Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Popielska-Grzybowska, Joanna [Hrsg.]; Central European Conference of Young Egyptologists <2, 2001, Warszawa> [Hrsg.]
Proceedings of the Second Central European Conference of Young Egyptologists: Egypt 2001: perspectives of research, Warsaw 5 - 7 March 2001 — Warsaw, 2003

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.41333#0082

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Jochem Kohl

Siegeln und deren Abrollungen ebenso wie Grab-
und Tempelinschriften, Felsinschriften und andere
mehr.
Die absolute Anzahl uberlieferter Worter dtirf-
te grob geschatzt 22000-25000 betragen. Der
Gesamtumfang der verschiedenen Lexeme belauft
sich auf ca, 1200, welche in ca. 3000 verschiede-
nen Schreibungen iiberliefert sind. Hierbei sind ei-
nige hundert Lexeme zwar als solche erkennbar,
aber ihr exakter Lautwert bzw. ihre genaue Be-
deutung sind nicht bestimmbar.
Geplant ist die Anlage eines Worterbuches, in
welchem die Lemmata nach der Reihenfolge des
agyptologischen Transkriptionsalphabetes ange-
ordnet sind. Zudem ist ein Anhang vorgesehen, in
dem Worter unsicherer Lesart nach ihren Anfangs-
hieroglyphen (in der Reihenfolge der ffuhzeitlichen
Zeichenliste* * * * * 6) geordnet werden.
Hauptaufgabe des Projektes ist die Wiederga-
be eines reprasentativen Querschnittes der Bezeu-
gungen jedes einzelnen Wortes. Dabei muB das
A. Lemmaeintrag in Transkription
C. Lemmaeintrag in Hieroglyphen (mit Angabe der haufig-
sten Schreibung)

den zitiert als: System der Hieroglyphenschrift), S. 169-
417 und unter dem in jiingster Zeit publiziertem Material
insbesondere DREYER, Umm el-Qacib 1.
Bei der geschatzten Anzahl der Inschriften wurden mehre-
re erhaltene Abrollungen eines Siegels nur als eine In-
schrift gezahlt.
6 KAHL, System der Hieroglyphenschrift, S. 419-906.
7 Dieses Programm schrieb Hen stud. phil. Markus BRET-
SCHNEIDER.
8 Die folgenden Anforderungen orientieren sich an de-

Worterbuch nicht jeden Beleg fur ein Lemma auf-
ftihren. Vielmehr muB redundantes Material aus-
sortiert werden. Denn ein Worterbuch sollte nur
die Bezeugungen enthalten, die fur die Bedeutung
und den Gebrauch eines einzelnen Wortes rele-
vant sind.
Die Seiten des friihagyptischen Worterbuches
werden mit dem Computer erstellt. Dazu wird ein
eigens geschriebenes Programm benutzt,7 welches
die Eingabe der Daten in eine Datenbank (Typ Pa-
radox) und deren Ausgabe auf den Bildschirm oder
Dmcker ermoglicht. D.h. das Worterbuch kann be-
reits in publikationsfahigem Format erstellt werden.
Die Probleme, die bei der Erstellung eines der-
artigen Worterbuches auftreten, sind mannigfaltig:
Sie sind nicht nur lexikographischer, sondem auch
epigraphischer und paliiographischer Art. Um die-
sen speziellen Problemen gerecht zu werden, wer-
den den einzelnen Lemmata folgende Informatio-
nen beigegeben:8
B. Ubersetzung (mit WZ?-Verweis und weiteren klarenden
Verweisen zu Lexikographie, Lesung und Grammatik)
D. Belegzeitraum (friihester-spatester Beleg)
E. Angabe der Lautformen und Flexionsformen sowie syn-
taktischer Parameter
Verwendung (Inschiift-/Textsorten, in denen das Lexem ge-
braucht wird) und Verweis auf Kollokationen, Gegensatz-
paare etc.
Auswahl von Inschrift-/Textzitaten (in Transkription) mit
Angabe der Inschrift-/Texttrager und einer Auswahl von
Belegstellen
F. die einzelnen Schreibungen (in Standardhieroglyphen)
mit Belegzeitraum (chronologisch geordnet)
G. zu den einzelnen Schreibungen jeweils ein Beleg (unter
Angabe der Belegstelle) in Faksimile oder als Umzeichnung
nach Photo
nen, die W. SCHENKEL, Worterbuch vs. Textkorpus
oder: Wie und ob man iiberhaupt ein Worterbuch ma-
chen kann, ZAS 121 (1994), S. 154 aufgestellt hat.Im
Gegensatz zu SCHENKEL sind die Forderungen nach
hamitosemitischen Etymologien sowie demotischen und
koptischen Aquivalenten im folgenden unberiicksich-
tigt geblieben, dafiir ist aber die Forderung nach Faksi-
mile-Wiedergaben der einzelnen Belege aufgenommen
worden, da gerade in der Friihzeit die Probleme der Le-
sungen mancher Worter grot.) sind.

76
 
Annotationen