
y k'iNllianr.Keller wurden inSgesammt 17 Perso-
Ng, b e rschüttet, von denen bis jetzt 11 herauf-
'iL» ""b und zwar 10 meist schwer verwundete Ar-
u»d eine Taglöhnerin, welche alsbald verstarb.
4 »Origen, welche noch unter den Trümmern liegen,
Zweiter und zwei Tagelöhner sind zweifellos todt.
Uhr fand man den abgerissenen Arm einer
i>!,,^Person, deren Leiche noch nicht geborgen wer-
W ow^e. DaS Rettungswerk wird eifrigst fortge-
?urfte sich jedoch bei der schwierigen Situation
in die Länge ziehen. Im Laufe des Nach-
erstattete der Minister des Innern dem Prinz-
Lj.w eingehend Bericht über das Unglück. Die
wahme der Bevölkerung ist groß.
aürth, 17. Nov. Eine früher sehr wohlha-
Ty. gewesene, aber durch viele UnglückSfälle in die
bekommene hiesige achtbare Familie hat in der
. Staatslotterie ein Viertel des großen
im Betrag von 125000 Mark gewonnen, und
°^am die Frau von reiche» Verwandten in
Äi»». ' wohin sie ein Kind verbrachte, unter andern
»w das LooS geschenkt.
s» Die Gesammtbevölkeruug -er Erde wird
für;w Hübner'S Geographisch-statistischen Tabellen
^f 1535 Millionen Menschen beziffert, wo-
^ti>k ° ^u Viertel, nämlich 378,6 Millionen, auf
Mm rvtfallen. An der Bevölkerung Europas neh-
tzik Aukland mit 28 pTt. und Deutschland und
M w ich-Ungarn zusammen mit 26 pCt. Theil.
iirr« peinigten Staaten von Nordamerika «prüfen-
72,3 Millionen mehr als die Hälfte der
» ruvg von ganz Amerika. Bon Interesse sind
^li», Suisse der russischen Zählung vom 9. Februar
hnom wahres, der ersten im russischen Reiche vor-
diobl?tnen genaueren Bevölkerungsermittelung. Ob-
- letzten amtlichen Berechnung von 1885 nur
Woringer Werth beizumessen ist, läßt doch die dieS-
7 Zählung eine große Bevölkerungszunahme er-
sie würde gegenüber jener Berechnung in 12
wgar 20 pCt. betragen. In Frankreich hat,
Zählung vom vorigen Jahr, in einem fünf-
Zeitraum eine Vermehrung nur um 174,783
stattgefunden, die überdies lediglich durch
Äderung Hervorgerufe» ist.
ihz blutiger Liebe»dra«a hat sich am Mo»'
lS'.v'stag m einer Pension der Friedrichstadt i«
abgespielt. Dort war Sonntag Nachmittag

ein junger Mann abgestiegen, der in das Fremdenbuch
sich als Kuhn aus Mannheim eivtrug. Ec äußerte,
daß er mit einem der Abendzüge seine Frau erwarte.
Der Fremde bezog sein Z'mmer, und man hörte erst
wieder um 8 Uhr Morgens von ihm. Da bestellte
er ein Glas Wasser, das er dem Mädchen in der
halbgeöffneten Thür abnahm, und beauftragte sie zu-
gleich, ihm zwei Portionen Kaffee zu bringen, da seine
Frau gekommen. Auch den Kaffee nahm er dem
Mädchen durch die halbgeöffnete Thüre ab. Um 12
Uhr hörten die Inhaber der Pension zwei karz auf-
einander folgende Schüsse. Als man in daS Zimmer
eindrang, fand man den Fremden und neben ihm ein
junges Mädchen entseelt in dem Bette. Das Mäd-
chen hielt die Pistole noch krampfhaft in der Rechten.
Von zwei Briefen auf dem Tisch war einer nach
Schöneberg adrefsirt und zeigte eine weibliche Hand.
Der andere Brief scheint den Mann zum Verfasser
zu haben. Beide Personen standen noch in ganz ju-
gendlichem Alter. — Wie nachträglich berichtet wird,
ist der junge Mann ein aus Frankfurt a. O. gebür-
tigter, in der Wasserthorstraße in Berlin wohnhafter
Goldarbeiter. Er hatte einen falschen Namen ins
Fremdenbuch eingetragen.

