DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52593#0014
8
Nr. 3. Frederik Poulsen:
dieselben Konturen von Gesicht und Körper wie im Innen-
bild unserer Schale.
Das Profil der Hetaere lässt sich vergleichen mit dem-
jenigen des sitzenden Jünglings im Innenbild der Münchener
Schale nr. 2618,1 oder mit demjenigen der Hetaere der
anderen Münchener-Schale, nr. 26062: es ist dieselbe zu-
gespitzte Nase, und der Mund wird als krummer Strich
gezeichnet. Oder man vergleiche die Zeichnung der Schlüssel-
beine, der Brustlinie und der Mantelfalten des gelagerten
Achilleus der Münchener Schale 2618 mit denselben Zügen
des gelagerten Dionysos unserer Schale. In der Oltosschale
im Nationalmuseum von Kopenhagen (Abb. 9) 3 4 hat Theseus
wiederum Schlüsselbeine und Brustmuskel wie der gelagerte
Dionysos. Endlich habe ich die Berliner Schalen geprüft,
nr. 2263/ deren Jüngling mit Beinschienen im Innenbild
das Profil unserer Hetaere hat, und 4220,5 wo der Jüng-
ling mit Kissen im Innenbild denselben Körperbau wie die
Hetaere aufweist.
Somit ist die Zuteilung der Schale an Oltos, den Meister
der dekorativen Monumentalität unter den frühen rotfigurigen
Malern, gesichert.6 7 Laufende Jünglinge und laufende Mae-
naden oder Hetaeren mit Kastagnetten gehören zu den Lieb-
lingsmotiven dieses Malers. '
1 Furtwängler-Reichhold Taf. 83. Beazley: Attische Vasenmaler S. 14
nr. 40.
2 Beazley a. o. 0. nr. 52.
3 Ich verdanke Herrn Friis Johansen die Photographie und die Er-
laubnis zur Veröffentlichung. Inv. nr. 3877. Beazley nr. 45. Mit Memnon-
signatur. Diam. 0,353; mit den Henkeln 0,445.
4 Auch mit Memnonsignatur. Beazley nr. 43.
5 Beazley nr. 50.
6 Näheres seiner Datierung bei E. Langlotz: Zur Zeitbestimmung der
strengrotfigurigen Vasenmalerei S. 32.
7 Beazley: Vases in America S. 7 ff.; vgl. nr. 47 und 48 dort.
Nr. 3. Frederik Poulsen:
dieselben Konturen von Gesicht und Körper wie im Innen-
bild unserer Schale.
Das Profil der Hetaere lässt sich vergleichen mit dem-
jenigen des sitzenden Jünglings im Innenbild der Münchener
Schale nr. 2618,1 oder mit demjenigen der Hetaere der
anderen Münchener-Schale, nr. 26062: es ist dieselbe zu-
gespitzte Nase, und der Mund wird als krummer Strich
gezeichnet. Oder man vergleiche die Zeichnung der Schlüssel-
beine, der Brustlinie und der Mantelfalten des gelagerten
Achilleus der Münchener Schale 2618 mit denselben Zügen
des gelagerten Dionysos unserer Schale. In der Oltosschale
im Nationalmuseum von Kopenhagen (Abb. 9) 3 4 hat Theseus
wiederum Schlüsselbeine und Brustmuskel wie der gelagerte
Dionysos. Endlich habe ich die Berliner Schalen geprüft,
nr. 2263/ deren Jüngling mit Beinschienen im Innenbild
das Profil unserer Hetaere hat, und 4220,5 wo der Jüng-
ling mit Kissen im Innenbild denselben Körperbau wie die
Hetaere aufweist.
Somit ist die Zuteilung der Schale an Oltos, den Meister
der dekorativen Monumentalität unter den frühen rotfigurigen
Malern, gesichert.6 7 Laufende Jünglinge und laufende Mae-
naden oder Hetaeren mit Kastagnetten gehören zu den Lieb-
lingsmotiven dieses Malers. '
1 Furtwängler-Reichhold Taf. 83. Beazley: Attische Vasenmaler S. 14
nr. 40.
2 Beazley a. o. 0. nr. 52.
3 Ich verdanke Herrn Friis Johansen die Photographie und die Er-
laubnis zur Veröffentlichung. Inv. nr. 3877. Beazley nr. 45. Mit Memnon-
signatur. Diam. 0,353; mit den Henkeln 0,445.
4 Auch mit Memnonsignatur. Beazley nr. 43.
5 Beazley nr. 50.
6 Näheres seiner Datierung bei E. Langlotz: Zur Zeitbestimmung der
strengrotfigurigen Vasenmalerei S. 32.
7 Beazley: Vases in America S. 7 ff.; vgl. nr. 47 und 48 dort.