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Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Band 3. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere, Dritte Abtheilung): Das Marsfeld, die Tiberinsel, Trastevere und der Janiculus, oder der Beschreibung zehntes und elftes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.71136#0600
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580

Allgemeine Einleitung.

Julius Ecclesius Dynamius (Grüter. 1114. 6), auf die Polizei
der Lebensmittel bezüglich, sich mit den Müllern des Jani-
culus beschäftigt. Noch jetzt befinden sich am Abhange des
Hügels auf dem Wege zur Porta S. Pancrazio mehrere Mühlen,
deren Wasser die Acqua Paola liefert.
Der Anbau des transtiberinischen Feldes ging also von
dem äussersten Ende der heutigen Stadt bei Porta Portese
aus und zog sich nach Porta di S. Pancrazio hin. Vor beiden
Thoren der alten Portuensis und Aurelia zog sich eine lange
Reihe von Grabmälern und Villen entlang der Strasse, wie die
des Kaisers Galba, worin er begraben wurde, auf der aureli-
sehen Strasse nahe bei der Stadt, und man hat von dem sech-
zehnten Jahrhundert an bis auf den heutigen Tag fortwährend
eine Menge von beiderlei Gebäuden aufgefunden, welche zum
Theil eine ergiebige Ausbeute von Kunstwerken gewährten.
So entdeckte man z. B. in einer Vigna vor der Porta Portese
die schöne Statue des Meleager im Vatican (Aldroandi bei Fea
no. 22),und wahrscheinlich an derselben Stelle in der Vigna der
Väter der Mission im Jahr 1822 ein herrliches Mosaik, welches
jetzt den Landsitz des Herzogs von Bedford schmückt (Nibby
Roma nel 38 vol. II. p. 313). Ina Innern des Viertels fingen
allmählich reichere Leute an sich anzusiedeln, indessen scheint
dessen eigentlicher Glanz erst von Septimius Severus
angehoben zu haben. Ehe Severus nach Deutschland als Be-
fehlshaber abreiste, erwarb er eine geräumige Villa (Spart,
v. Sever. c. 4). Da diess ein Jahr, nachdem er unter Com-
modus Consul suffectus gewesen war, stattfand, dieses Con-
sulat aber nicht wohl anders als in das Jahr 942 gesetzt werden
kann, so fällt die Erwerbung in das Jahr 943. Nach seiner
Erhebung wohnte Severus gewiss auf dem Palatin, und daher
ist es wohl zu erklären, dass die Notitia in der vierzehnten
oder transtiberinischen Region die Gärten des Geta
aufführt, sei es dass der Kaiser sie seinem jüngern Sohne
oder seinem Bruder Geta überliess. Ferner legte wahr-
scheinlich der Kaiser die Gerberei an, welche in der Notitia
unter seinem Namen Coriaria Septimiana vorkommt,
so wie nach dem Zeugnisse Spartians (c. 19) „die Janus-
bögen in der transtiberinischen Region neben dem nach
 
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