Mittheilungeu des Standesamts Heidelberg.
Nov. Geburten.
1. Sebastian, S. des Cigarrenmachers Sebastian Stein-
macher.
3. Margaretha Katharina, T- des Bäckermeisters Heinrich
Müller.
5. Georg Wilhelm, S- des Reservefahrers Johann Fried-
rich Bähr.
SS. Margaretha Charlotte, T. des Gärtners Leonhard
Hardt Eisenhauer.
6. Karl Friedrich, S- dcS Schutzmann- Joseph Walter.
6. Georg Leonhard, S- d. Bierbrauers Johann Wilhelm
Kran».
7. Ludwig Friedrich, S. des Schreinermeisters Friedrich
Köhler.
7. Anna Margaretha, T- d. SchreinermcisterS Friedrich
Köhler.
7. Johann, S. des Steinhauers Wilhelm Ganz.
7. Philipp Wilhelm, S- des Fabrikarbeiters Philipp
Jakob Horrnutb.
8. Karl Friedrich, S. des Güterfuhrmanns Christian Fried.
Kolb.
8. Georg Gottfried, S- des Schneidermeisters Georg Adam
Schneider.
9. Elsa Margaretha, T. des Bremsers Simon Freitag.
9 Maria Theresia, T- des Reserveführers Karl Anton
Scherer.
13. Karl, S. des Kaufmanns Hermann Salomon.
Nov. «terbefälle.
6. Cementarbeiter Jakob Kettemann von Nußloch, verh.
31 I. alt.
7. Peter Georg Jakob Koppert, S- deS LandwirthS Peter
Koppert, 11 M. 16 T- alt.
7. Karl Köng, S. des Bahnwärters Franz König. 3 I.
2 Monat alt.
7. Karl Jäger, S. des Cigarrenmachers Peter Jäger von
Edinaen, 1 I. 5 M. alt.
8. Steinhauer Jakob Friedrich von Mühlbach, verh, 4
I. alt.
8. Wilhelm Gchlicksupp, S> des Taglöhners Michael
Schllcksupp, 28 I alt.
9. Anna Dorothea Schäfer, geborene Wellinghusen, Wwe.
des Stückgutarbeiters Johann Heinrich Dietrich Schä-
fer, 88 I. 1 M 20 T. alt.
9. Philipp Rüßrucher, S. deS Landwirtbs Jakob Roß-
rucher von Rheinau bei Mannheim, 1 I. 6 M. alt.
9. Privatmann Andreas Spinner, verh. 53 I. alt-
9. Peter Schühle. S. des Oberfägers Johann Georg
Schühle, 27 T- alt-
10. Marie FontiuS, geb. Eck, Wittwe des Schneiders
Christof FontiuS, 65 I. alt.
10. Margaretha Ewald, geb Mayer, Ehefrau des Hafner-
meisterS Georg Ewald, 67 I 10 M. alt.
10. Julius Wagner, 14 I. 11 M. 26 T alt.
11. Privatin Rosa Mayer, ledig 58 I. 10 M- alt.
11. Katharina Schwebler, geb. Kettemann, Ehefrau des
Cigarrenmachers Jakob Schwebler von Kirchheim bei
Heidelberg, 22 I. alt.
12. Friederike Göckler, Wittwe de- Samuel Göckler von
Mannheim. 47 I. 9 Monat alt.
13. Johann Alfred Bester, S. des GypsermeisterS Joseph
Bester, 1 M. 17 T alt.
13. CHMopy^Maye^ S-^des Taglöhners Heinrich Mayer,
Nov. Lheaufgebote.
9. Dr. Max Freiherr v. Waldberg, Professor an der Uni-
versität, mit Viola Malvine Regina Platsche!.
11. Keflelisolier Karl Zöllner mit Margaretha gen. Adel-
heid Blau.
12. Buchbinder Karl Heinrich Max Ziegenhorn mit Anna
Maria Leuser.
12. Oberkellner Christian August Wieße mit Maria Hilde-
garde Burkhard.
15. Kutscher Georg Jakob Arnold mit Luise Ruppert.
Nov. Eheschließungen.
9. Wirth Otto Leiber mit Lina Sophia Leiß.
9. Bäcker und Kronenwirth Wilhelm Gruner mit Lina
Friederich.
s. Landwirth Wilhelm Ziegler mit Marse Barbara Kreß.
9. Taglöhner Karl Laber mit Barbara Schäle.
9. Fabrikarbeiter Adam Stößer mit Katharina Lochböhler.
9. Hausdiener Georg Johann Andreas Guttropf mit
Karolina Leidner.
9. Friseur Hermann Lichterfeld mit Justins Hauser.
13. Schreiner Jakob Adam Heller mit Magdalena Rei-
mann.
13. Maurer Franz Georg Harter mit Elisabeths Sitzler.

Kitte.
Wie uns der Hausvater der Arbeiterkolonie Anken-
buck mittheilt, ist dort besonders Mangel an warme»
Joppe», Hosen, Unterkleider, wollenen Socken
und Schuhen. Wir richten daher an die Vertrau-
ensmänner und Freunde unseres Vereins die herzliche
Bitte, wieder Sammlungen genannter und unserer
HerrenkteidungSstücke gefällig veranstalten zu wollen
und solche an Herrn Hausvater Wernigk in Ankenbuck
— Station Klengen bei Frachtgut, und Post Dürrheim
bei Postsendungen — gütigst abschicken zu wollen.
Beim Wechsel der Jahreszeit ergeben sich stets
Abgänge an diesen Gegenständen, welche noch brauch-
bar sind und zu den Zwecken der Anstalt noch Ver-
wendung finden können.
Derartige Bekleidungsgegenstände kün» n auch an
der Centralsammclstelle, Sophienstraße 25 in Karls-
ruhe eingesendet werden und zwar zu jeder Zeit und
daS ganze Jahr über. Auch Geldgaben wären will-
kommen und werden solche an unsern Kassier, Herrn
Revident Zeuck in Karlsruhe, Sophienstr. 25, gütgist
abgeliefert werden.
Karlsruhe, den 14. Oktober 1897,
Der Ausschuß drs Landesvereins für Arbeiter-
kolonien im Großherzogthum Buden.


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Oaisdsrgstrassö 68.

NaAvikivat,
Katholisches Gebet- u. Gesangbuch
der Erzdiözese Freiburg
lülsLkvi', Buchdrucker«.
 
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