Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brandt, Annalena [Editor]; Hefele, Franz [Editor]; Lehner, Hanna [Editor]; Pfisterer, Ulrich [Editor]
Pantheon und Boulevard: Künstler in Porträtserien des 19. Jahrhunderts, Druckgrafik und Fotografie — Passau: Dietmar Klinger Verlag, 2021

DOI chapter:
Essays
DOI chapter:
Ruchatz, Jens: Künstler von der Kamera interviewt. Serielle Konstellationen in der Zeitschrift und das fotografische Porträt im Zeitalter der Celebrity
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70035#0174
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Künstler von der Kamera interviewt

d’apres nature et la biographie d’une celebrite contemporaine sur une feuille d carton que
Ton pent encadrer ou relire en album [...]", also nicht die Bindung als Buch ist das Ziel.
Werbung für das Pantheon Parisien in: Le Papillon 1 (10. November 1861), Nr. 21, S. 501.
Für das Porträtwerk selbst: Etienne Carjat: Pantheon parisien. Album des celebrites con-
temporains, mehr als 60 Lfg., Paris [1861/62-1864].
89 Die Multiplikation der Bilder ist freilich ein Prozess, der schon im 18. Jahrhundert einsetzt.
Man wird hier schon bei Garrick oder Lord Byron fündig werden; siehe Lilti 2014 (wie
Anm. 45), S. 78-98, und spezifischer Tom Mole: Byron’s Romantic Celebrity. Industrial
Culture and the Hermeneutic of Intimacy, Basingstroke 2007, S. 78-97. Die .Originalität'
der einzelnen Porträts ist im Zeitalter vor der Fotografie allerdings problematisch.
90 Als Beispiel für die Aufhäufung - nicht allein von Porträts, sondern von dargestellten Ate-
lierbesuchen - seien hier beispielhaft für Leighton nur einige journalistische Atelierbesuche
aufgeführt, die vor dem Strand-Interview öffentlich wurden. Gänzlich ohne Bilder (und
ohne wörtliche Zitate) in der Reihe Celebrities at Home aus der Wochenzeitschrift The
World-. Anonym: Mr. Frederick Leighton, R. A., at Kensington, in: Edmund Yates (Hg.): Ce-
lebrities at Home. Reprinted from „The World", Bd. 2, London 1878, S. 93-103. - Als
Auftakt zu einer Reihe von Atelierbesuchen bei Künstlern, stets durchgehend illustriert:
Wilfred Meynell: The Homes of Our Artists: Sir Frederick Leighton’s House in Holland
Park Road, in: The Magazine of Art 4 (1881), S. 169-176. - In besonders kreativer, gezielt
,unfotografischer' Manier bebildert, als Auftakt zu einer Serie Painters in their Studios-.
Anonym: Sir Frederick Leighton, P. R. A., D. C. L., LL. D., in: The Graphic 37 (2. Juni 1887),
Nr. 966, S. 588-590. - Angeblich nach Fotografien, die aber nur als gröbste Umrisszeich-
nungen ins Medienformat einer Tageszeitung integriert sind: Anonym: Artists at Home.
III. - Sir Frederick Leighton, Bart., P. R. A., in: The Pall Mall Gazette 51 (2. Juli 1890),
Nr. 7889, S. 1 f.
91 Joseph Parkin Mayall und Frederic George Stephens: Artists at Home. Photographed by J. P.
Mayall, and Reproduced in Facsimile by Photo-Engraving on Copper Plates, 6 Lfg.,
London/New York 1884. Bezeichnenderweise war es dem Porträt des Akademie-Präsi-
denten Leighton Vorbehalten, die Serie in der ersten Lieferung zu eröffnen.
92 Bei Lieferungswerken wird die Egalisierung durch die serielle Beiordnung in manchen
Fällen aufgehoben, wenn die Lieferungen für die festen Bände sortiert werden. So etwa im
Falle der Galerie des contemporains von Andre Adolphe Eugene Disderi (vgl. Kat. 147). Als
dieser Ende 1861 aus den ersten 78 Lieferungen drei Bände zu je 25 Porträts zusammen-
stellt, bleibt der erste vollständig der Nomenclatura des Zweiten Kaiserreichs vorbehalten.
Die ersten sieben Plätze sind für den Kaiser und seine Familie reserviert, die in der .ur-
sprünglichen' Ordnung erst ab der 13. Lieferung unmittelbar hintereinander auftraten. Als
hochrangigste Vertreter ihres Berufstandes sind gleich drei Maler - Horace Vernet, Ingres
und Decamps - gut in der Mitte des zweiten Bandes positioniert. Siehe Disderi: Galerie des
contemporains. Texte biographique par Dollingen. Portraits en pied, photographies par
Disderi, 75 [127] Lfg., 3 [5] Bde., Paris 1862.
93 Dies ist durchaus vereinbar mit der These, dass die Zeitschriften .kleine Archive' darstellen,
die zwischen der höchst flüchtigen Tagesaktualität der Zeitschrift und der Stabilität des
Buchs vermitteln. Sie sind vielleicht nicht nur klein, sondern auch nur vorübergehend
wichtig. Siehe Gustav Frank, Madleen Podewski und Stefan Scherer: Kultur - Zeit - Schrift.
Literatur- und Kulturzeitschriften als .kleine Archive', in: Internationales Archiv für Sozi-
algeschichte der deutschen Literatur 24 (2009), Nr. 2, S. 1-45.
94 Für das Porträt siehe beispielsweise Ernest Lacan: Esquisses photographiques, Paris 1856,
S. 215; Ders.: Revue photographique (Suite etfin), in: La Lumiere 9 (16. April 1859), Nr. 16,
S. 63 f., hier S. 64; in historischer Perspektive Joan M. Schwartz: „Records of Simple Truth
and Precision". Photography, Archives, and the Illusion of Control, in: Archivaria 50 (2000),

167
 
Annotationen