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Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Band 3. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere, Dritte Abtheilung): Das Marsfeld, die Tiberinsel, Trastevere und der Janiculus, oder der Beschreibung zehntes und elftes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.71136#0185
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Palast Colonna.

165

Von den Gemälden dieses Zimmers erwähnen wir fol-
gende:
Maria, welche von der heil. Elisabeth den kleinen Jo-
hannes empfängt: vor ihr das schlafende Christuskind, hinter
derselben Joseph; ein Gemälde mit Figuren in Lebens-
grösse, in einem etwas manierirten, aber dabei großartigen
Style, der vielmehr an die Schule des Michelagnolo, als an
den Parmigianino erinnert, dem es zugeschrieben wird.
Die heil. Jungfrau mit dem Christuskinde, nebst dem
kleinen Johannes dem Täufer, und den Heil. Joseph und
Franciscus ; ein Gemälde mit Figuren unter halber Lebens-
größe von Innocenzo Francucci, nach seiner Vaterstadt In-
nocenzo da Imola benannt. *)
Die heil. Jungfrau mit dem Christuskinde; Figuren fast
in Lebensgröße; ein Gemälde welches dem Giulio Romano,
und wie es scheint mit Recht, zugeschrieben wird, aber
stark ausgebessert ist. Die Figur der Maria erinnert an
die der heil. Jungfrau in dem Gemälde dieses Künstlers in
S. Maria dell' Anima.
Zwei kleine Bilder von schöner und sehr fleißiger
Aussührung von einem Maler der älteren niederländischen
Schule, aber nicht von Johann von Eyk, für dessen Werke
man sie fälschlich erklärt. Man sieht in beiden die heil.
Jungfrau mit dem Christuskinde, umgeben von sehr kleinen
runden Bildern, welche in dem einen dieser Gemälde Gegen-

im Verhältniss zur Breite. Auch zeigt sie durchaus ein Korb-
geflechte, und nicht, wie in dieser Abbildung, nur an ihrer
unteren Hälfte. In dem noch erhaltenen Theile des Armes
des Mercur, oder Triptolemos, haben die durch Verwitterung
des Marmors entstandenen Risse Zoega'n verleitet, einen um
diesen Arm gewundenen Riemen erkennen zu wollen, in
welchem er den gymnischen Cistus vermuthet. Die Zierrathen
auf den Spitzen der Scepter des Jupiter und der Ceres sind
verdorben, und daher undeutlich. Die tulpenförmige Gestalt,
die ihnen der Zeichner gegeben, und die auch Zoega an dem
Scepter der Ceres zu bemerken glaubte, ist in dem Marmor
nicht zu erkennen.

*) Er war, nach Vasari, ein Schüler des Mariotto Albertinelli,
suchte aber, wie auch dieses Bild und andere Gemälde dieses
Malers in Rom zeigen, den Raphael nachzuahmen. (Vit. di
Bartolommeo da Bagnocavallo Tom. IV, p. 317.)
 
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