1 in Ereignis von weittragender Einwirkung prägte dem Gesicht Deutschlands
in den letzten Wochen seinen Stempel auf: der Eisenbahnerstreik, der als
wirischaftspolitische Machtprobe zwischen zwei grossen Faktoren das
gesamte öffentliche Leben in Mitleidenschaft zog und in den Bereich seines
Einflusses eingliederte. ln der an inneren Stürmen reichen jungen deutschen Republik
war es einer mehr. Hie Beamtentum, hie Regierung, hie Arbeitsverhälinis, hie
Staaisgedanke, — das waren die beiden grossen Pole, die einander gegenüber
stehenden Fragen der Bewegung. Die Autorität des Staates hat gesiegt, und
das von Rechtswegen.
Der mit einem Kompromig, aber unter Wahrung der Staatsinteressen zu
Ende gegangene Streik spielte sich in einer Zeitperiode ab, die auch nach
anderer Richtung hin dem Chronisten Stoff gegeben hat: in einer der grössten
Kälteperioden, die Deutschland in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen hatte.
Dag diese Duplizität der Ereignisse von stärkstem Einflug auf das gesamte
wirtschaftliche Leben war, lässt sich unschwer begreifen.
Nun hat auch der Weiiergott kapituliert. Der Wind bläst aus Westen, die
Eisdecke unserer Alster ist geschmolzen, und erstes Frühlingsahnen überfällt das
ewig hoffende Herz der Menschheit. Nehmen wir es als gutes Omen für die
Genueser Konferenz, die im März ihren Anfang nimmt und auf der Deutschlands
Schicksal, wenn nicht endgültig, so doch sicher mit weittragenden Folgen ent-
schieden werden soll. Aufbau und Ausbau, diese beiden Programm-Punkte des
wirtschaftlichen und politischen Lebens Deutschlands mögen ihre Geleitworte sein.
Unter diesen Zeichen steht auch das — wie bekannt — in eine Aktien-
Gesellschaft umgewandelte Kunsihaus G. Adolf Pohl, Hamburg, Alterwall 40,
das nunmehr mit der zweiten grossen Kunst-Auktion seit seiner Erweiterung an
die Oeffentlichkeit tritt. Ihre künstlerische Bedeutung erhält diese Auktion durch
einen Namen von Weltruf und Weltgeltung: Moritz Michael Daffinger, einen der
berühmtesten Miniatur-Maler der Vergangenheit, dessen Schöpfungen zu den
begehrtesten ihres Genres zählen. Das Haus Pohl ist in der glücklichen Lage,
eine Reihe von ^ ^ . ,
Daffinger - Miniaturen
auf den Markt zu bringen und damit den Sammlern und Kunstfreunden eine
kaum wiederkehrende Kaufgelegenheit zu bieten. Daffinger, der 1790 als Sohn
des Porzellan-Malers Johann Daffinger (auch Taffinger) geboren wurde, und 1849
sein, an künstlerischen Erfolgen und Ehren reiches Leben als HofmalerVin Wien
beschloss, empfing seine erste Ausbildung in der väterlichen Porzellan-Fabrik.
in den letzten Wochen seinen Stempel auf: der Eisenbahnerstreik, der als
wirischaftspolitische Machtprobe zwischen zwei grossen Faktoren das
gesamte öffentliche Leben in Mitleidenschaft zog und in den Bereich seines
Einflusses eingliederte. ln der an inneren Stürmen reichen jungen deutschen Republik
war es einer mehr. Hie Beamtentum, hie Regierung, hie Arbeitsverhälinis, hie
Staaisgedanke, — das waren die beiden grossen Pole, die einander gegenüber
stehenden Fragen der Bewegung. Die Autorität des Staates hat gesiegt, und
das von Rechtswegen.
Der mit einem Kompromig, aber unter Wahrung der Staatsinteressen zu
Ende gegangene Streik spielte sich in einer Zeitperiode ab, die auch nach
anderer Richtung hin dem Chronisten Stoff gegeben hat: in einer der grössten
Kälteperioden, die Deutschland in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen hatte.
Dag diese Duplizität der Ereignisse von stärkstem Einflug auf das gesamte
wirtschaftliche Leben war, lässt sich unschwer begreifen.
Nun hat auch der Weiiergott kapituliert. Der Wind bläst aus Westen, die
Eisdecke unserer Alster ist geschmolzen, und erstes Frühlingsahnen überfällt das
ewig hoffende Herz der Menschheit. Nehmen wir es als gutes Omen für die
Genueser Konferenz, die im März ihren Anfang nimmt und auf der Deutschlands
Schicksal, wenn nicht endgültig, so doch sicher mit weittragenden Folgen ent-
schieden werden soll. Aufbau und Ausbau, diese beiden Programm-Punkte des
wirtschaftlichen und politischen Lebens Deutschlands mögen ihre Geleitworte sein.
Unter diesen Zeichen steht auch das — wie bekannt — in eine Aktien-
Gesellschaft umgewandelte Kunsihaus G. Adolf Pohl, Hamburg, Alterwall 40,
das nunmehr mit der zweiten grossen Kunst-Auktion seit seiner Erweiterung an
die Oeffentlichkeit tritt. Ihre künstlerische Bedeutung erhält diese Auktion durch
einen Namen von Weltruf und Weltgeltung: Moritz Michael Daffinger, einen der
berühmtesten Miniatur-Maler der Vergangenheit, dessen Schöpfungen zu den
begehrtesten ihres Genres zählen. Das Haus Pohl ist in der glücklichen Lage,
eine Reihe von ^ ^ . ,
Daffinger - Miniaturen
auf den Markt zu bringen und damit den Sammlern und Kunstfreunden eine
kaum wiederkehrende Kaufgelegenheit zu bieten. Daffinger, der 1790 als Sohn
des Porzellan-Malers Johann Daffinger (auch Taffinger) geboren wurde, und 1849
sein, an künstlerischen Erfolgen und Ehren reiches Leben als HofmalerVin Wien
beschloss, empfing seine erste Ausbildung in der väterlichen Porzellan-Fabrik.