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stätigen. Ich glaubte also allen Pslichten der
Freundschaft und der Schuldigkeit völlig Gnüge
geleistet zu haben. Eine Miechkutsche brachte
mich und meinen Kammerdiener zu Fanchon. Si?
empfieng mich mit offnen Alrmen. Ich war so
glücklich, den folgenden Morgen alle meine Wech-
sel einzuheben, ehe mich Herr F. daran'verhindern
konnte. Dieses Glück setzte mich in den Besitz ei-
ner sehr ansehnlichen Summe. Ich begab mich
nach S. C **, dem Ork, den ich zu meinem und
der Fanchon künftigen Aufenthalt bestimmt hatte.
Ich beschleunigte alle Anstalten, sie so bald als es
möglich wäre, als meine Gemahlin zu umar-
men. Der Tag erschien, der uns vereinigen soll-
te. Mit wie viel Ungeduld sah ich ihm^, und zu-
gleich meinem eignen Unglück entgegen. Die
Trauung sollte mit der größten Stille in der
Wohnung der Fanchon vollzogen werden. Der
Abt hatte einen Priester und einige Zeugen besorgt,
welche dabey zugegen seyn solsten. Ich satzte mich
in den Wagen, und jeder Augenblick, eh ich mei-
ne Geliebte umarmen konnte, ward mir länger
als ein Tag. Was für eine Marter für meine
Sehnsucht! Mein ungeschickter Kutscher warf um,
und ein zerbrochneö Rad hielt uns über eine Stunde
auf. Ich schickte einen Bedienten voraus, die Ursa-
che meiner Verzögerung der Fanchon zu hinterbrin-
gen. Nicht weit.von dem Ort, wo ich aufgehalten
wurde, sah ich in einer kleinen Entfernung eine Kut-
sche mit der größten Geschwindigkeit in Begleitung
einiger Reuter fortfahren, und mich däuchte, daß
ich
stätigen. Ich glaubte also allen Pslichten der
Freundschaft und der Schuldigkeit völlig Gnüge
geleistet zu haben. Eine Miechkutsche brachte
mich und meinen Kammerdiener zu Fanchon. Si?
empfieng mich mit offnen Alrmen. Ich war so
glücklich, den folgenden Morgen alle meine Wech-
sel einzuheben, ehe mich Herr F. daran'verhindern
konnte. Dieses Glück setzte mich in den Besitz ei-
ner sehr ansehnlichen Summe. Ich begab mich
nach S. C **, dem Ork, den ich zu meinem und
der Fanchon künftigen Aufenthalt bestimmt hatte.
Ich beschleunigte alle Anstalten, sie so bald als es
möglich wäre, als meine Gemahlin zu umar-
men. Der Tag erschien, der uns vereinigen soll-
te. Mit wie viel Ungeduld sah ich ihm^, und zu-
gleich meinem eignen Unglück entgegen. Die
Trauung sollte mit der größten Stille in der
Wohnung der Fanchon vollzogen werden. Der
Abt hatte einen Priester und einige Zeugen besorgt,
welche dabey zugegen seyn solsten. Ich satzte mich
in den Wagen, und jeder Augenblick, eh ich mei-
ne Geliebte umarmen konnte, ward mir länger
als ein Tag. Was für eine Marter für meine
Sehnsucht! Mein ungeschickter Kutscher warf um,
und ein zerbrochneö Rad hielt uns über eine Stunde
auf. Ich schickte einen Bedienten voraus, die Ursa-
che meiner Verzögerung der Fanchon zu hinterbrin-
gen. Nicht weit.von dem Ort, wo ich aufgehalten
wurde, sah ich in einer kleinen Entfernung eine Kut-
sche mit der größten Geschwindigkeit in Begleitung
einiger Reuter fortfahren, und mich däuchte, daß
ich