Pfeil, Johann Gottlob Benjamin: Die Geschichte des Grafen von P. (Leipzig, 1757) [VD18 14314797]

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Das andre Buch.


Erstaunung des Herrn Worden über den
Zustand, in dem er mich fand, konnte
nicht größer als die meinige seyn, ihn so
unvermuthet zu erblicken. Alle die Undankbar,
keit, womit ich ihm seine Liebe gegen mich belohnt
hatte, fiel mir auf einmal ein. Ich kam mir als
der undankbarste und niederträchtigste Mensch für.
Jede Liebkosung, die ich von ihm erhielt, war
ein Vorwurf für mich. Vielleicht wär ich in der
Unordnung, in die mich fein Anblick stürzte, am
fähigsten gewesen, mir selbst das Leben zu rauben,
wenn er nicht gleich Anfangs so vorsichtig gewesen
wäre, sich des Pistols zu bemächtigen, das er zu
meinen Füßen gefunden hatte. Ich war stumm
auf alle seine Fragen, die er an mich that. Mei-
ne Blicke waren fest auf den unglücklichen Eng-
iänder, den ich in seinem Blute vor mir liegen
sah, angeheftet, und scheusten sich, den Blicken
des Worden zu begegnen. Er bemühte sich vor
allen Dingen, dem Engländer Hülfe zu leisten, da
er mich außer der Gefahr sah. Er fand noch Le-
ben in ihm. Der Engländer stieß ihn mit eini.
ger Heftigkeit zurück, da er sich bemühen wollte,
ihm das Blut zu stillen. Ich freue mich, sprach
dieser Unglückselige mit einigen Lächeln zu Worden,
daß