Es ist gleichgültig, ob es Fabel oder Geschichte ist, da& Liebe es war, die
den ersten Versuch in der Malerei gemacht habe, denn eine alte Ober-
lieferung besagt darüber, daB ein jiingling, der mit seiner Geliebten im sonnigen
Freien safe, deren Schatten durch Umzeichnen desselben fesizubannen suchte.
Es klingt beinahe wie ein liebes Marchen, diese Andeutung über die Erfindung
der Malerei.— Aber sei dem wie es wolle, Tatsache ist, dafe die uns bekannien
altesten Anzeichen von Versuchen der Malerei sich nur auf grobe Umrisse be-
schranken, wie wir es auch aus vorzeiflichen Höhlenfunden gesehen haben, wo
man von einer Kulturstufe noch kaum sprechen konnte. Auch die alten Aegypier,
Babylonier und Perser driickten ihre Malereien nur in Umrissen aus, die sie dann
noch mit einigen Farben ausfiillten, wobei sie aber schon scharf auf menschliche
Formen und Bewegungen achleien. So entwickelte sich nach und nach das Besfreben,
Körper und Flächen nachzuahmen, zur Malerei.
Die alten Griechen waren es, welche die Malerei erst zu einer höheren Stufe
brachten und Künstler wie Zeuxis una Parrhasios sind aus der Geschichfe wohl-
bekannt. Von den Griechen verpflanzte sich diese Kunst zu den Römern und
verbreifete sich nachher von da über ganz Italien mit so gewaliigen Erfolgen,
wie wir sie in all den berühmten italienischen Werken kennen lernfen. Erst später
als die iialienische Kunst entwickelte sich die deuische und die holländische
Malerei. Während sich die ganze alte Kunst auf Fresko-, Tempera- und Wasser-
farbenmalerei beschränkie, trat im XV. Jahrhundert in Holland die Olmalerei
hervor, als deren Erfinder mit Unrecht Jan van Eyck genannt wird, denn es hat
sich nachträglich erwiesen, dafj man, nach Fesistellungen aus frühen Pergamenten
schon ungefähr im XI. Jahrhundert versiand, Olfarben zu bereiten. Van Eyck
könnte also nur als Verbesserer dieser Technik anzusprechen sein. In Deuisch-
land entwid<elte sich die Malerei zuerst aus dem Buchschmudk und den Minia-
turen, die in den Klöstern damals für die heiligen Bücher gemali wurden. Uber-
den ersten Versuch in der Malerei gemacht habe, denn eine alte Ober-
lieferung besagt darüber, daB ein jiingling, der mit seiner Geliebten im sonnigen
Freien safe, deren Schatten durch Umzeichnen desselben fesizubannen suchte.
Es klingt beinahe wie ein liebes Marchen, diese Andeutung über die Erfindung
der Malerei.— Aber sei dem wie es wolle, Tatsache ist, dafe die uns bekannien
altesten Anzeichen von Versuchen der Malerei sich nur auf grobe Umrisse be-
schranken, wie wir es auch aus vorzeiflichen Höhlenfunden gesehen haben, wo
man von einer Kulturstufe noch kaum sprechen konnte. Auch die alten Aegypier,
Babylonier und Perser driickten ihre Malereien nur in Umrissen aus, die sie dann
noch mit einigen Farben ausfiillten, wobei sie aber schon scharf auf menschliche
Formen und Bewegungen achleien. So entwickelte sich nach und nach das Besfreben,
Körper und Flächen nachzuahmen, zur Malerei.
Die alten Griechen waren es, welche die Malerei erst zu einer höheren Stufe
brachten und Künstler wie Zeuxis una Parrhasios sind aus der Geschichfe wohl-
bekannt. Von den Griechen verpflanzte sich diese Kunst zu den Römern und
verbreifete sich nachher von da über ganz Italien mit so gewaliigen Erfolgen,
wie wir sie in all den berühmten italienischen Werken kennen lernfen. Erst später
als die iialienische Kunst entwickelte sich die deuische und die holländische
Malerei. Während sich die ganze alte Kunst auf Fresko-, Tempera- und Wasser-
farbenmalerei beschränkie, trat im XV. Jahrhundert in Holland die Olmalerei
hervor, als deren Erfinder mit Unrecht Jan van Eyck genannt wird, denn es hat
sich nachträglich erwiesen, dafj man, nach Fesistellungen aus frühen Pergamenten
schon ungefähr im XI. Jahrhundert versiand, Olfarben zu bereiten. Van Eyck
könnte also nur als Verbesserer dieser Technik anzusprechen sein. In Deuisch-
land entwid<elte sich die Malerei zuerst aus dem Buchschmudk und den Minia-
turen, die in den Klöstern damals für die heiligen Bücher gemali wurden. Uber-