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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0013
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Einer heutigen Griechin.
gen mit. einfliessen liessen, mW wann sie auch
am aufgeräumtesten waren, nur von einer gu-
ten Tafel, von der Jagd, und kurtzrveiligen
Begebenheiten, so sich am Hof, oder in der
Stadt zutrugen, redeten. Ich führte mich
hingegen nicht weniger behutsam und vdrsich-
tig auf, beklagte sie jedoch sehr, daß sie aus
einer übermäßigen Eifersucht, oder natürlichen
Fehler, der angenehmsten Gelegenheit eine
Gesellschafftaufzumuntem, sich selbst beraub-
ten. Wie übel aber hatte ich ihre Absichten
errathen l Sie dachtennür meine Enthaltung
und Vorsichtigkeit auf die Probe zu setzen,
oder vielmehr, als wann sie es miteinander
abgeredet, mir Zeit zu lassen, meine Neigun-
gen ihnen selbst zu verrathen, indem sie in den
Gedancken stunden, daß alle Frantzosen zu
schönen Frauen sehr geneigt waren. Sie ga-
ben mir zum wenigsten bald Ursache, solches'
von ihnen zu urtheilen-
Ein alter Bassa, welcher sich die Reichtü-
mer, so er durch langwierige Bedienungen zu-
sammen gebracht, bey einem geruhigen Leben
wohl zu Nutz machte, hatte mir viele Proben
seiner Hochachtung an den Tag geleget, und
ich gahe mir die gröste Mühe, ihm davor auf
alle Arten meine Erkäntlichkeit und Freund-
schafft zu bezeigen. Sein Hauß wäre mir so
gemein worden, als mein eigenes; alle Zim-
mer waren mir bekandt, wann ich davon den
-Ort, wo seine Weiber sich aufhielten, aus-
nehme, gegen welchen ich nicht einmahl einen
A; Blick
 
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