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Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Editor]
Versteigerung einer Sammlung Gemälde aus niederrheinischem und anderem Besitz, sowie aus dem Nachlaß Théodore Gudin †: Sammlungen alter und neuer Japan- und China-Kunstgegenstände, Silbergerät u. Schmucksachen, Bronze- und Marmorfiguren, Fayencen, Porzellane und Kristalle; Perser Teppiche, Möbel, Musikinstrumente, türk. Zimmer-Einrichtungen usw.; Versteigerung am 21., 22., 23. und 24. März 1921 — Hamburg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.33117#0009

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und Kienlung-Periode angehören, also mehrere )ahrhunderte ciiinesischer Kunst
und Gescliichie darstellen, befinden sich Stücke von geradezu erlesenem W'erte,
die zu besiben jedem Museum zur Zierde reichen wiirde. Aber nicht nur in China-
Porzellanen bietet das Haus Pohl diesmal eine hochwertige, lückenlose Sammlung,
auch die übrigen Abteilungen: Jade-Schnifeereien, Roilack-Schnifeereien, Komai-
Gold und Silberarbeiten und alte Bronzen sieilen Seltenheiten des Marktes dar,
die für den Liebhaber dieser Kunst von ganz besonderem Interesse sind. Nicht
minderen Anspruch auf seine Beachtung darf die Sammlung von circa 600 Stüd<
Tsubas, Kozukas und Netzukes erheben, alles Museumssiücke von Rang und
Bedeuiung, die ein glücklicher Zufall in dieser Geschlossenheit zur Versteigerung
gelangen lä|t. Abgerundet wird diese umfassende japan- und China-Sonderschau
durch eine Sammlung neuer Porzellane, Elfenbeinsdhnihereien, Holzschnitte,
Aquarelle und Stickereien.

Deuische Kunst kommt in einer kleineri Kupfersammlung aus dem 19. ]ahr-
hunderi zu Ehren, handgearbeiiete Stüd<e, deren Pendants in den Kunstgewerb-
lichen Museen zu finden sind. Das grosse Gebiet des modernen Kunstgewerbes
repräsentieren Zinnsammelgegenstände, Bronzen und Marmorfiguren, Kristalle,
sowie eine Gruppe neuzeitlicher Porzellane. In Zusammenhang damit siehen
moderne Silbergeräte und Schmucksachen und eine Sammlung alter Fayencen,
wie Krüge, Teller und Schalen.

Selbsiversiändlich weist innerhalb dieser grossangelegten Frühjahrsaus-
siellung auch die Abteilung für Stiimöbel einige Raritäfen auf, so ein türkisches
Zimmer in maurischem Stil, in seinen echten Schnihereien ein besonders apartes
Siück und einen Peking"Salon, aus Eisenholz mii Peiimuiier-Einlagen gearbeitet,
der nicht nur seiner originellen Gestaliung, sondern auch seiner Vollsiändigkeit
halber eine Rarität ist.

Zusammenfassend darf man wohl sagen, da| diese Erühjahrs-Aussfellung,
auf der sicii wieder Sammler und Kunsiliebhaber ein Stelldichein geben werden,
eine der interessanfesten und bemerkensweriesten isf, die bis jej^t hier gezeigt
wurden. Sie wird nicht nur ihrem Veranstalter, sondern der Kunsisiadt Hamburg
Ehre machen. H. Schlösser.
 
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