Allgemeine Einleitung. 581
ihm benannten Thore, deren gleich darauf einstiirzende
Form den öffentlichen Gebrauch störte." *)
Gewiss gränzten diese Anlagen, die Gerberei ausgenommen,
an einander. Nun hat sich das Andenken jenes Thores, welches
übrigens wohl, wie Bunsen annimmt, erst seit Aurelian einen
Theil der Mauer ausmachte, bis heute in dem Namen Settignano
und Porta Settimiana am Eingange der Longara erhalten; es
ist also anzunehmen, dass von dort an längs der Tiber sich
die Gärten des Geta erstreckten und den Raum der Farnesina
nebst ihren Umgebungen einnahmen. Hier sind in der Wachs-
fabrik (Cereria) noch einige antike Mauern vorhanden, welche
man auch von den Fenstern der Farnesina aus sieht. Sie
werden zur Villa Geta's gehört haben. Damit dehnte der
Kaiser den bewohnten Theil von Trastevere weiter nach dem
vaticanischen Hügel liin aus und verband damit wahrscheinlich
die Anlage neuer Strassen und Plätze, zu welchen jene Durch-
gänge oder Janusbögen hinführten. Ist die Angabe der Mira-
bilia (s. Note) ächt, so war einer mit sieben Najaden, die wohl
einen Brunnen zierten, ausgeschmückt. Ob diess derselbe
Brunnen war, welchen der Kaiser Philippus, um dem
Mangel an Trinkwasser abzuhelfen, erbaute (Aur. Vict. Caes. 28)
oder nicht, müssen wir unentschieden lassen.
Auch Aurelian baute in Trastevere, und zwar weil es
dort an kühlem Wasser fehlte, nur Winterthermen, d. h.
wo man warm badete (Vopisc. v. Aur. c. 45). Wahrscheinlich
lagen auch diese in dem weniger bebauten Theile nach dem
Vatican zu, da die Gegend zwischen der Insel und Porta
Portese früher angebaut war. Es ist möglich, dass die drei grossen
*) Die Lesart jener vielleicht verdorbenen Stelle ist zweiselhast,
indem die palatinische Handschrift ianae hat, woraus die Vul-
gata ianuae entstanden ist, während Lipsius und Casaubonus
iani verbessern. Gewiss mit Recht. Was sollen Hausthüren
als öffentliches Gebäude? noch dazu neben einem Thore? Jani
dagegen oder transitiones perviae, wie sie Cic. n. Deor. II. 27
erklärt, waren in Rom häufig, und sind hier besonders durch
die Mirabilia bestätigt, welche neben der Porta Septimiana
septem Naides iunctae Jano erwähnen. Bunsen B. v. R. Bd. ).
S. 645 hält die Lesart ianuae fest und übersetzt sie dem Sprach-
gebrauch entgegen durch Pforten über der Strasse angelegt. Irrig
ist dort auch die Angabe, dass Biondo Reste von des Severus
Bauten beschreibe.
ihm benannten Thore, deren gleich darauf einstiirzende
Form den öffentlichen Gebrauch störte." *)
Gewiss gränzten diese Anlagen, die Gerberei ausgenommen,
an einander. Nun hat sich das Andenken jenes Thores, welches
übrigens wohl, wie Bunsen annimmt, erst seit Aurelian einen
Theil der Mauer ausmachte, bis heute in dem Namen Settignano
und Porta Settimiana am Eingange der Longara erhalten; es
ist also anzunehmen, dass von dort an längs der Tiber sich
die Gärten des Geta erstreckten und den Raum der Farnesina
nebst ihren Umgebungen einnahmen. Hier sind in der Wachs-
fabrik (Cereria) noch einige antike Mauern vorhanden, welche
man auch von den Fenstern der Farnesina aus sieht. Sie
werden zur Villa Geta's gehört haben. Damit dehnte der
Kaiser den bewohnten Theil von Trastevere weiter nach dem
vaticanischen Hügel liin aus und verband damit wahrscheinlich
die Anlage neuer Strassen und Plätze, zu welchen jene Durch-
gänge oder Janusbögen hinführten. Ist die Angabe der Mira-
bilia (s. Note) ächt, so war einer mit sieben Najaden, die wohl
einen Brunnen zierten, ausgeschmückt. Ob diess derselbe
Brunnen war, welchen der Kaiser Philippus, um dem
Mangel an Trinkwasser abzuhelfen, erbaute (Aur. Vict. Caes. 28)
oder nicht, müssen wir unentschieden lassen.
Auch Aurelian baute in Trastevere, und zwar weil es
dort an kühlem Wasser fehlte, nur Winterthermen, d. h.
wo man warm badete (Vopisc. v. Aur. c. 45). Wahrscheinlich
lagen auch diese in dem weniger bebauten Theile nach dem
Vatican zu, da die Gegend zwischen der Insel und Porta
Portese früher angebaut war. Es ist möglich, dass die drei grossen
*) Die Lesart jener vielleicht verdorbenen Stelle ist zweiselhast,
indem die palatinische Handschrift ianae hat, woraus die Vul-
gata ianuae entstanden ist, während Lipsius und Casaubonus
iani verbessern. Gewiss mit Recht. Was sollen Hausthüren
als öffentliches Gebäude? noch dazu neben einem Thore? Jani
dagegen oder transitiones perviae, wie sie Cic. n. Deor. II. 27
erklärt, waren in Rom häufig, und sind hier besonders durch
die Mirabilia bestätigt, welche neben der Porta Septimiana
septem Naides iunctae Jano erwähnen. Bunsen B. v. R. Bd. ).
S. 645 hält die Lesart ianuae fest und übersetzt sie dem Sprach-
gebrauch entgegen durch Pforten über der Strasse angelegt. Irrig
ist dort auch die Angabe, dass Biondo Reste von des Severus
Bauten beschreibe.