Die Johannis-
kirche
in Stargard...
Abb. 12. Stargard, Johanniskirche, Maßwerkfries am Fuße des Langhausostgiebels, vor 1350,
Foto: Marek Fiedorowicz
von dem Ostgiebel der Greifswalder Marienkirche (1328d)23 begründet und
u.a. von dem Ostgiebel der Franziskanerkirche St. Johannis im benachbar-
ten Stettin (1369d)24 aufgegriffen wurde. Der Greifswalder Giebel weist zwar
eine deutlich reichere Gestaltung der Blenden mit doppelter Maßwerkfigur
und eine mehrgeschossig angelegte Binnengliederung der Pfeilerstirnseiten
auf, in der Anordnung der Pfeiler auf der Giebelfläche und der relativ selten
auftretenden Koppelung von zwei langgestreckten Blenden ohne horizontale
Unterteilung zwischen den Pfeilern weisen der Greifswalder, der Stettiner und
der Stargarder Ostgiebel jedoch eine große Ähnlichkeit auf.
Auch am Westgiebel der einstigen Prämonstratenserklosterkirche von Gram-
zow traten, wie Jens Christian Holst rekonstruieren konnte, ursprünglich Paare
von sich über die gesamte Giebelhöhe erstreckenden Lanzettblenden zwischen
Rechteckpfeilern auf. Den Giebel datiert Jens Holst „deutlich nach etwa 1340"25.
23 Dendrodatierung nach: Tilo Schöfbeck, Mittelalterliche Kirche zwischen Trave und
Peene. Studien zur Entwicklung einer norddeutschen Architekturlandschaft, Berlin 2014, hintere
Umschlagseite.
24 Dendrodatierung nach: Tilo Schöfbeck, Das Dachwerk der Stettiner Franziskanerkirche
[in:] Brandenburgische Franziskanerklöster und norddeutsche Bettelordensbauten. Architek-
tur - Kunst - Denkmalpflege, hrsg. v. Dirk Schumann, Berlin 2010, S. 282. Detaillierter zu den Lang-
hausgiebeln der Stettiner Johanniskirche siehe: Agnieszka Lindenhayn-Fiedorowicz, Die Architektur
der Franziskanerkirche St. Johannis in Stettin [in:] Brandenburgische Franziskanerklöster..., S. 276-281.
25 Der Bau besaß einst einen Dreiecksgiebel mit Rechteckfialen, zwischen denen jeweils
zwei schlanke Spitzbogenblenden aufstiegen. Im Unterschied zu Stargard wurde der Gramzower
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