ti 4 Lebens-Geschichte _
nie, allen Nutzen von dieser Freyheit zu zie-
hen, welcher sich vor die Neugierigkrit, mich
so wohl zu unterrichten, als etwas zu sehen,
so wohl schickte. Ich wäre über das in einem
solchen Alter, wo die Neigung zum Vergnü-
gen bey ernsihafften Sachen noch sehr wohl
bestehen kau, und ich harte mir bey meiner
Reise in Asien vorgesetzet, mich unter diese bey-
de Arten zu theilen. Die Lustbarkeiten dec
Türcken kamen mir ohnehin nicht so wunder-
lich vor,, daß ich nicht hoffte, wie mir solche
bald eben so wohl, als ihnen, gefallen wür-
den.: Meine einigeFurcht wäre, daß ich nicht
so leicht eine Gelegenheit finden würde, meine
r Neigung, so ich zu dem schönen Geschlecht
hatte, zu vergnügen. Der state Zwang, in
welchem die Frauens-Personen gehalten wer-
den, und die Schwierigkeiten, die man die-
selbe nur zu sehen findet, hatten mich schon zu
dem Entschluß gebracht, diesen Theil meiner
Neigungen zu unterdrücken, und ein ruhiges
Leben, den en mühsamen und gefährlichen Er-
götzlichkeiten, vorzuziehen.
Ich WM unterdessen tnit den vornehmsten
Türcken bekannt worden , von denen man sag-
te, daß sie die schönsten Weiber hätten, und
am prächtigsten in ihrem Serail wären. Sie
hatten mich zwar schon sehr öffters auf das
freundlichste und höffichste in ihren Pallästen
bewirthrk, ich bewunderte aber nichts mehr da--
bey, als vaß sie niemahleu das geringste von
ihren Liebhabereyen bey allen ihren Unterredun-
gen
nie, allen Nutzen von dieser Freyheit zu zie-
hen, welcher sich vor die Neugierigkrit, mich
so wohl zu unterrichten, als etwas zu sehen,
so wohl schickte. Ich wäre über das in einem
solchen Alter, wo die Neigung zum Vergnü-
gen bey ernsihafften Sachen noch sehr wohl
bestehen kau, und ich harte mir bey meiner
Reise in Asien vorgesetzet, mich unter diese bey-
de Arten zu theilen. Die Lustbarkeiten dec
Türcken kamen mir ohnehin nicht so wunder-
lich vor,, daß ich nicht hoffte, wie mir solche
bald eben so wohl, als ihnen, gefallen wür-
den.: Meine einigeFurcht wäre, daß ich nicht
so leicht eine Gelegenheit finden würde, meine
r Neigung, so ich zu dem schönen Geschlecht
hatte, zu vergnügen. Der state Zwang, in
welchem die Frauens-Personen gehalten wer-
den, und die Schwierigkeiten, die man die-
selbe nur zu sehen findet, hatten mich schon zu
dem Entschluß gebracht, diesen Theil meiner
Neigungen zu unterdrücken, und ein ruhiges
Leben, den en mühsamen und gefährlichen Er-
götzlichkeiten, vorzuziehen.
Ich WM unterdessen tnit den vornehmsten
Türcken bekannt worden , von denen man sag-
te, daß sie die schönsten Weiber hätten, und
am prächtigsten in ihrem Serail wären. Sie
hatten mich zwar schon sehr öffters auf das
freundlichste und höffichste in ihren Pallästen
bewirthrk, ich bewunderte aber nichts mehr da--
bey, als vaß sie niemahleu das geringste von
ihren Liebhabereyen bey allen ihren Unterredun-
gen