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16. Jahrhundert

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Taf. 9c: Andreas Vesalius, anonym nach Vesa-
lius' De humani corporis fabrica (1555), in:
Pantaleon: Prosopographia heroum, 1566,
Bd.3, S. 271

Taf. 9d: Andreas Vesalius, Detail aus Fronti-
spiz-Holzschnitt nach Jan Stephan van Calcar,
in: Andreas Vesalius: De humani corporis fa-
brica, Basel 1555

Schweizerchronik des Johannes Stumphius geschnitten. Im Unterschied zu dieser
oder Sebastian Münsters Cosmographia arbeitet Pantaleon allerdings ausschließ-
lich mit Porträts. Abgesehen von den bei Buscher aufgezählten mündlichen und
schriftlichen Quellen sowie möglichen Vorbildern (1946, S. 112-120) wäre wei-
terhin auch an Andrea Fulvios bebilderte Vitensammlung Illustrium Imagines
von 1517 zu denken.
Von der Forschung sind die Holzschnitte oft als reine Fantasie-Bilder abge-
wertetworden, obwohl sich gerade unter den hohen Würdenträgern des zweiten
und dritten Bandes zahlreiche authentische, seinerzeit kursierende Porträts
etwa nach Stichen Cranachs oder Hans Aspers finden. Die rund 250 verschiede-
nen, mehrfach eingesetzten Idealporträts hingegen werden oft Personen gleicher
Profession zugeordnet und erhalten somit eine systematisierende und eventuell
mnemotechnische Funktion. Das Bildnis des Andreas Vesalius (Taf. 9c), das sich
eindeutig am Frontispiz seines Anatomietraktats De humani corporis fabrica
von 1555 orientiert (Taf. 9d), wird für ihn und zugleich andere Ärzteviten ver-
wendet. Insofern charakterisiert die Porträts in der Prosopographia eine Mi-
schung aus Authentizität und Typisierung. Diese Uneindeutigkeit hat vermutlich
auch die Rezeption beeinflusst: So hat Andre Thevet in seinen Vrais pourtraits
et vies des hommes illustres (vgL Kat. 13) zwar vielfach aus Pantaleon als Quelle

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